Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

48. Areid enstain (Freudenstein). Wer das „Haus" zu Freudenstein, halbwegs zwischen Ottensheim una Landshag gelegen, erbaute und wann oies geschah, ist unbekannt. Wir kennen auch niemanden, der sich nach der Burg je genannt hätte. Auch die älteste Urkunde, die von Freudenstein spricht, ist nur in einer jedenfalls fehlerhaften Abschrift Streuns erhalten. Danach hätte Heinrich von Lichtenhag (bei Gramastetten) das Haus „Württenstein", dem „gewaltigen Khönnige von Romwe" im Jahre 1278 aufgesagt, mit der Bitte, es Herrn Ulrich von Lobenstein zu -verleihen. Außerdem übergab Heinrich unter Schirm seines Bruders Chunrad dem Ulrich von Lobenstein seine Eigengüter „das Elss" und „das dem Crekhengers" (Schröckinger?) Wenn sich auch nach einer späteren (1398) Urkunde Peter von Lobenstein mit seiner Hausfrau Gertrud als Leheninhaber der Burg Freudenstein Herausstellen werden, müssen jedoch mit ihnen zugleich- die Prueschenk einen Anteil an Freudenstein besessen haben. Aus einer Urkunde des Frnuenklosters Niedernburg in Passau geht hervor, worin dieses im Jahre 1303 erklärt, daß Ulrich der Prieschinch auf seinem Totenbette erklärt habe, die Klostergüter „daz geschait und tratwert" (Schaden und Tratwörth bei Eferding), dann Wald und Äcker oberhalb Freudenstein sich unrechtmäßig angeeignet zu haben, und daß Ruger, der Bruder Ulrichs, bei dessen Bestattung zu Wilhering der Kellnerin (der verwaltenden Nonne) Frau Alheit von Kirch-berg zugesagt habe, dem Kloster binnen Jahr und Tag entweder 12 T zu bezahlen, oder eine Gilte von 1 k? zu überweisen. Ruger zahlte jedoch nur 1 T, was das Kloster zurückwies. Der Prozeß mit Niedernburg zog sich in die Länge, bis am 2. Februar 1307 Gertrud, Rugers Hausfrau, dem Kloster zur Beendigung des Besitzstreites „nmb daz gut zu Vreudenstain zwischen Oedenbach (Weidenbach?) niderhalb des Weges zu linteich- (Linimayr?) bis zum Rosbach und um oas Urbar in dem Geschaide" eine Hübe zu Perwent und ein Lehen zu Raffelding übermach-t-e. Am 28. August 1398 erklärten die Söhne des Ruger, Priesch-ink, Leutold, Ulrich und Friedrich, daß ihnen Peter von Lobenstein und seine Hausfrau Gertrud (in erster Ehe des Ruger Prieschink) das Hans zu Freudenstein eingeantwortet habe, nüd daß sie die Gewehre gegen alle Ansprüche der Geschwister und Verwandten übernehmen wollen. Es meldeten sich auch Chunrad von Salhentobel (Salladoppl bei Niederkappel) und seine Hausfrau Jeuta wegen des Hofes Salhentobel und des „Burgstalls, da Freudenstein aufligt". Sie mußten auch von Ulrich und Friedrich Prieschink nlit einem Hofe zu Bergheim und durch'Zahlung von 50 S, entschädigt werden. 82

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