Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Starhemberg gelangte, ist nicht genügend gesichert, ebensowenig wie der Besitz des David Ungnad (von Weissenwols); des letzteren Sohn Andreas konnte sich bereits im Jahre 1601 Herr auf Ennsegg nennen. Andreas schloß sich dem protestantischen Teil der oberösterreichischen Stände an, übcr- fiel im Jänner 1611 eine Abteilung des Obersten Ramee bei Mauthausen, mußte aber über Pragsteiir nach Ennsegg flüchten. Als Herzog Max von Bayern, dem Oberösterreich abgetreten war, sich in Linz huldigen ließ, fehlte Andreas Ungnad; er und viele Protestanten mußten flüchten, sein Besitz Ennsegg wurde mit Beschlag belegt, da seine hinterlassenen Schulden durch nichts anderes gedeckt waren. Ennsegg wurde noch im selben Jahre pfandweise, später, im Jahre 1623, als Eigentum dem Otto Josef von Kirchberg übergeben. Aus dem Nachlasse der Regina Freiin von Hoyos und Witwe des Otto Ludwig von Kirchberg kaufte im Jahre 1656 der katholisch gewordene David, Sohn des Andre Ungnad, welchen der Kaiser Ferdinand III. zum Grafen von Weissenwolf erhoben, Schloß Ennsegg, löste zugleich die Burg- vogtci von Enns von Hans Georg von Kauthen ein. Durch eine Enkelin des David Ungnad kam Ennsegg, Köppach und Roith an deren Gemahl Johann Wilhelm Fürsten Trautson. Die Tochter aus dieser Ehe, Maria Josepha, brächte ihrem Gatten, dem Fürsten Karl Josef Auersperg, Ennsegg im Jahre 1744 zu. Die Einlage über die Burgvogtei Enns kam im Jahre 1881 zur Löschung. Im Jahre 1888 gelangte die Herrschaft an Mathilde Fürstin Auersperg und Karoline, Tochter des Vinzenz Fürsten von Auersperg, vermählt mit dem Landgrafen Johann von Fürstenberg. Seit 1904 ist Eduard Egon Landgraf Fürstenberg in der Landtafel eingetragen. 39. Erlach. „Geslozz" Erlach war ein Teil der großen Herrschaft Schaunburg. Es wurde durch Pfleger verwaltet. Als ersten aus deren Reihe finden wir im Jahre 1370 Hertlein den Marschalich. Damit ist auch die älteste Erwähnung von Erlach gegeben. Graf Heinrich > von Schaunburg übergab im Jahre 1383 seinem Schwiegersohn, dem Grafen Johann von Abensperg, statt des ausbedungenen Heiratsgutes, die.Verwaltung der Beste und der „statt" Peuerbach auch die Herrschaft Erlach mit Gericht. Hier ist das erstemal von dem späteren, als Landgericht Erlach bezeichneten Gerichtsbezirk die Rede. Da in dem Reverse der Schaunburger vom Jahre 1361, in welchem sämtliche Landgerichte der Schaunburger aufgezählt werden, dieses Gericht nicht genannt wird, so ist das Landgericht Erlach zwischen den Jahren 1361 und 1383 entstanden. 61

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