Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

[fein innehatte. Wir wissen nicht allzuviel von dieser Familie; was uns bekannt ist, laßt die Truxen als gewalttätige Leute erscheinen. Mit dem Besitze von Pernstein mag die Vogtei einzelner Kirchen des Klosters Kremsmünster, sicher der von Viechtwang, verbunden gewesen sein. Hartnid und Ulrich von Truxen bemächtigten sich später, wahrscheinlich während des Interregnums, der Vogtei über eine große Zahl Krems- münsterer Stiftspfarren, so daß namens des Klosters der Bischof von Passau Prozeß führen mußte. Eiu Gerichtsbrief, deu König Rudolf am 15. Jänner 1280 bestätigte, entschied zngunsten des Klosters. Schon vor dieser Entscheidung mußte Ulrich von Truxen die Klöster Kremsmünster und Garsten für zugefügten Schaden im Jahre 1255 durch Zuweisung von Einkünften entschädigen. Libaun und Hartnid von Truxen verkauften am 22. Februar 1337 ihr „Haus" zu Pernstein, „rechtes Erb und Aigen", an Eberhard von Wallsee um 4000 ST alter Wiener Pfennige mit allen Rechten in dem Land an Burgställen, Forsten, Wismat, Vogteien, Eigenleuten und Zinsleuten. Als Eberhard von Wallsee und seine Hausfrau Anna ihre Burg Schlierbach in ein Nonnenkloster umwandelten, versprachen sie für den Unterhalt der Nonnen 200 Gülten in Niederösterreich und bis an die bayrische Grenze anzuweisen. Da diese Einkünfte zur Zeit nicht vorhanden waren, ersetzten sie am 22. Februar 1355 die Dotation dadurch, daß sie Haus und Herrschaft Pernstein mit 200 T jährlich solange belasteten, bis sie die zugesagten Galten aufbrächten; zur Sicherheit erklärten sie, Pernstein weder zu verkaufen noch zu verpfänden. Als um das Jahr 1363 Eberhard von Wallsee die Beste Klaus in die Hand bekam, scheint der Bischof von Bamberg für seine Untertanen um Kirchdorf die Befürchtung gehegt zu haben, daß Eberhard die Vogtei der bischöflichen Besitzungen von dem nen erworbenen Klaus führen werde; Eberhard von Wallsee verpflichtete sich, die Vogtei wie früher ebenso wie das Gericht „am Mos" von Kirchdorf aus verwalten zu lassen. Aus der nächstfolgenden Zeit ist eine Urkunde vorhanden (Abschrift im Kopialbuch Herzogs 'Albrecht III.), welche mit ihrem Inhalt geeignet wäre, Verwirrung in unsere Kenntnisse der Besitzverhältnisse von Pernstein zu bringen. Nach dieser am 12. Juli 1379 zu Wien ausgestellten Urkunde verpfändeten die Herzoge Albrecht und Leopold, noch gemeinsam, die Beste Pernstein mit Neubnrg am Jnn und Falkenstein an Ott von Zelking, der diese von Herzog Rudolf verpfändeten Herrschaften um 5000 £7 von Jörg von Wallsee gelöst hatte, bis zur Bezahlung dieses Betrages. Der Inhalt entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Jörg von Wallsee blieb, während der Zelkinger Neubnrg in die Hand bekam, weiter noch im Besitze von Pernstein. Der Eintrag im Kopialbuche ist auch durchgestrichen. Was Ursache war, daß diese Abmachung über Pernstein nicht zur Ausführung 20

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