Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

gelangte, ist nicht bekannt. Jedenfalls hätte Eberhard von Wallsee Einsprache gegen den Verkauf des als Lehen angesehenen Pernstein erheben können, das er ja als rechtes Erb und Eigen angekauft hatte. Trotz der Verpflichtung Eberhards von Wallsee, Schloß Perustein weder zu verkaufen noch zu verpfänden, bevor nicht die für das Kloster Schlierbach darauf versicherten Einkünfte durch andere Gilten ersetzt würden, verpfändete sein Sohn Jörg von Wallsee am 8. April 1390 die Beste Pernstein an seine Gemahlin „Fraw Margret Graf Gregorien Tochter von Gurbaw (Corbaria)" für 3000 Kh die er ihr als Mvrgeugabe noch schuldig geblieben war. Jörg von Wallsee beabsichtigte, Perustein zu verkaufen. Um den Verkauf durchführen zu können, mußte er Pernstein von der darauf noch lastenden Rente für das Kloster Schlierbach in Per Höhe von 64 T frei machen; er übertrug die Zahlung dieser Rente auf die Beste Freudenstein. Es blieb noch ein Rest von 24 7« sicherzustellen. Jörg von Wallsee überwies nun anstatt dieser jährlichen Rente dem Kloster Schlierbach die Kirchen Wart- berg und Kirchdorf, eine Anzahl Gilten aus der Umgebung, machte eine Reihe von Schenkungen, die das Kloster von anderer Seite erhalten hätte, vom Lehenbaude frei, worauf dann die Äbtissin auch auf die Zahluug der auf Freudenstein lastenden Reute verzichtete. Dann bestätigte Jörg am 19. März 1394 noch die von seinen Eltern Eberhard und Anna gemachte Stiftung eines Benefiziums in „haws und vesten zu pernstein" mit Anweisung von Einkünften, darunter auf dem Sitz „dacz dem Newenhaus", auf Gütern in den Pfarren Kirchdorf, Biechtwang und Pettenbach. Unter dem Sitz Newenhaus ist nicht etwa Neu-Pernsteiu gemeint, sondern das heutige Bauernhaus Neuhaus bei Micheldorf. Schloß Neu-Pernsteiu wurde erst im Jahre 1717 auf dem Grunde eines vom Stift Spital eingetauschten Bauernhofes erbaut. Nun konnte der Verkauf der Herrschaft au Hans von Liechtenstein durchgeführt werden. Sie umfaßte die Beste Pernstein, das „Haus" auf dem Moß mit dem Landgericht, das letztere Bamberger Lehen. Die Grenze des Landgerichtes ging mitten vom Pyhrn durch die Klaus über Kremsmünster bis gegen Wels an die steinerne Brücke, trann- aufwärts bis Stadl, entlang der Dürren Laudach gegen Kirchham, dann weiter in die Grünau und über den Zittwerch nach Klaus. Zum Besitz Pernstein gehörte die Kirche Kirchdorf und Wartberg. Die Äbtissin von Schlierbach übertrug hierauf dem Hans von Liechtenstein auch die Bevogtung ihres Klosters. Hans von Liechtenstein genoß den Besitz nur eiu Jahr. Im nächsten Jahre nach dem Kauf ließ Herzog Albrecht Hans von Liechtenstein zu Gmunden durch Pilgram von Puchheim gefangennehmen und nach Pernstein schaffen. (Mou. germ. hist. XI 694.) Haus vou Liechtenstein war Herzog Albrechts Hofmeister. Die Ursache der Gefangennahme sind heute 21

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