Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Kirche in Stein bei Dietach, was auf seine Seßhaftigkeit nächst Stein mit Berechtigung schließen läßt. Doch war der Sitz nicht das heutige Schloß, dessen Erbauung nach dem heutigen Zustande einer späteren Zeit angehört. Im Jahre 1442 eignete Berthold von Losenstein dem Kloster Gleink Zehente in der Umgebung und stellte die Urkunde darüber zu „Leitten" aus; Berthold uud sein Bruder Florian von Losenstein, dann die Kinder des Rudolf von Losenstein erhielten im Jahre 1456, wie Hoheneck berichtet, Leiten als Lehen von -Österreich. Bernhard von Losenstein gilt als Erbauer des Schlosses. Zu seiner Zeit (1515) kam auch der Name Losensteinleiten in Gebrauch. Als im Jahre 1522 ein türkisches Heer des Kassim Pascha die Gegend von Steyr plünderte, wurde die Beste Losensteinleiten durch den Pfleger bewahrt, der die in der Nähe lagernden Türken beschoß, dabei ihren Anführer tötete, worauf die Schar abzog. Zwischen 1560 und 1570 erweiterte Georg Achaz von Losenstein das Schloß; seine Gemahlin Christina von Bergheim vollendete den Bau. Damit erklärt sich vielleicht die Nachricht Pillweins, daß ehemals die Perck- haimer Losensteinleiten besaßen. Als im Jahre 1692 das Geschlecht der Losensteiner mit dem Dompropst Franz Anton erlosch, erbte den gesamten Losensteiner Besitz, darunter auch Losensteinleiten, seine Schwester Maria Katharina Fürstin von Auersperg. Seit dieser Zeit sind die Fürsten Auersperg Besitzer. Schloß Losensteinleiten ist ein nüchterner Bau. Vom alten Bau, wie er zur Zeit Bischers sich zeigte, sind noch die Türme vorhanden, die Rondellen verschwunden. Was sonst noch vorhanden, kann kein besonderes Interesse erregen. Zum Schlosse gehört ein Mausoleum nächst der Ortschaft Maria Lah. Gutsbestand lag in den Gemeinden Losensteinleiten, Maria Lah, Ober- dietach, Uutcrdietach, Hofkirchen. 103. Lustenberg. Der Luftenberg, eine nach drei Seiten gegen die Donauebene steil abfallende bewaldete Kuppe, wurde in vorgeschichtlicher, vielleicht auch noch in späterer Zeit benützt, um den Umwohnern bei Feindesgefahr als Zu- fluchtstäitc zu dienen. Heute noch zeigen sich dem Besucher die Reste einer Umwallung, welche die Kuppe gegen Norden umschloß. Die Steilheit des Luftenberges gegen die anderen drei Seiten macht das künstliche Hindernis einer vollständigen Umwallung entbehrlich. Die Siedlung auf dem Luften158

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