Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

berge war keine ständige. Der Mangel an Wasser spricht allein schon gegen eine dauernde Bewohnung. An dem Rücken außerhalb der Umwallung bestand in alter geschichtlicher Zeit eine Ortschaft (locus), die den gleichen Namen wie der Berg führte. Der älteste Name lautete, etwas verschieden von der heutigen Form, Luffinperc. Ob der Ortsname von einem Personennamen Lufo gebildet wurde oder ob ein Gattungsname lus, der sich noch heute iu der Gegend von Kremsmünster nachweisen läßt, bei der Ortsnamenbildung eine Rolle spielte, läßt sich nicht bestimmen. Deutsch scheint weder Lufo noch Luf zu sciu. Eine Aufschreibung im TraditionModex des Hochstiftes Regensburg spricht von einem um das Jahr 900 stattgefundenen Tausche, nach welchem der nobilis Duriuc dem Stift St. Emmeram in Regensburg sieben Joch Äcker am Flusse Naaru und einen Weingarten zu Rosdorf schenkte, dagegen sieben Joch Acker bei dem Orte Luffinperc erhielt. Dieser Duriug ist als ältester Besitzer von Lustenberg auzusehen. Der Zehent von Luftenberg gehörte schon seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts dem Kloster St. Florian. Der zeitlich nächste Besitzer war im Jahre 1125 die edle Frau Liut- gard, Witwe des Ekkerich; wohl dieselbe Witwe des Eggericus, die zum Seclenheilc ihres Mannes und ihrer Eltern dem Kloster Garsten ein Gut zu Winchilarin schenkte Miederwinkel bei Altenberg), ein Gut, das dann im Jahre 1171 als Besitz des Klosters genannt wird. Nach dem Auftreten des Ekkerich und seiner Witwe in Urkunden des Klosters Göttweih könnte man als ursprüngliche Heimat dieser Eheleute an Luftenberg bei Krems denken, wenn eben nicht die bei einer Schenkung der Liutgard von Luffinberc erscheinenden Zeugen Stephan von Engerwitz- dorf, Heinrich von Dambach, Salman von Gaisbach, Walto von Gallncu- kirchen, Rudolf vou Bach, alle aus der gleichen Gegend, auf das vberöstcr- reichische Luftenberg Hinweisen würden. Mit Ausnahme der von Lustenberg in den Jahren 1207 bis 1270 Genannten, über welche sich nicht viel sagen läßt, hören wir erst wieder vou den: Orte und der Beste im Jahre 1281 und 1282. Aus zwei Urkunden des letztgenannten Jahres stellt sich heraus, daß das Eigentumsverhältuis über die Beste Luftenberg ein geteiltes war. Am 6. April 1282 verlieh der Landesverweser Graf Albrecht von Habsburg die halbe Beste Luftenberg, die ihm Heinrich von Hag aufgesagt hatte, dem Schwiegersohn des Chunrad von Hag, Rech genannt, die andere Hälfte kam im Jahre 1285 durch Verleihung von Seite des Heinriche von Weitra (Kuenring) ebenfalls an den Rech und dessen Gattin Mechthild, in derselben Ausdehnung wie Heinrich von Hag Luftenberg besessen. Ganz so reiblos muß die Verleihung damals nicht stattgefunden haben. Es machten noch andere Anspruch auf Lufteuberg. Mechthild vou Neitperg, 159

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