Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Es scheint also, daß die Losensteiner noch vor dem Jahre 1380 ihren Eigenbesitz den Herzogen von Österreich als Lehen aufgetragen hauen, was kaum ohne eine Gegenleistung erfolgte. In dieser Beziehung wäre am ehesten an die Verleihung des Gerichtes zwischen Traun und Enns durch Herzog Albrecht II. im Jahre 1338 zu denken, welches die Losensteiner als Pfand von den Volkensdorfern erworben hatten. Die Losensteiner verlegten — vielleicht um dem Bereiche ihrer Gerichtsbarkeit näher zu sein — sicher schon im 14. Jahrhundert ihren Sitz von Losenstein nach Leiten (Losensteinleiten) bei Wolfern. Wie lange die Burg an der Enns noch bewohnt wurde, ist auch nicht annähernd zu bestimmen. Ein Eintrag in dem Urkundenrepertorium zu Losensteinleiten nennt im Ja^re 1360 Vinzenz Ämetsberger als Burggrafen auf Losenstein. Als im Jahre 1692 der letzte des Mannsstammes der Losensteiner, der Dompropst von Passau Franz Anton, ins Grab sank, erbte seine Schwester Maria Katharina Fürstin von Auersperg den Besitz der Losensteiner. Von der ehemaligen Herrschaft Losenstein ist nur die Burgruine vorhanden und auch diese verkauft. Auch von herrschaftlichen Grundstücken enthält die Landtafel keinen Eintrag mehr. Die Burg wurde in der Neuzeit vom Besitzer als Steinbruch benützt. Die alte Beste bestand ans einer Hauptburg mit einer von ihr durch eiue Schlucht getrennten kleinen Vorburg, beide Teile waren ohne Verbindung miteinander, was bei den oberösterreichischen alten Burgen eine Seltenheit ist. Die Hochburg weist eine durch die Bodengestalt bedingte Dreiecks form auf. Nach Einzelheiten in den Bauresten zu schließen, gehörte die Losensteiner Burg unter die ältesten des Landes. 102. Losensteinleithen. Im Jahre 1323 ist ein Chunrad Mater auf der Leiten Zeuge bei einer Verleihung durch das Kloster Gleink. Mit ihm beteiligten sich noch Leute aus Steyr, ein During von Schwarzental und Heinrich von Brnnnern von Thanstetten, beide aus der Nachbarschaft von Losensteinleiten. Dieser Umstand läßt annehmen, daß mit Leiten das spätere Losensteinleiten ge- ureint sei. Auf sicheren Boden treten wir erst mit dem Briese des Niklas Flußhart vom Jahre 1362, womit dieser an Dietrich von Losenstein sein Flachenecker Lehen zu Haimpuch in der Pfarre Neukirchen und „an der leiten", Pfarre Hofkirchen, verkaufte. Doch müssen die Losensteiner schon vor dem Jahre 1362 ihren Sitz auf Losenstein verlassen und sich auf Leiten bei Wolfern ansässig gemacht haben, denn bereits im Jahre 1349 erbaute Berthold von Losenstein eine 157

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