Chronik der Stadt Reichenau

aller Vereine und der Armen, welchen er bei seinem am 10. November 1901 erfolgten Ableben die ihm gehörige alte Schule als Altersheim hinterließ 1841: Josef Peukert Nr. 54 (Dr kleine Bargschneider) wurde eben¬ falls Kaufmann, übernahm das väterliche Haus, betrieb dort sein Geschäft und war ein Freund der Schule, welcher er viele Zuwendungen machte 1842: Josef Preißler Nr. 267 (Manels Jusef) betrieb die Mühl¬ bauerei, erwarb das Haus Nr. 269, errichtete in demselben eine Krämerei und Gasthaus und war Gemeindevorsteher in den Jahren 1867 bis 1870. 1843: Sein Bruder Franz Preißler (Holzpreißler) wurde ebenfalls Mühlbauer und kam mit seinen Leuten bis nach Österreich, Salzburg und Steiermark, um dort Mühlen zu bauen. Er kaufte die Wirtschaft Nr. 36, betrieb dort einen schwunghaften Holzhandel, fuhr mit seinem Gespann die Steine zu dem Fürst=Rohan=Gedenksteine am Jeschken und war einige Zeit Gemeindevorsteher. 1846: Karl Maschke Nr. 119 (Schneidernazes) studierte an der Technik in Prag, ging als Ingenieur nach Ungarn, wo er auch gestorben ist. 1847: Willibald Ullrich Nr. 260 (Fleischers Augstins) lernte bei Ignatz Müller die Olmalerei, war als solcher längere Zeit in Wien, und nach sei¬ ner Rückkehr langjähriges Mitglied und Garderobemeister des Dilettanten¬ vereines. 1848: Eduard Schoeffel Nr. 177 (Anestases) wurde Handelsmann in Bildern, Dosen, Glas und Papierwaren und war der Begründer des heute noch bestehenden Exportgeschäftes Hofrichter. 1851: Vinzenz Peukert Nr. 48 brachte es ohne Studium zum Post¬ meister, war mehrmals Vorsteher und nach Erhebung der Gemeinde Rei¬ chenau zum Markte Bürgermeister. Ihm wird strenges Pflichtgefühl und Diensttreue im Amte nachgerühmt 1852: Karl Hofrichter übernahm von dem verstorbenen Eduard Schöffel das Geschäftshaus Nr. 177, vergrößerte es bedeutend, war Ge¬ meindevorsteher in den Jahren 1874 bis 1877 und langjähriges Mitglied des Bezirksausschusses 1855: Florian Preißler Nr. 65 (stammt aus den Manelleuten) stu¬ dierte an der Realschule in Jitschin und am Pädagogium in Leitmeritz, erhielt eine Lehrstelle in Maxdorf, wurde am 1. Jänner 1875 Oberlehrer in Heinersdorf und trat als Oberlehrer von Röchlitz in den Ruhestand. 1856: Konrad Henlein Nr. 262, wurde Maler und ging als solcher nach Budapest, brachte bei seiner Rückkehr eine Ungarin von besonderer Rasse und Schönheit als Gattin mit, betätigte sich im öffentlichen und im Vereins leben und starb hochbetagt, von einer zahlreichen Familie betrauert in Rei¬ chenau. 1857: Anton F. Lang Nr. 19 (Tombäckens), besuchte die Oberrealschule in Reichenberg, kaufte von dem nach Brasilien ausgewanderten Houfejusel das Haus Nr. 20, errichtete darin eine Krämerei und erhielt bei der Errich¬ tung der k. k. Post in Reichenau am 20. September 1869 die Postmeisterstelle. Dieses Amt wurde ihm wegen verschiedener Unregelmäßigkeiten im Jahre 1877 entzogen. Seinem Strebergeiste gelang es, einige Jahre als Gemeinde¬ rat und Ortsschulinspektor zu fungieren. Bei Ausübung des letzteren Amtes kam es zu den bereits geschilderten Zerwürfnissen zwischen Schule und Gemeinde. Sein erstrebtes Ziel auf die höchste Stelle in der Gemeinde blieb aber dank der Einsicht der Bevölkerung unerfüllt, nur einige Stellen als Obmann bei Vereinen erreichte er 1859: Karl Hofrichter Nr. 194 (Fabrikenkorl)) wurde Kaufmann und Mitbesitzer der Kunstmühle in Wiesenthal bei Gablonz. Sein Sohn ist heute 76

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