Franz Xaver Pritz - Geschichte der Stadt Steyr

115 wenn er mit seinen Waren auf der Enns oder Donau, mit Flößen oder Schiffen fährt, und auf einen Grund oder eine Fischarche anstößt, jemanden etwas zu bezahlen schuldig sei, nur wenn er auf eine Mühle anfährt, muss er den Schaden ersetzen. 1382 erteilte er der Stadt Steyr das gleiche Privilegium, wie es Linz, Wels, Enns und Freistadt schon hatte, dass die Bürger dieser Städte ihre Kaufmannswaren in Steyr nur den Bürgern allda verkaufen sollen, sie hingegen müssten das nämliche in jenen Städten tun. Halten sich aber diese nicht an das Gesetz, so seien auch sie zu nichts verpflichtet. 1384 als H. Albrecht in Linz war, entschied er den Streit zwischen den Bürgern von Steyr und Weyer wegen der Eisenniederlage; letztere seien schuldig ihr Eisen, das sie gegen Steyr herausbringen, durch drei Tage da feilzubieten, es sei nun noch auf dem Wasser oder in der Stadt irgendwo niedergelegt; sie sollen es den Bürgern verkaufen, nach dem Werte, welchen zwei ehrbare Ratsglieder allda bestimmen; aber nach drei Tagen mögen sie es hinführen, wo sie wollen. 1386 am 9. Juli blieb der unruhige H. Leopold in der großen Schlacht, die er bei Sempach gegen die Schweizer verlor, in welcher auch die Blüte des österreichischen Adels fiel; er hinterließ vier Söhne, Wilhelm, Leopold, Ernst, Friedrich, und eine Tochter Elisabeth. H. Albrecht trat nun wieder auf Bitte des H. Wilhelm, der erst 16 Jahre alt war, allein die Regierung über alle Länder, und zugleich die Vormundschaft über Leopolds Kinder an. Im August 1390 (aber nicht 1380 wie Prevenhuber sagt) befand sich H. Albrecht wieder in Steyr, und rüstete sich zur Belagerung des vier Stunden entfernten Schlosses Leonstein. Dieses war auf einem steilen Felsen erbaut, undwurde für unüberwindlich gehalten. Von da aus verübten die Besitzer derselben, die Rohrer genannt, vorzüglichWilhelmder Älteste, große Räubereien in der Umgebung. Er nahmsogar zwei Abgesandte des Erzbischofes von Salzburg, die mit sicherem Geleite vom H. Albrecht versehen waren, gefangen. Diese Freveltat wollte er nun bestrafen, und belagerte die feste Burg; er richtete aber wenig aus, bis endlich der tapfere Ritter, Zacharias Haderer, einen nahen Felsen erstieg, der über dieselbe emporragte, und von

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