Maturazeitung 1941

Auch Ihr, das Vorbild unserer Jugend, habt Eure Schwächen, Eure kleinen Mucken und manche Flecken auf der Tugend, die uns, Euch anzukreiden, läßt die Finger jucke Der Kelch der großen Prüfung ist vorbeigegangen: Ihr Richter habt das Urteil streng gefällt, doch gnadenvoll auch manchen, der gehangen, zurück aufs Fundament der Reife hingestellt. Humor und Witz, sie sollen zu Euch sprechen der Schatten mit dem Lichte sich ja weitet!) und freundlich schmunzelnd all das Gute rächen, das Ihr im Lauf der Jahre uns bereitet. Doch nicht zuletzt sind es die Kameraden, die teils im Geist,teils wirklich bei uns stehn, sie alle wurden herzlich eingeladen, das letzte Mal im Geist der Schulzeit mitzugehn! Hier werden sich der Lehrer und der Schüler treffen, einmal am gleichen Maßstab ihrer Unzulänglichkeit gemessen! Es lebe hoch die Karikatur das treueste Abbild der Natur!

ALFRED BAUER, der schöne Mann sieht sich sehr gerne schöne Mädchen an. Wein, Weib, Gesang verachtet er nie, mit einem Wort - ein Bel Ami. BARCHETTI HANS ist ein Radiogenie, ein guter Turner war er nie. Vom Physik und Chemie ist er sehr begeistert, Latein hat er nur mit Mühe gemeistert. CHARLY ROSSNER, eine kluge Person, (vom seinem Kropf weiß jeder schon) er weiß über technische Dinge Bescheid, seine Charakteristik: furchtbar gescheit. DERFLINGER MANFRED, ein Mann mit Kraft doch Schmettern war seine Leidenschaft. Das Turnen war sein spezielles Vergnügen, oft aber war er Vormittags daheim geblieben. ERNST, der Bärtige, liebt den Wein, liebt auch die schönen Mägdelein. In der Pause raucht er im Klosett mit manchen Lehrern hat er sein Gfrett. FRITZ HEUMEIER liebte die Trude sehr, sie hatte aber nicht die Meinung wie er. Und manchmal wollte er auch prahlen, um so den Leuten zu gefallen. GRUSSMANN OSWALD, ihn kennen viel, er pflegte gern das Kartenspiel. Der Weg zum Offizier ist weit und steil das schwache Geschlecht stützt ihn derweil. HAINDL WALTER, über ihn taten viele klagen, Professeren über ihn nur schlechtes sagen. Gab s Gaunereien, war er stets dabei was immer auch kam, ihm war's einerlei.

In der Stadt und auf dem Land ist GRUBER PEPPERL allbekannt. Seine Gewandtheit kommt dem Affen gleich, an dummen Ideen war er stets reich. JOHANN GAHBAUER mit dem großen Gesicht, mit Weinschenk verstand er sich öfter nicht. Mostindianer wird er vom Dattel genannt warum? - ist keinem von uns bekannt. KRATOCHWILL RUDI belieferte uns mit Schmierern und ähnlichen Sachen, von denen Studenten stets pflegen Gebrauch zu machen. Er selbst lag meistens krank daheim und hütete dort sein Bettelein. Lernen tut der GRILL FRANZ nie, seine Lieblingsbeschäftigung ist die Philosophie. Er selbst hält sich für furchtbar klug, die Professoren haben von ihm genug. MAIER ALFRED, ein wuchtiger Mann, siehts Leben von der heiteren Seite an. Wenn man ihn fragte, wußt' er nie viel, Jurist zu werden ist sein Ziel. MULLER FRANZ mit Fremdwörtern nicht vertraut, hat oft die Schularbeiten verhaut. Jetzt ist er Flieger, das stimmt ihn heiter, von der Schule kam er derart weiter. Nun Pane BERXMANN, der Mann mit dem Baß, erweckte als Kurfürst großen Spaß. Verehrte die Erna, das wissen wir und sah sein Ideal in ihr. OTTILIO KLEIN tat sich manchmal hart, daher ging er zum schönen RAD. Er dachte: was soll ich mich in der Schule plagen, hier tut mich kein Professor fragen.

OTTO HAFRANEK ein blasser Mann, über den man nicht viel sagen kann. Gewandt ist er und auch geschickt, bei den Mädchen hatte er weniger Glück. PREILINGER AUFRED, ein blondgelockter Knabe, zum Reden hat er wenig Gabe. Er war stets hinter den Mädchen her darunter verehrte er die Trude sehr. PASTEYRIK WALTER, der Musik ergeben, kennt außer Violine nichts im Leben. Ihr hat er alles, alles verschrieben auch sonst ist er nicht zurückgeblieben. Quälen taten die Herren den Wick, sie hatten damit bei ihm Glück . Wir fragten ihn oft: was sind das für Faxen, Mit deinem Maul und deinen Haxen ? RollETT Erwin der kleine Wicht, war einst auf die Peiter Trude erpicht Ingenieur s- Bua nannte ihn einst Herr Reiter, und trotzdem pflanzte er ihn weiter. RUSCHITZKA WALTER, der Mann mit dem Spruch, machte uns oft Verdruß genug. Trotzdem hat er die Schule gemeistert und manchmal auch Verse zusammengekleistert. STUMMER GUSTAV der Meister beim Kartenspiel, hat Arzt zu werden als Lebensziel. Er gilt bei uns als schöner Mann und glaubt vor allem selbst daran. SINGER JOHANN der erfolgreichste ist; was er einmal lernt er nie vergißt. Mit Mädchen hat er nie was zu schaffen, niemals tat er nach ihnen gaffen.

STANZEL FRANZ jetz Seekadett, mit ihm hatte keiner je ein Gfrett. Harmonikaspielen kann er sehr gut; die Ruhe selbst kam selten in Glut. Technik ist FRANZENS Steckenpferd, für Nachhilfestunden war er immer begehrt. Mathematik und Physik ist sein höchstes Lebensglück. Unser WANEK in den Stadtbrunnen sprang. beim Zusehen wurde uns allen bang Er machte noch mehr von solchen Sachen, darüber die Klasse noch heut muß lachen. Von WIMMER kann man nur gutes sagen, er tat sich in der Schule redlich plagen. Von Gaunereien hielt er sich fern daher hatten ihn alle Professoren gern. WINKLER FRANZ spielt Klavier mit Leidenschaft, er spielt es zärtlich, er spielt es mit Kraft. Manchmal konnte man ihn mit Mädchen sehrn, sie taten gewiß nicht Klavierspielen gehn. Xenon und Crypton aus der Chemie liebt unser WERNER wie der Bauer sein Vieh. Zu experimentieren allein macht ihn froh, für uns war er ein chemisches Nachrichtenbüro Y, X und Wurzel aus drei machten dem MICHL oft Schererei. Ansonsten bestimmt ein Humorist dem gern mancher Herr die Streiche - vergißt. Zorn tat KURT niemals erregen, denn er tat alles gut erwägen; er hielt sich selbst auch für sehr klug, Hand auf's Herz - war das Betrug?

Der Uhrzeiger geht langsam auf 1/2 3 Uhr. Die von Rauch geschwängerte Luft erschwert das Atmen und einigen Her¬ ren rinnt vor Aufregung der Schweiß über die Stirne. In losen Gruppen stehen sie beisammen und unterhalten sich zwanglos. Feder spricht mit Ferdl über die Philosophie der Inder, führ Beweise an, daß das Slawische mit dem Illyrischen verwandt ist und daß man jetzt bestimmt wisse, wann Tacitus gelebt habe. Ferdl, der stirnrunzelnd in seinen Katalog schaut, gibt ab und zu pfeifende Töne von sich, die Feder als Zeichen der Bewunde¬ rung für seinen Vortrag auffaßt.— Leo streitet mit Span ob es einen Zufall gäbe oder nicht.— Endlich erhebt sich der Direktor und gebietet Ruhe.— Sogleich verstummt jeglicher Lärm. Alle Herren setzen sich auf Ihre Plätze.— Plötzlich geht die Türe auf und vorerst kann man nur eine riesige Nase erkennen. Bei genauerem Hinsehen sieht man, daß dahinter Professor Anschober steht, der sich mit einer Flut von Worten zu entschuldigen such Derr Herr Direktor unterbricht seine Rede mit einer herrischen Geste und heißt ihn sich setzen. — Er beginnt jetzt : "Meine Herren Kollegen ! Wieder sind wir einmal zusammen gekom¬ men, um über ...... Ein lautes Räuspern, dem ein schmat¬ zendes Geräusch folgt, läßt alle aufblicken, aber es ist nur Ferdl, der sich geräuspert hat „Um wieder einmal die wich tigsten Angelegenheiten zu erledigen und über die Schüler zu sprechen. Lautes Beifallsmurmeln ertönt, einer wagt zu klatschen, aber der strafende Blick des Herrn Direktors läßt ihn

verstummen und nlich veeck e i hine ein Nach barn. „Ich bitte nun Herrn Kollegen Schmalzer zu beginnen, denn wir gehen zuerst die 8.A durch. Die Herren, die etwas zu be¬ merken haben, sollen dann aufstehen und ihre Einwände machen. Sofort springt Adalbert auf, der von Gott begnadete Musiker und Sänger faßt ein dickes Heft aus seiner Aktentasche heraus und beginnt sogleich über die Oberprima zu schimpfen. Immer lauter wird seine Stimme, immer drohender sein Ton. Klakel, der neben imm sitzt, schreit schon ein paarmal ganz laut: Ruhiger, bitte!“ Doch seine schwache Stimme verhallt wirkungslos. Der Herr Direktor unterbricht Adalbert und bittet ihn, sich kurz zu fassen Adalbert erzählt nun einige Daten der 8.A: "Einmal wollte ich mit ihnen singen, da sangen ein paar immer falsch. Als es trotz Ermahnungen nicht besser wurde, schrieb ich Wesselak ins Klassenbuch.— Auf das hinauf erhob die Klasse ein furchtbares Gebrüll, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als iha wieder auszustreichen. „Wissen Sie genau, daß Wesselak falsch gesungen hat?"fragt Leo littig . Leo, mit einer niehtssagenden Geste unterbrechend: "Sehen Sie Herr Kollege, da liegt schon der Fehler. Das Ohr ist eir Teil des Menschen, und am Menschen ist nichts unfehl¬ bar. Dies lehrt uns schon die Geschichte, die ......." Der Herr Direktoy: „Aber meine Herren, wir wollen uns nicht in Eirzelheiten einlassen. Wir beginnen nun mit Bauer " Stiegler sagt halblaut zu Scholler 5 "Glauns mas Herr Kollega, wann i jetzt im Kaffeehaus sitzen könnt, wärs mer liaber, denn i kenn eh kan von de Buam, außan Rollett, in Inschinersbuam." Lak',als Turnprofessor, hat das Wort. Er hat sich alles auf¬ geschrieben, denn wenn er vor zahlreichen Menschen sprechen soll, bekommt er Hemmungen, die ihn zum Mittelpunkt des Ge¬ lächters machen. Er sagt daß Bauer ein guter Turner sei, vorauf Ferdl selig aufstöhnt und einen Pfeifen begleiteten Saufzer ausstößt: Er erinnert sich seiner Jugend, als auch er noch ein guter Turner war. Heinrich brütet finster vor sich hin: Die Buben der 7.Klasse haben ihn ersucht, ihnen morgen einen Versuch zu zeigen und er sinnt nun nach, wie er dies verhindern könnte, denn einer¬ zeits ist dies sehr gefährlich und dann brauchen ja die Buben nicht alles zu sehen. Adalbert wendet nun ein, daß Bauer neulich nicht einmal die A-Dur gewußt habe Ferdl, als alter Musiker, pfeift sofort den A-Dur Dreiklang und bildet dazu die paralldle Moll-Tonleiter. Gurs wendet nun ein, Bauer tue es sich mit den Spurpunkten schwer, während er sich spiele und das Zeichenkartel im Mäul halte. Weiter sagt er nichts. Dann fragt der Anstaltsleiter die versammelten Herren, wel¬ che Charakteristik man dem Schüler geben könnte. Ein Schreien

hebt an; kein Wort ist zu verstehen. Endlich dringt die Mei¬ nung Weinkoofs durch und da er Bauer gar nicht kennt, ent¬ schließt man sich seinen Vorschlag anzunehmen. Und so wird Bauer nit Hilfe Leos, der ja alle Schüler als diblamierter Pädagnge ausgezeichnet kennt, charakterisiert. Und so geht das dann weiter. Immer erregter werden die Gemü¬ ter, bis dann letzten Endes alle Schüler bearbeitet sind und die Konferenz schließlich als Rumpfkollegium im Kaffeehaus for gesetzt wird... .. daß auf Anordnung des Reichsunterrichts¬ ministers (Erlaß v.21.14.1945.234675 §23895436734, Vers 63/3 Kapitel 9.A) auf sämtlichen Oberschulen des Reiches Betriebssport der Lehrerschaft einge¬ führt wird. Wie uns der mit der Durchführung betrau¬ te Kollege rellochs mitteilte, wird besonderer Wert auf Boxen und Fußball gelegt, doch soll nebenbei auch das Schwimmen und Skifahren nicht vernachlässigt werden. Folgende Aufstellung für Fußball ist vorgesehen: rellochs Ferdl Span Leo Weinkopf Stiegler Heinrich Schoberan Schenkwein rederF Gurs Für Bogen wurde folgende Paarung vereinbart: RAHMENKAMPF: Derflinger -Ghandi HPTKAMPFE: FLLEGUNGEWICHT :Schenkwein-rellochs BANTAMGEWIUHT: Stiegler--Span I71" TTINT Led-4117165 MITTELGEWICHT: EF Ferdl-Grinewald HALBGEWICHT: Das Eintrittsgeld wird ausschließlich für die hospitante Behandlung der Kämpfer verwendet.

GROSE RATSELECKS: Was ist das? Es ist ueiß, a.) steht im Stall und hat einen Pferdeschweif ? b.) Es ist oval, hat eine Kalkschale und wenn es herurterfällt, rinnt Ei-Dotter heraus ? c.) Es ist blau, steigt am Vormittag 10 m hoch, fällt dann herunter und wird violett ? d.) Dummheit gepaart mit Faulheit? Waagrech la 1) Name für Flak,4) slaw. Name, 6) Anfngsbuchstabe, 7) Göttin der Feuerläder, 8) türk. Ausdruck für Hosentriger. 9) Ausruf, 10) Leit¬ spruch .8.A, 11) chin. Wort f.Ober¬ schule,1') bek. Illyrischer Säufer. Senkrecht 1) Unbekaent. Volkslied,komp.v. Prof. Schenkweir,z' Neuentdecktes chem. Element (Prof. Teidl), 3) Bekannte Tatsache,5) Unbekuntes Bier,8) griech. 90 Philosopa um 9) lat. Name f.Fallschirmjäger, 12' kannte Tatsache, 13) 34 Negername, S.4t in Europa, 15) bek. Fluß, 15) Hohe Berg. WIR ERKLAREN AN DIESER STELLE ÖFFENTLICH, DASS KEINER UNTER UNS SEINEN GEGENSTAND FÜR DEN ALLEIN SELIGMACHENDEN HÄLT !!!!!!!!!! DER L EHRKöRPER. Wer alle Rätsel richtig löst, schneidet diess aus und schich sie an die Direktion der Steyrer Oberschule. Keine Marke aufkl ben, da Porte von der Direktion bezahlt wird. Für die richtige Auflösung werden folgende Preise verteilt: 1.) Ein Freiplatz für alle Schenkwein-Stunden im Jahre 1942 Ein Bild des Professorenkollegiums mit einer 2.) herzlichen Widmung aller Herren unter dem Motto: ...... . sehen Dich an 3.) Ein geschenktes Maturazeugnis. Ferner viele weitere Trostpreise !

EIGENES WETTBÜRO ! Große Hoffnung verspricht sich Professor rellochs vom aus¬ dauernden und gut trainierten Schwimmer und Kunstspringer Gurs, der voriges Jahr, dank seines vorzüglichen Könnens oft¬ mals in der Steyrer Schwimmschule im Mittelpunkt des Inter¬ esses stand. Es ist sicher damit zu rechnen, daß Meisterschwimmer Gurs den Reichssieg für unsere Anstalt erringen wird. Wir baten ferner den berühmten und weit über die Grenzen Großdeutschlands hinaus bekannten Landschrecken und Gschla¬ lomläufer Resch v. Auer um ein Interview, wobei uns der sympa¬ thische Sportler einiges über seine hervorragende Schwung (D)¬ und Stemm (Stern)- Technik verriet. Er klagte auch, daß die hie¬ sigen Schneeverhältnisse seinen Ansprüchen nicht genügten und er schwer damit zu kämpfen habe, dieses Hindernis zu überwinden. BERÜHMTE AUSSPRÜCHE WEN I G E R..... Ferdl: „Und jetzt wiedaholns ma den genzen Rechnvorgong, Winkla" Winkler: "Von der Formel cosbx Wurzel aus sinc...kommen wir schließlich nach einiger Herumrechnerei-)bei mir 2 Seiten) zu folgender Endformel:sina.. Leo: "Wann begann die Regierungszeit Barbarossas?. Prellinger!" Prellinger: "Elf.......Zwölf.......Zwölf......." Rossner: „Diwidir schnöll dein 3fochn Bauchumfang durch die Wurzel von deiner Krognnumma!" Mayrzedt: „Wann Sie glaum, Rubnsuger, daß Sie was profitieren (nasal) wann Sie sich immer mitn Rothmayer abgebn, dann tääuschen sie sich!" Leo: „Wir sind jetzt bei Gaesar und Sie, Süßbauer, haben es bis jetzt noch nicht der Mühe wert gefunden. seit den Agyptern mitzuschreiben. "Ja, glaubn Sie. daß Sie das in der nächsten Stunde känner

Man liest gerade Faust. Rollett frägt Rubenzucker: "I mecht nur wissen, ob die Leit domols wirklich olle in Werse gredt hobn !" "Grußmann, was haben Sie währendder großen Pause Leo: in der Fischergasse zu suchen?" " "Ich war beim Rauchfangkehrer Grußmann: „Und Sie, Brandstötter ?" Leo: Ernst : „Ich hab ihm dabei geholfen." "Sie Rothmayer, wenn Sie noch einmal während der Leo: Musikstunde die Füße zum Fenster raushängen las¬ sen und anschließend Ihren Kaffee beim Kreuzer einnehmen, sperr ich Sie ein!" TAUSENDDANK!!!!!!! entbietet die 8.A. der 8.B für die so zahlreich eingelaufenen Beiträge zur Maturazeitung. Sollte sich der werte Leser fragen, wo diese ge¬ blieben sind, so wende er sich an die Oberprima der Oberschule Steyr. Kennwort: PAPIERKORB ! SCHöN IST'S BEI DEN SOLDATEN ! Leitspruch der 8. B

! DAS PROFESSORENKOLLEGIUM SINGT UND SPIELT FÜRS W H W Bis auf den letzten Platz war das Künstlerhaus der Steyrer Ober¬ schule besetzt, als ein bunter Abend, der als vollkommen gelungen betrachtet werden muß, vor den Augen der begeisterten Zuschauer abrollte. Die Künstler gaben ihr Bestes und das Publikum war mit den Darbietungen vollkemmen zufrieden. Besonderes Lob gilt der Hauskapelle der Anstalt unter der Lei¬ tung Musikprofessors Schenkwein, der sich mit seinen Mannen red¬ lich bemühte. Leider wollte anfänglich das Zusammenspielen nicht recht klappen, da die ersten Geigen um etwa eine Viertelstunde früher fertig waren als die zweiten Geigen, während der Klavier¬ spieler überhaupt noch nicht zu spielen begonnen hatte. (Aber ge¬ gen Abend hatten sich die bewährten Musiker bereits ausgezeich¬ net zusammengefunden)! Die Eröffnungsansprache hielt der bekann¬ te und ausgezeichnute Festredner Wilhelm Lackel, der das Publikun welches seine Worte häufig durch Lachsalven unterbrach, in die richtige Stimmung brachte. Als erster Künstler führte der ausge¬ zeichnete Akrobat Schole seine Darbietungen vor. Schole hatte alle Erwartungen übertroffen und sich mit seinen Leistungen in die Reihe der Weltbesten gestellt. Sein Kopf-stand auf der Bier¬ flasche war erste Klasse. Als nächste Nummer sahen wir den Kraftmenschen Span. Dieser Mensch verfügt über kaun glaubliche Kräfte, die er selbst kaum zu bändi¬ gen vermag. Wie er die zentimeterdicken Eisenstangen und Ketten auseinanderriß und in Stücke biß, war einfach verblüffend. Eine derartige Leistung hatte man in Steyr noch nie zu sehen bekommen . Die Pausen füllte in gelungener Weise der Komiker Stiegler, dem sich im Nu die Herzen der (bes. weibl. Zuschauer) zuwandten. Er wur de immer Feichlich mit Beifall belohnt. Eine Sersationsnummer war der Feuer- und Eisenschlucker Gurs. Er verscklang ungeheure Mengen von Nägeln, Eisenketten, Konserven¬ büchsen und sogar glühende Kohlen, so daß die Zuschauer glaubten, es müsse ihn zerreissen, welches Ereignis aber zu deren Bedauern richt eintrat. Für den zweiten Teil sorgte Stimmungssänger G. Rime. Dem jungen, stimmlich sehr begabten Sänger prophezeien Fachleute eine große Zukunft. Besonders das Lied“ Ich trink den Wein nicht gern al¬ lein" hat er mit viel Gefühl vorgetragen. G.Rime mußte sich ent¬ schließen, das "Rauschlied“ aus der Oper „der halblustige Pro¬ fessor" zweimal zu wiederholen.

Die beiden Gummimenschen Lackel und Reschmitauer waren besonde¬ re Klasse. K.Lackels humoristische Sprünge gefielen am besten. Ein ganz her¬ Er sprang 5 m in die Höhe und 10 m wieder zurück. vorragendes Stückehen. Leider verunglückte der bei uns so be¬ Turm. vom 10 m liebte Künstler Reschmitauer bei einem Kopfsprung Er blieb im Fußboden stecken und dürfte dabei ein Stück der Schädeldecke eingebüßt haben, was ihm aber nicht viel auszuma¬ chen schien. Eine Glanzattraktion waren die 3 Trapezkünstler Frau Reschaw und die Herren Kopfwein und Henry. Mit welcher Eleganz die Her¬ ren ihre Partnerin in die Höhe warfen ohne sie wieder aufzufan¬ gen, das alles war einfach unglaublich.- Nachdem sich auch der Zauberer und Taschenspieler Leo von der besten Seite gezeigt hatte, genossen die geehrten Anwesenden eine 9 den Höhepunkt des Abends — unseren Kunstpfeifer Ferdl Koriphä auf seinem Gebiet. Er pfiff in allen Lagen und aus al¬ len Löchern sodaß man schon glaubte, daß er auf dem letzten Loch pfeife. Schließlich gab er derartige Töne von sich, daß ihn das Publikum beinahe von der Tribüne heruntergeholt hätte. Den Abschluß des wunderbaren Abends bildete der Meisterjongleur Schoberan. Die Weise, in welcher er Gummibälle sowehl als auch Eisenkugeln auf seiner Nase balancierte war erschütternd.- Alle waren erstaunt zu sehen, mit welcher Kraft er 5 kg schwere Stahlkugeln mit den Zehen 6 m hoch warf und sie mit dem Kopf wieder auffing Lange genug hatten wir alle darauf gewartet, daß sein Kopf aus dem Leim gehen würde. Vergeblich! schon zeigten schmelzende Weisen das Ende der Unterhaltung an.- Achtung! Achtung! OFFENTLICHES LOB !!!! dem großen, schlanken und noch jungen Herrn mit Glatze, der es wagte, öffentlich zuzugeben, dass die 8.A ganz vernünftig wäre und eine gute Zusammenarbeit ermögliche. Auch ansonsten hat erwähnter Volksgenosse mit wenig und dafür etwas nasalem Stimmaufwand den Unterricht überaus interessant zu gestalten vermecht, während seine Prüfungen durch das über¬ aus sympatische Wesen uns zum reinsten Genuß wurden. (Ober¬ primaner übertreiben gern ein wenig weitere Auskünfte unter Wurz & Sepp.

EINE SEEFAHRT DIE IST LUSTIG........ Zum Herrn erhob ich einst die Hände als die Infanterieausbildungwar zu Ende. Tagen Ich dachte, schon in einiger wird Dich ein stolzes Schiffüber die Meere tragen! Nach langer Fahrt kam ich ans Meer: O je, wie war die Stätte leer Kein stolzes Schiff war ringsherur zu sehen, den Seswind hörte man nur wehen. Ganz bescheiden und zu meiner Nöte, im Hafen lagen nur kleine Pötte. In des Schiffes Bauch, halb flog ich runte und hinter mir jedoch ganz munter, alle meine sieben Sachen ! Fraurig, aber nicht zum lachen Das Schiff verließ den Hafen schon am Morgen, ich selbst aber hatte nichts als Sorgen Wußte nicht wo vorn und hinten, konnte keinen Weg raus finden. Immer weiter fuhren wir hinaus und das Schiff begann, oh Graus, immer heftiger zu schwanken ich versuchte nicht zu wanken. Manch alter Seebär sah nach mir mit Kummerblick. Für mich gabs nimmer ein zurück Ganz langsam fühlte ich heran es schleichen. darum so viele Leut der See ausweichen. Ich biß auf die Zähne und versuchte zu fluchen, doch was half das gegen des Magens Mucken. Nicht mehr lange - ich mußte es tun, gab mein Opfer dem hl. Neptun. Bittrer Groll stieg auf mir im Herzen, wollt nie wieder mit meinem Leben scherzen. Doch was nützte all mein Zorn Triten blies noch heftiger ins Horn Eine Miene wünscht ich von Herzen herbei, dann, ja dann wär alles vorbei Das dauerte noch viele Tage ein Ende nahm auch diese Plage. Als wieder ich stand am festen Strand, die Seefahrt ich ganz schön empfand. Euch allen aber möcht den Rat ich geben Fährt lustig weiter zu Land Euer Leben. Der 8. A zugeeignet von unserem Seekadett Stanzel ! Auszug aus : STIMME DER FRONT!

APHORISMEN. „Welche Konsequenzen hast du aus dem Latein¬ Vater: ?" unterricht gezegen, mein Sohn "Daß der Professor im Durchschnitt vom Halb- Sohn: gott weiter entfernt ist, als der Schüler vom Mensch." Bei einem Vergleich zwischen der Charakteristik eines Schülers und eines Lehrers würde man oft feststellen kön¬ nen, daß Alter kein Hausmittel gegen etwaige Charakter¬ schwäche ist. Götter vergeblich; auch die Gegen Torheit kämpfen selbst um ihr Recht.!! Schüler kämpfen vergebens Charakteristiken gewisser Schüler zeigen, daß die Menschen¬ kenntnis der Beurteilenden scheinbar dem zunehmenden Al¬ ter umgekehrt proportional ist. Die Beurteilung von 21 Schülern wird vom Lehrkörper nor¬ ge¬ malerweise in 1 - 2 Stunden fertiggestellt. Wir dagegen stehen offen, daß wir uns selbst nach 8 Jahren manchmal in unseren Professoren getäuscht haben. Vor dem Schreibtisch des Ordinarius, der die Schüler cha¬ rakterisiert, sollte sich eine grelle Leuchtschrift befin¬ den, die ihm vor Augen hält, daß auch er einmal jung war. Die Schüler lügen den Lehrer öfter an, als dieser die Schü¬ ler. Oft aber meinen es erstere ehrlicher Ausnahmen in der Qualität des Lehrkörpers bestätigen die ? Regel.- Was ist nun die Regel und was die Ausnahme Der Unterschied in den Auffassungen zwischen Schüler- und Lehrerschaft erklärt sich oft darin, daß die letzteren im Leben stehen, die ersteren aber dieses bestimmt noch vor sichhaben. Mit Berechtigung verbitten sich die Angehörigen des Kol¬ legiums jedwede Erwähnung oder Einmischung in ihr Privat¬ leben.- Wir auch.

Sallust hat sich redlich bemüht, durch leichtverständliche Schreib¬ art den Schülern ihr jammervolles Dasein zu erleichtern. Friede seiner Asche Cicere pflegte seinen Morgenspaziergang in kurzer Tunika zu machen und des Ärmsten Nase bildete daher Zeit seines Lebens eine Quelle der Qual, ursomehr als er nicht abgehärtet ge¬ nug war, um den ständigen Zug durch die Löcher seiner immer lädierten Schuhe zu ertragen. Vergil war der erste Mensch, der einen Schlips trug. An diesen Schlips war ein Amulett be¬ festigt welches die Leiche ener Müch ent¬ hielt, die er in seiner Jugend, als sie ihm durch einen Biß das Leben rettete, erschlug. Da ihm dieser Schlips, welcher das teure An¬ denken trug, gestohlen wurde, starb er aus Kummer über diesen Verlust.

4 6 Viele ältere Herren waren uns Kameradem ein paar jünge nur Lehrer. Wenn diese das Wort Kamerad hören, fürchten sie noch immer, mit uns auf eine Stufe gestellt zu werden Gerade sie haben allen Grund dazu Moderne Philosophie stellt fest, der Mensch sei weder gut noch schlecht. Wenn man uns fragt, warum wir alles nur von der negativen Seite betrachten, so möchten wir fragen. ob je ein Lob über die 8.A gehört worden ist Ausnahmen gibt es hier und dort. Wir wollen deshalb großzügig sein und derer gedenken, die auch gute Worte für uns fanden Caesar, römischer Feldherr und Schriftsteller, wurde schon in der vierten Klasse Gegenstand unseres Abschen s. Die neueste Forschung hat übri¬ gens erwiesen, daß Caesar in Wirklichkeit gar nicht gelebt hat Die Schriften wurden von einem Mittelschulprofessor namens Käser eigens hergestellt, um die Jugend zu quälen. Livius, mit dem lächelnden Gesicht, ist zeitlebens wahnsinnig gewesen, daraus erklärt sich, warum Schüler beim Lesen seiner „Bandwurmsätze" häufig von derselben Krankheit befallen werden. Ovid: Sensationelle Mitteilung: Unsere Schule ist im Besitze eines Knochens dieses berühmten Mannes. Das Wertobjekt ist gegen Bezahlung von Rpf. 10 an Herrn Studienrat Dr. Seidel, im Natur¬ geschichtlichen Kabinett zu be¬ sichtigen. Bedürftige Schüler mit guter Note aus Latein zahlen hal¬ be Preise.

Taeitus hatte die löbliche Angewohnhelt, seine Glatze nistels Kreisbewegungen welche er mit einem weißen Tuche auf Ihr vollführte, vom Schweiße zu befreien Zuletzt möchte ich noch einen Mann e wähnen, dessen Namen wir nur mit Ehrfurcht aus¬ sprechen, weil er Roms Größe erhielt und sogar 3 Frauen im Laufe der Jahr wechselte: Augustus ist s, der Weltbeherrscher. Prof. G.v.R.u. Eilach is im Besitze seines Rasiermessers. Lei¬ der ist es schon so abgenützt, daß es obenerwähnter Herr nicht mehr verwen¬ den kann und daher gezwungen war sich durch Anschaffung eines neuen Messers in Unkosten zu stürzen. Das sind die Männer, deren Schriften wir jahrelang studieren mußten, wie das Gesetz es - übrigens ganz unnötigerweise - be¬ fahl. Diese Männer, deren Schrifter uns bein Studium durch ihre kunstvolle Kompliziertheit der Schweiß aus den Poren trie¬ ben, die uns kummervolle Nächte bereiteten, die uns zwangen, Kratochwills Schmierersammlung vollständig aufzukaufen. Professor Feder jedoch hat es verstanden, durch elegantes "Frisieren" der Wiederholung, durch "freiwillige Opfer“ beim "sogenannten Neuen“ und durch die berühmte "Schlange“ die "Leier“ angenehmer zu gestalten. Friede seiner Glatze Aufnahme findet ein MUSIRLEHTER in der Oberschule Steyr. Bedingungen: Körpergröße mindestens 1 m 90, breitschultrig, event auch musikalisch. Zuschriften zu richten an die Direktion der Ober¬ schule in Steyr.

Packt uns ein Leid, des Alltags Sorgen; frißt uns der Neid, graut uns das Morgen, so greifen wir denn voll Verlangen, um allen Weltschmerz zu verhaanen, zum Feuer, zum Feuer im Glas. Hei, wie das brennt, hei, sehmeckt uns das ! Ein neues Leben blüht aus uns Ruinen, die wir dem Gott des Branntweins nunmehr dienen. Ein frohes Leuchten stärkt alsbald die Glieder und neue Kraft hebt unsere müden Lider. Haben andere Leid - ! uns liegt das weit Sind andere gut - uns fehlt der Mut ! Tun andere Buße - wir treiben mit Muße der Hölle zu !

Wir stehn im Sumpf ! Der Rausch ist Trumpf 1 Naß ist der Regen auf allen Wegen, doch des Schnapses Samen sagt zu allem Amen, gibt uns die Ruh! Schön ist die Welt auch ohne Geld: das ist gepumpt ! nun wird gelumpt! Die Schulnot versinkt, denn man ertrinkt für diese Nacht alles, was wacht uns im Gewissen. Ich pfeif auf den Bluff, ich pfeif auf die Ehr ! schafft mir lieber her noch ein Glas von dem Suff! Und aui alles andere wird gepfiffen. Haben auch andere Wein, Weib und Gesang, was liegt uns Säufer an diesem Tand ? Wir haben des Lebens blutigen Brand im krebskranken Magen ! Wie wird das enden ? Wird Fortuna sich wenden? Versöhnt sich das Schicksal durch meine Spenden bei Weinbrand-Gelagen ? Ich seh nicht mehr klar 1 ! Ist ja alles nicht wahr Ihr habt uns belogen, der Schnaps uns betrogen - reich mir die Hand! Stütz mich, oh Wand ! Mein Kopf - ein Ballon - das ist die Reaktion

Morgen wird geruht, wird gesammelt neuer Mut, das Schicksal zu zwingen, mit Euch Lehrer zu ringen. Dann wollen wir beichten beim Dr. Heinrich, wollen geloben (mein Freund nun wein nicht) dem Alkohole zu entrinnen, ein neues Leben zu beginnen. Den Vorsatz, den guten, den wollen wir behalten, uns ein neues Leben gestalten. Werden auch durchstehn bis zum seligen Ende¬ wenn wir uns auch freun-auf die nächste Wochenwende! Wir suchen Herren, die es wagen mit uns einen Tanz¬ . kurs zu besuchen Einige aus der 8.B Charlysan das bewährte Mittel gegen Blähhals. Tausende Dankschrei¬ ben. Ueberzeugen Sie sich an mir selbst. Nach jahrelan¬ gen erfolglosen Bemühungen war es mir endlich gelungen, durch dieses Mittel meinen Blähhals in einen Kropf zu verwandeln. Generalvertrieb Dr.Roß Suche Schüler für Mathematikstunden ! Grill 8.A BEKANNTMACHUNG! Um umlaufenden Gerüchten entgegen zu wirken, gebe ich fol¬ gendes bekannt: Ich wurde nach mehrmonatiger Dienstzeit infolge Lehrerman¬ gels, entgegen meinem Willen, vom Militär beurlaubt. Ge¬ richtliche Belangung demjenigen, der etwas anderes behauptet. Pr. Griebn. 27

Jede Menge von Schmierern aller Art liefert prompt binnen 8 Tagen oder Jahren Rudichwill v.Krat Den Einfluß der oberösterreiehischen Landessäure auf die Hals¬ partien erklärt Ihnen täglich von 8-12 Ritter von Rennsor Antwort auf die Frage: „Warum werden (besonders in Geschichts¬ stunden) die nichtbeantworteten Bankfragen mit viel Stimm¬ aufwand notiert, dagegen die zufriedenstellenden Antworten großzügig eder gleichgültig übergangen?" erbittet die 8.A (Kennwort Leo) Welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um vom Militärdienst zu¬ rückgestellt zu werden, erfahren Sie im Auskunftsbürd Rimm G.H. Wer behauptet, das ich ein Trottel zum Quadrat oder ein Rind¬ vieh bin, wird gerichtlich verfolgt Avon Moir Überall staunt das Publikam über die grandiosen artistischen Leistungen Auer's vonResch

Schlechtes Mädchen für psychologische Studien gesucht von L. lirt Das Geheimnis der Schönheit lernen Sie kennen, wenn Sie das gleichnamige Buch lesen. G. Unterteufelstal Ohne Anstrengung die höchsten Höhen erklimmen, lernen Sie von F.ErdlzuchalierG. Entschuldigungen mit jeder gewünschten Unterschrift preiswert bei Ossi. Schnell rechnen und Bauernphilosophie lernen Sie von F. Grillpurzler. Für freien Wärmeaufenthalt von 5-10 Stunden. Näheres unter „Ich trage fremder Leute Anwesenheit mit Kost und Verpfle¬ gung" an die Verwaltung des Blattes. Sämtliche Arten der oberösterreichischen Landessäure können Sie in der Schenke „Innviertler Mostindianer versuchen. Inhaber:I.G.von Rimm. Erteile Unterricht im Billard; garantierter Erfolg: 5 Treffer im Tag Ludwig v. d. Zucker (rüben).

GESCHIJHNSSTUN D E. Es läutet. Alle stehen auf und sehen erwartungsvoll auf die Tür, die sich bald Öffnet und berein tritt Leo, der Herr und Bändiger unmähliger Daten und Ereignisse und Namen Er läßt seinen Blick über die versammelte Schülermenge glei¬ ten, sagt laut mit herrischer Stimme, wobei sein Gesicht einen gestrengen Ausdruck annimmt: „Stehn !“ Dann grüßt er laut: „Heil Hitler!" und begibt sich zum Katheder, schlägt dann das Klassenbuch auf und blickt, während er seine Füll¬ feder aufschraubt, mißtrauisch über die Schüler, sagt dann, als er einen beim reden erwischt, mil lauter Stimme 7 "Wesselak, ich möchte wissen, was es jetzt zu reden gibt Wenn Sie nicht den Mund halten können, dann sperr ich Sie ein. Glaubens ich will mich mit Ihnen jede Stunde ärgern?" Wesselak, kreidebleich, blickt ihn furchtsam und erschrok¬ ken an wobei ihm die Knie zittern unt die Zähne laut klap¬ pern. Der gestrenge Herr beruhigt sich endlich. Auf einmal werden seine Augen größer, die stirne zieht sich in Falten. er schaut zu Pasteyrik, dann wieder ins Klassenbuch und dann wieder auf Pasteyrik. „Pusteyrik?" ertönt es mit lauter Stimme, daß es allen Schülern kalt übei den Rücken läuft. "Pasteyrik, wo ist Ihre Entschuldigung ?“ Man kennt es ihm an, er zwingt sich zur Ruhe. Innerlich Fiebert er und gespannt wartet er auf die Antwort des Schülers: „Welche Entschuldi¬ gung? Ich habe ja gar nicht gefehlt !"artönt es naiv aus Pasteyrik's Mund, wobei er unter seinen Augengläsern vorbei auf Leo schielt. „Was? Sie wissen gar nicht, daß Sie gefehlt haben? Da hört sich doch alles auf! Ich werde Ihnen helfen. Fehlt der Kerl vorige Woche 2 Stunden und veiß nichts davon wettert er los. Plötzlich verklärt sich das Gesicht Pasteyriks. "A ja, Herr Professa, jetzt kann ich mich schon erinnern. Ich habe ja die Entschaldigung so mit !" Doch statt froh zu sein, daß der Schüler die Entschuldigung mit hat, fängt er nun erst recht zu schimpfen an. „Also Sie sind ein ganz gemeiner Kerl. Was ? Sie haben wohl geglaubt, ich komm so nicht darauf. Sie verlassen sich also auf die Dummheit des Lehrers. Na, warten Ihnen wern wir einheizen. So eine Frechheit 4 Und ergrimmt zieht er seinen Spezi, um sich über den kecken Schüler einige Bemerkungen einzuschreiben. — „Nein, Herr Professor, ich habe wirklich mementan vergessen“ versucht Pasteyrik einzuwenden. Doch Lee unterbricht seine Worte: Hörn s auf, was Sie da reden interessiert mich nicht. Für mich ist der Fall erledigt. Das Weitere werden Sie schon noch erfahren." Dann schließt er das Klassenbuch, durchblättert dann seinen Spezi und sagt dann karz: „Barchetti!" Dieser steht auf, etwas unsicher, aber dennoch entschlossen, nicht zu kapitulieren. Aber schon nach der ersten Fruge verliert er ganz seine Fassung. Stockend entquillen die Worte seinem Munde bis er dann ganz schweigt.

Leo schüttelt nur den Kopf und blickt Barchetti kummer¬ voll an: "Ja, ja Barchetti, sie lernen anscheinend über¬ haupt nix mehr. Am 20.Oktober haben sie nichts über den 30-jährigen Krieg gewußt, obwohl wir schon 100 mal davon gesprochen haben. Am 14. Nov. hab ich mir aufgeschrieben: Ist über den 3, Raubkrieg nicht orientiert. Verwechselt! Heute könnens wieder nix. Sags, wie stellen sie sich das eigentlich vor? Sie glauben wohl, sie brauchen überhaupt nix mehr zu lernen. Was ? Jetzt bin ich 7 Jahre durchge¬ kommen, jetzt werd ich auch s 8. Jahr nicht durchfallen. Aber ich sag Ihnen das Eine: Sie werden sich täuschen Ich lasse rücksichtslos jeden, der nix lernt, durchfallen. Oft genug hab ich s Ihnen schon gesagt. Einmal wird's ernst. Sie sind ein stinkfauler Kerl! Setzen Sie sich nieder. Rollett, was wissens denn über Napoleon?"Etz, der aus seinem Morgenschlummer gerüttelt wurde, ist noch mehr zu Hause als in der Schule. Schlaftrunken berichtet er: Napoleen wurde als Vater eines Aivokaten 1769 auf Korsika geboren.“ Schallendes Gelächter der Klasse bringt ihm dann zum Bewußtsein, daß er einen Blödsinn gesagt hat. Doch dann beginnt Leo: "Ja, ja, Rollett, Sie g hörn jeden Tag 3 mal um d'Erd g haut! Wenn Sie erst in der Schule lernen, dann ist's zu spät. Zu Hause müssens lernen. Setzen Sie sich weiter habe ich Ihnen nichts zu sagen." Dann erzählt er von Ereignissen, führt Namen an, die man nie gehört hat, die man schnell vergißt. Bis zum Ende der Stunde geht es so dahin. Und wenn dann die Gllcke erklingt, dann kann man die Hände kaum mehr rühren, der Bleistift fällt aus den kraftlosen Händen und dann betrachtet man das, was man geschrieben hat. Man kann es nicht fassen, dass nan in so kurzer Zeit so viel schreiben kann. Froh blickt man dem enteilenden Leo nach— Wer sich im Turnen üben will und die Absicht hat,die schwierigsten Uebungen zu erlernen, wendet sich an Onkel Wybert. Zeige jedem meine Spezialübungen für ganz Geschickte.

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TENNISUNTERRICHT ! erteilt zu mäßigen Preisen Tennislehrer G. Rimm. Tennisbälle sind unnötig und behindern nur beim Spielen. Anmeldungen unter „Knieverletzung“, P ER SO N E.N.: Zeus (Himmelstirekter) (mehrere Götter) Chor der Unsterblichen Chor der Sterblichen Guter Geist des Kollegiums Schlechter Geist des Kollegiumm Cher der Eltern Torhüter (Ordinarius)

Ch. d.Sterble: Zeus: Ch. d.Sterbl.: (leise) Zeus: (im Forum) I.Gott: Nun da die Zeit der ersten Jugend jah zu Ende, erheben wir zu Dir, o Zeus, den Blick, wir die Hände, und bittend, flehend ringen um unserer Erlösung, unserer Reife Glück. Als arme Sünder die die Reue tief gedrückt, stehn wir nun hier und neigen unser Haupt und sprechen, von der unbewußten Schül erschuld betrübt: „Gib jene Gnade, Herr, an die der Hoffnungsvolle glaubt." Nahn sich schon wieder schwankende Gestalten, die jedes Jahr sich noch dem weisen Blick gezeigt? ? Soll ich auch diesmal Gnade walten lassen ? Bin ich noch jenem Wahn geneigt Ein wenig spät, mich deuchts, kam euch Erkennen. Zu spät! Das Urteil wird mit Macht vollstreckt Da nützt kein Hadern, nützt kein Flennen : Auslese unser Himmel ganz allein bezweckt Der Alte ist heut gar nicht gut zu sprechen, Bedenket nur was auf dem Spiele steht; umsonst für manchen alles ist gewesen, der s achte Jahr in's Fegefemer geht.- Wenn es den Göttern doch gelingt, sich noch zu rächen; zwei Späher also gehen lös geschwind, zu hören, wessen Götterübermacht gewinnt. Um allsogleich an diesem Orte, zußgeschwärzt, den dieke Schul- und Rauchluft weihen, gerecht, nicht kleinlich doch beherzt hr Füuftig Los den Sterblichen zu verleihen. sind wir beisammen hier zu sehen; und jeder von uns Göttern spricht nun über jeden. Ich war schon immer stets ein Feind gerade dieser Klasse die schon von Kindheit an sich stets vereint zur Masse d'e revolutionär und ordnungswiderstrebend, Rebellen gleich Verbrecherherzen regend, mit Terror einerseits und andererseits mit List die guten, braven Schüler hat im Zaum gehalten. am tapferen Göttern ihre Schädel aufzuspalten; m Tintengläser, Ofen, Bänke zu ruinieren, er Anstalt Ansehn vor den Leuten zu blamieren. nd, langsam steigernd, sich sogar an Staatsgut zu vergehn. Gefälschte Unterschriften hab ich selbst gesehn, die an gelungenen Entschuldigungen hangen und heute noch als Schmuck im Buch der Bücher prangen!

Torhüter: Zeus: II. Gott: III. Gett: IV. Gott: V. Gett: Ch. d.Sterbl.: durch d. Tür) Ch. d. Götter: Ach, Herr Kollege, Sie verzeihen mir, Verständnis. für solche Kleinigkeiten habe ich Was mich bedrückt ist die Erkenntnis, daß der Charakter der erwähnten Bande für deutsch-aufrechte Gesinnung sei nur Schande. Auf meine Frage über diese oder jene Schuld, da logen sie mir dreist in das Gesicht, bis mir dann endlich riß Geduld, und ich drauf sagte mit Gewicht: sie hätten nicht nur mich als Mensch betregen, sondern noch überdies den Staatsvertreter angelogen Die Zukunft dieser jungen Leute macht mir, das gesteh ich ein, des öftern in der Nacht gewisse Seelenpein. Ich selbst sag nur: die Leistung läßt zu wünschen übrig, doch könnte man (dies Urteil ist sehr gütig) doch auch mal sprechen von den Ausnahmsfällen, die sich mal hie, mal dort in Rechnung stellen. Die Klass im letzten Joar is gor nit schlecht, nur woars mir vorigs Joar sp gor nit recht. doß sie so undeitsch is gewesen, doch jetzo is sie scho genesen. Mit diesen jungen Leuten ist etwas zu machen, sind gar nicht blöd und bei dem Unterricht dabel. Was Sie, mein Herr Kollege, da erzähln für Sachen, sind mir persönlich ja ganz einerlei. Auch ich hab weiter nichts zu sagen: Die Kerrle stehen aufrecht, grüßen stramm. Bei mir was laut zu sagen,tut mir keiner wagen, ich hab sie allesamt in meinem Bann. Vergessen tat ich längst die Bombenschmeißerei; vernünftig sind sie worn - trotz kriminaler Polizei. Die Geister sind halt ganz verdreckt; der Gentleman in keinem steckt! Ihr ward ja auch mal jung!!! Wir wollen davon nichts mehr hören, kein Mitleid soll uns, nicht Gnade betören Im übrigen — zu unserer Zeit ..

Wie war sie gleich, wie liegt sie weit. Ch. d.Sterbl.: Was hätten wir dagegen wohl zu sagen, denkt man einmal daran auch uns zu fragen ?!?! Wir würden Euch sodann mit Stolz aufzeigen das gebeizteHolz, aus dem geschnitzt sind unsere Originale, die, wirft man sie auf der Geschichte Waageschale mehr wert sind, als so mancher tugendreiche Jahr¬ gang, dem dann die Regelmäßigkeit des braven Alltags wie Pendelschlag im Ohr klang Verbunden sind wir durch die Kameradschaft, wo, wie selten, die wahren Werte eines Menschen als die richtigen gelten. Torhüter: So sagt uns denn das Losungswort, anstatt da lang zu gaffen! Ch. d.Sterbl.: Wir werns schon schaffen ! Zeus: Das Urteil ist gefällt! Schlechter Sind gerichtet ! Geist i.K.: Guter Geist Sind gerettet ! i.K.: Ch. d.Eltern: Sind frei! Ch. d.Sterbl.: Der immer Gütige zog uns hinan !

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