Maturazeitung 1941

verstummen und nlich veeck e i hine ein Nach barn. „Ich bitte nun Herrn Kollegen Schmalzer zu beginnen, denn wir gehen zuerst die 8.A durch. Die Herren, die etwas zu be¬ merken haben, sollen dann aufstehen und ihre Einwände machen. Sofort springt Adalbert auf, der von Gott begnadete Musiker und Sänger faßt ein dickes Heft aus seiner Aktentasche heraus und beginnt sogleich über die Oberprima zu schimpfen. Immer lauter wird seine Stimme, immer drohender sein Ton. Klakel, der neben imm sitzt, schreit schon ein paarmal ganz laut: Ruhiger, bitte!“ Doch seine schwache Stimme verhallt wirkungslos. Der Herr Direktor unterbricht Adalbert und bittet ihn, sich kurz zu fassen Adalbert erzählt nun einige Daten der 8.A: "Einmal wollte ich mit ihnen singen, da sangen ein paar immer falsch. Als es trotz Ermahnungen nicht besser wurde, schrieb ich Wesselak ins Klassenbuch.— Auf das hinauf erhob die Klasse ein furchtbares Gebrüll, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als iha wieder auszustreichen. „Wissen Sie genau, daß Wesselak falsch gesungen hat?"fragt Leo littig . Leo, mit einer niehtssagenden Geste unterbrechend: "Sehen Sie Herr Kollege, da liegt schon der Fehler. Das Ohr ist eir Teil des Menschen, und am Menschen ist nichts unfehl¬ bar. Dies lehrt uns schon die Geschichte, die ......." Der Herr Direktoy: „Aber meine Herren, wir wollen uns nicht in Eirzelheiten einlassen. Wir beginnen nun mit Bauer " Stiegler sagt halblaut zu Scholler 5 "Glauns mas Herr Kollega, wann i jetzt im Kaffeehaus sitzen könnt, wärs mer liaber, denn i kenn eh kan von de Buam, außan Rollett, in Inschinersbuam." Lak',als Turnprofessor, hat das Wort. Er hat sich alles auf¬ geschrieben, denn wenn er vor zahlreichen Menschen sprechen soll, bekommt er Hemmungen, die ihn zum Mittelpunkt des Ge¬ lächters machen. Er sagt daß Bauer ein guter Turner sei, vorauf Ferdl selig aufstöhnt und einen Pfeifen begleiteten Saufzer ausstößt: Er erinnert sich seiner Jugend, als auch er noch ein guter Turner war. Heinrich brütet finster vor sich hin: Die Buben der 7.Klasse haben ihn ersucht, ihnen morgen einen Versuch zu zeigen und er sinnt nun nach, wie er dies verhindern könnte, denn einer¬ zeits ist dies sehr gefährlich und dann brauchen ja die Buben nicht alles zu sehen. Adalbert wendet nun ein, daß Bauer neulich nicht einmal die A-Dur gewußt habe Ferdl, als alter Musiker, pfeift sofort den A-Dur Dreiklang und bildet dazu die paralldle Moll-Tonleiter. Gurs wendet nun ein, Bauer tue es sich mit den Spurpunkten schwer, während er sich spiele und das Zeichenkartel im Mäul halte. Weiter sagt er nichts. Dann fragt der Anstaltsleiter die versammelten Herren, wel¬ che Charakteristik man dem Schüler geben könnte. Ein Schreien

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