Maturazeitung BG Steyr Werndlpark 1983

PROFESSOREN / DANKSAGUNG 5EITE61 suchen. Aufgrund einiger Meinungsverschiedenheiten konnten wir am Anfang auch nicht umhin, mit ihr über Kindererziehung, bzw. über Sinn und Unsinn einer Text= interpretation zu diskutieren. Der Schüler A., dessen Stil genauso v/erwirrend und unklar ist wie seine Schrift, war ein zusätzliches Problem für Marlene Krisper. Sie verbrachte unzählige Stunden über der Entschlüsselung seiner Deutsch- Schularbeiten, konsultierte ihn sogar in der Freizeit, darum bemüht, seine Aufsätze mit seiner Hilfe verstehen zu können, hat sich aber heute mit der Unerfüllbarkeit dieses Wunsches abgefunden und läßt ihm seinen eigenen, indivi= duellen Zugang zur "Kunst", was ja nur eine andere Art des Einverständnisses ist. Diese Probleme berühren sie aber heute schon längst nicht mehr. Marlene Krisper hat nach einem schweren Kampf ihren eigenen Weg gefunden, die 8.B.Klasse rich= tig zu behandeln. Sie schaffte es sogar,uns im letzten Jahr noch einiges an Literaturgeschichte zu vermitteln und veranlaßte uns, uns auch selbst mehr mit den jungen Autoren der Gegenwart zu beschäftigen. Sie versäumte es nicht, uns im Rahmen des Unterrichts Hugo von Hoffmannsthal näherzubringen, über dessen Leben und Schaffen sie wahrscheinlich mehr weiß, als ein Helmut Pochlatko. Prof. Marlene Krisper hat also ihre Feuerprobe in der B.B. bestanden und es gab in den letzten Monaten keine ernsthaften Probleme mehr. Glücklich ist sie je= doch mit uns sicherlich nicht geworden, denn sie tat bis zum Schluß, als glaubte sie den Spekulanten, die immer 5 min. vorm Läuten riefen;" Es läut eh schol" , und verließ freiwillig frühzeitig das Klassenzimmer. Gabriele Hofer r DANfeA^UlN/fe Besonders bedanken möchte ich mich bei A.M., B.M., D. G., P.M., E.G., P.M., R.M Sie gehören dem männlichen Teil unserer Klasse an und haben es geschafft, mich von der fünften Klasse an immer öfter auf die Palme zu treiben, was sich in letzter Zeit immer mehr und in immer kürzeren Abständen wiederholte. Ich möchte auf diesem Weg alle Menschen vor ihnen warnen. Denn sie wissen nicht, WO'der Spaß aufhört, und der Ernst beginnt. Solchen maßlosen Individuen ist es zu verdanken, daß ich nicht an der MaturareisB teilnehme. Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich durchaus Spaß; niemand weiß das besser , als diese Siebenerhorde. Wenn aber der Spaß aufhört, und ich dies auch zu verstehen gebe, so wird dies für sie jedoch nur ein Anlaß, mich bis zur Ver zweiflung zu reizen, in der Gewißheit, daß ich vor dem Lehrer ja sowieso der Schuldige und dadurch der "Gschupfte" bin. Ich möchte diesen Personen wünschen, daß ihnen im späteren Leben nicht das passiert, was mir in den letzten vier Jahren Gymnasium widerfahren ist ! Herbert Mütter, 6. 5.1983 Noro zu Bert:"I bin weder gegen di, nu sonst wo!"

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