Oberösterreich, 35. Jahrgang, Heft 2, 1985

■* ' * 'fyP": ^.'■4 >• ~ ■si-Äfcsui- *\, .V irmfTT;- ^nrnmui ""pnnBüm^ K Diözesanhaus Linz, Kapuzinerstraße 84, Im Hintergrund Pädagogische Akademie der Diözese Linz, Saleslanumweg 3. Perspektiven, Probleme und Chancen Organisation und Ausstattung einer Diözese sind zwar wichtig und in manchen Bereichen unerläßlich, sind aber letztlich nur Vorausset zung und Grundlage, noch nicht das Eigentli che des kirchlichen Lebens. Das Eigentliche ist die Glaubenskraft, die Lebendigkeit und Geisterfüiltheit der Gemeinden, die Strahl kraft der Gläubigen und deren Bereitschaft, den Glauben in das alltägliche Leben zu inte grieren und ihn so als befreiende und sinnstif tende Lebenswirklichkeit weiterzugeben. Dabei geht es nicht nur um das je persönliche und individuelle Leben, sondern auch um das Durchdringen der Gesellschaft mit dem Geist des Evangeliums. Zur Erreichung dieser Ziele und zur Verwirkli chung dieser langfristigen Perspektiven sind koordinierte Bemühungen notwendig, die mit dem „Mut zum langen Atem" flexibel und ge duldig verwirklicht werden müssen, wobei im mer mitbedacht werden muß, daß Glaubens verkündigung und kirchliches Wachstum nicht ohne weiteres machbar sind, es ist viel mehr der Geist Gottes, der Geist Jesu Christi des Auferstandenen, der lebendig macht und der das Angesicht der Erde erneuert. Wir alle sind verantwortliche Mitarbeiter und Zeugen der Wahrheit bei diesem Werk und haben die jeweiiigen Möglichkeiten wahrzunehmen. Wenn es darum geht, in einer weltanschau lich pluralistischen Situation den Glauben zu leben und weiterzugeben, so sind zwei Not wendigkeiten zu beachten; Einmal die Voraussetzungen, ein mündiges und überzeugtes Christsein zu schaffen und andererseits dafür zu sorgen, daß der ein zelne gläubige Christ seine Einbindung und emotionale Geborgenheit in einer Gemein schaft von ebenso gläubigen Menschen fin det. Die erste aber nicht einzige Einrichtung dafür ist ist Hauskirche. In der Gemeinschaft der Familie, zu der Freunde, Verwandte und Wohnungsnach barn einzubeziehen sind, ist die kleinste le bendige Zelle der Kirche zu sehen. In ihr sol len die Grundfunktionen der Kirche ansatzweise gelebt und verwirklicht werden, nämlich Glaubensverkündigung, Gottes dienst und praktische Nächstenliebe. In dieser kleinen Gemeinschaft wird alles er fahrbar, was christliches Leben ausmacht: Glaubenszeugnis im Alltag, Gebet und Hören auf das Wort Gottes in der Hl. Schrift, das ein ander Annehmen, die Versöhnung, die Treue und das Zueinanderstehen in guten und schweren Tagen. Das Pastoralamt bemüht sich seit Jahren, für die Hauskirche zu motivieren und praktische Hilfestellungen zu geben. Viele Familien und Hausgemeinschaften haben bereits diese Aufgabe und die damit verbundene Verant16

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2