Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

Ein Fenster entsteht bei einem Lehriingswettbewerb der Zimmerer im WIFI. Foto: O. Prokosch Schwerpunkte der oberösterreichischen Wirtschaftspolitik Das Gesamtziel In der Wirtschaftsförderung des Landes Oberösterreich liegt In der Errei chung einer optimalen regionalen Wirt schaftsstruktur. Hinter diesem Leitbild-Ziel verbergen sich Wachstums-, Beschäftlgungs-, Stabllltäts-, Konjunktur- und versor gungspolitische Zieiaspekte und Subzieie, de ren realpolitisches Gewichtsich aus der jewei ligen Gesamtsituation des Landes oder eines Teiiraumes bestimmt. Dazu kommen noch so zialpolitische Erwägungen, die jedoch weniger für die Wirtschaftsentwickiung als vielmehr für die Betroffenen von Bedeutung sind. Nach dem Kreis der Begünstigten erstreckt sich die Wirtschaftsförderung des Landes auf die Bereiche Verkehr, Handel, Gewerbe und Industrie, wovon wiederum der Bauwirtschaft eine Sonderstellung zukommt. Die Palette der Maßnahmen, die zur Errei chung der angestrebten Ziele zur Verfügung steht, reicht von der gemeinhin als die Wirt schaftsförderung apostrophierten Investi tionsförderung über die verschiedenen An satzpunkte der Infrastrukturpolitik, subsidlären Arbeitsmarktpoiitik, der Betriebsansiedlungspoiitik bis zur Wettbewerbsregulierung aufgrund von versorgungs- und stabilitätspoli tischen Zielen. Erst seitdem die Versorgung mancher Regionen durch den Rückgang der Zahl mittelständischer Betriebe gefährdet Ist, erkennt man auch allgemein, daß wachs tumsorientierte Strategien allein nicht wirksam werden, sondern vielmehr das Bestehen mit telständischer, nahversorgender Gewerbeund Dienstleistungsbetriebe voraussetzen. Daher wurde vom Land Oberösterreich seit jeher der Mittelstandspolitik als wichtigem Element zur Steigerung des Wirtschafts wachstums und zur Sicherung der wirtschaftli chen Stabilität große Bedeutung beigemes sen. Gerade die Mittel- und Kleinbetriebe un seres Landes haben sich in schwierigen Jah ren der Rezession bestens bewährt. Sie sind im Strukturwandel besonders flexibel, in der Krise widerstandsfähiger und hervorragende Problemlöser bei der Arbeitsplatzsicherung. Sie ermöglichen die Aufrechterhaltung der Nahversorgung, schaffen rund 80 Prozent der Ausbildungsplätze für die Jugend und sind damit ein entscheidender Träger der sozialen Sicherheit. Mittlere und kleine Betriebe wer den daher auch weiterhin mit entsprechenden Investitionsförderungen des Landes rechnen können. Die voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung und der dadurch deutlicher wer dende Zwang zu strukturellen Veränderungen erfordern aber auch eine Anpassung des För derungsinstrumentariums des Landes an die Wirtschaft der achtziger Jahre. Die vorhande nen Mittel müssen selektiv unter Beachtung regionaler, branchenmäßiger und struktureller Notwendigkeiten eingesetzt werden. Nur da durch wird es möglich sein, bis zur Mitte der achtziger Jahre jene 30.000 Arbeitsplätze zu schaffen, die wir zur Vermeidung von Jugend arbeitslosigkeit und zur Erhaltung eines hohen Beschäftigungsniveaus in Oberösterreich brauchen. „Der Tischier macht's persönlich". Unter den Händen der Tischier entstehen, über die einfache Bau- und Möbeitischlerei hinaus, kunstfertig gestaitete Detaiis für Haus und Hof. Foto: O. Prokosch Die Redaktion dankt der Abteiiung Presse und information der Handelskammer für Oberöster reich für Beratung und Bildieihgaben

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2