Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

ster Traunkirchen und im Ausseer Land mit dem Zisterzienserstift Rein bei Graz, teilen. Auch waren die Rechte privater Unterneh mer, wie der ,,Erbeisenhäuer" in Hallstatt und der ,,Hallinger" in Aussee, zu regeln bzw. abzulösen. Die Grenzen des nachmaligen Ischler und Ausseer Landes waren nicht von Anbeginn dieselben wie heute. Wohl die älteste Ver waltungseinheit war die des römischen Municipiums (Stadtgebietes) von Ovilava (Wels), die das innere Salzkammergut süd lich Ischl vollständig umfaßt haben dürfte und weiter im Südosten, östlich von Gröbming, sogar das Ennstal bis zum Kamm der Niederen Tauern einschloß. Stiriate, das heutige Liezen, befand sich noch in dem Ovilava zugehörigen Verwaltungsbereich. Die Agilolfinger übernahmen im wesentli chen das römische Modell, der Traungau liegt auf dem Boden des Municipiums Ovila va. Im Südwesten des Gebietes saßen mächtige kirchliche Grundherren, der Erzbischof von Salzburg und der Bischof von Regensburg, dem seit 831 auch der Klosterbesitz von Mondsee angehörte. Sowohl Salzburg als Regensburg strebten zur Traun und damit zur Schlagader des Salzlandes. Salzburg - hier im besonderen das Erzstift St. Peter - besiedelte und er warb das schließlich unter habsburgischer Oberhoheit stehende Gosautal, Ludwig der Deutsche (814 bis 840) begabte die Bene diktinerabtei Mondsee mit dem Aberseegebiet östlich des Zinkenbaches, des Dittelbaches und des Schafberges. Die Traun zwi schen Ischl und Mitterweißenbach bildete die Ostgrenze des regensburg-mondseeischen Gebietes. Alles Land östlich der Traun, aber auch das westliche von Eben see bis Mitterweißenbach und von Ischl bis zum Dachsteingebirge einschließlich von Hallstatt mit Ausnahme des Gosautales, be fand sich seit dem Ende des 9. Jahrhunderts im Besitz des Grafen Ratpot^. Erst im 14. Jahrhundert sehen wir (im Urbar des Stiftes Traunkirchen von 1325) den mondseeischen Vorsprung bis zur Traun wieder (wie vor 829) auf den Leonsberg (Zimnitz) zu rückgenommen. Damals markierte der ,,Grenzgraben" (wie er noch heute heißt) zwischen den Gemeinden St. Wolfgang und Bad Ischl bereits die ,,Herrschaftsbereiche" Mondsee und Traunkirchen, weiter gedacht zwischen Bayern und Österreich. Dieser Zustand sollte bis 1506 bleiben, als Kaiser Maximilian I. das Mondseeland (samt St. Wolfgang) für seine Vermittlung im Landshuter Erbfolgestreit für Österreich einlöste. Vorerst in Salzburger Pacht, kommt das Mondseeland mit seiner Grenze bei Wirling nächst Ischl endgültig 1572 an Oberöster reich. Nur 80 Jahre früher, 1492, konnte Salzburg zum Verzicht seiner Ansprüche auf das Gosautal gezwungen werden. Die Fortsetzung der Grenze des Ischllandes vom Leonsberg nach Norden bog im 14. Jahrhundert stärker nach Osten ab und ließ die Langbathseen noch beim Attergau. Erst wesentlich später wird hierauch weiter nach Norden die Grenze im Westen bis auf die Wasserscheide zwischen Attersee und Traunsee verschoben; so tritt sie uns in der heutigen Bezirksgrenze zwischen Vöcklabruck und Gmunden entgegen. Diese Grenzsituation wurde näher ausge führt, weil bis zur Gegenwart das St.-Wolfgang-Land und das Gosautal innerhalb des Links: Fischfang am Hallstätter See. Foto: M. Singer Rechts: Die Chorinskyklause im-Goiserer Weißenbachtal. Foto: W. Fettinger

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2