Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

Übersichtskarte der „Region Salzkammergut" (nach A. Hoffmann und Franz C. Lipp). Die Region Salzkammergut gliedert sich in zwei, heute weitgehend integrierte Kulturlandschaften: Das östliche Salzkammergut mit I dem ,,inneren", d, i, dem historischen alten Salzkammergut, identisch mit dem historischen ,,Ischlland" = Pfleggericht Wildenstein, la das Gosautal nimmt durch seine engen hist. Beziehungen zu Salzburg eine gewisse Sonderstellung ein. Gemeindegrenzen punktiert. II dem ,,Steirischen Salzkammergut", bestehend aus dem Pfleggericht Pflindsberg (Ausseer Land) und dem Pfleggericht Hinterberg (Ha), III dem ,,Äußeren Salzkammergut", bestehend aus der alten ,,Grafschaft Ort", der,,Viechtau" und der,,Hofmark" (lila, ,,Widmungsbezirke") und dem Almtal (Pfleggericht Scharnstein, lllb) Widmungswaldgebiet. Das westliche Salzkammergut, bestehend aus IV Mondseeland und Attergau, mit IVa dem Mondseeland gehörigen, aber geographisch getrennten Gemeindegebiet von St. Wolfgang (Landgericht St. Wolfgangland), und V dem ,,Salzburgischen Salzkammergut", bestehend aus den Gemeindegebieten von Strobl, Zinkenbach, St. Gilgen und Fuschl. Irrsberg (837 m) j Kogl • St. Georgen im Attergau LG. ) KAMMER Lb Kammer LG Kolomannsbergmir Fuschlseeache »Zell am Moos , WILDENEGG Mondsee ^Itrr Scharnstein Traunstein 51691 m Hochsalm 1403 m Ml Traunkirchen^ Törl 1430 mjM iiM .j^Hochedl 'J^^426 m ^Fuschlsee fuschl St. Gilgen' Falstenauer a1 Schafberg (1560) J Schafberg ^ -v Hüttenstein (i783)m iilgen^^^ ' IVQX o *%• ^ f • ^ ^ \ Schwarzen- W ^ca I LG. k See ' ^inkogl • /y,: Zinkenbach( G/x fej^St. Wolfpang Gennerhorn A® 1733 m Hohe Zinken 1764 m L'^ 2Gamsfeld|aV 2028 TTLMSrnT0» Städte • Märkte und Siedlungen [b Burgen, Pfleggerichte Pfarren M Klöster Bergwerk Saline ▼ Fertiger ^^^Alte Salinen UJÄJJ.II Pechen Wilder Jäger 1842 m ^ n (^cr.h.".n ML Paß Gschütt 964 rn^ßj Gosai HornsDitz^^^ HornspitZÄ'' / 1434 / Q ^A Zwieselalm I p L 3 Steiglpaß /TWPfandl > 4^ // IJw Wildenstein bfu« <5^ / Lauften V I Chorinsky Klause | - Ifa ^ _ , _ , ^ ^ Michlhallbach Altaussee, Bad Goisern \,=: » n ¥ w r Cd ' rÄ? T ,1 Pflindsberg I ö Trauneck X UJ \ i ' iT d .••• m —s Großer Priel 2514 m LG. PFLINDSBERG Salzsteigjoch J Bezirksgrenzen ••••• Landesgrenzen Gerichtsbezirksgrenzen (alte Landgerichtsgrenzen) Grenze zwischen dem östl. und westi. Salzkammergut B i s c h ofs m üt^5t%. H o beriQch^itSSP 2455 m ^^Ü>^^3Q03 nb—i K ^^3003 n l^oppenkarstein / ^2865 m Miesberg Stoderzinken 2236 2048 m _ Kammspitz 2141 m Großer Grimming 2285 m Salza Durchbruch (Stausee) Salzkammergutes volkskundlich eine un verkennbare Sonderstellung einnehmen. Mit einem nicht sehr beträchtlichen Abstand von der Traun und dem Hallstättersee schwingt sich die hier bestehende Grenze zur Steiermark über die markanteren Berge und Grate, besonders deutlich am Sandiing und Sarstein. Gewiß sollte der Weg nach Hallstatt freigehalten werden. Während vom Ennstal durch die Grimmingschlucht bei Pürgg Karantanen vorgedrungen waren, machte sich bairischer Einfluß vom Westen her zunächst in kirchlicher Hinsicht bemerk bar. Es ist gewiß kein Zufall, daß die dem Apostel Paulus geweihte Pfarrkirche von Aussee (1192) Traunkirchen und damit dem Bistum Passau untersteilt war (und es bis in die Neuzeit blieb), während das ,,hlnterberglsche" Mitterndorf schon zum karantanischen Missionsbereich der Salzburger Diözese gehörte. Tatsächiich gibt es auch hier deutiich merkbare Unterschiede zwi schen den Gemeinden Bad Aussee, Aitaussee, Grundlsee und dem Gebiet des auf strebenden Mitterndorf und Tauplitz. Kirchlicher Einfluß prägte noch in der Neu zeit den Volkscharakter des inneren Salz kammergutes. Seit der Reformation beken nen sich die Gemeinden Geisern, Obertraun und Gösau vorwiegend, Hallstatt zu einem hohen, Bad Ischl zu einem geringeren Pro zentsatz zur Evangelischen Kirche. In den übrigen Gemeinden des Saizkammergutes überwiegt seit der Mitte des 17. Jahrhun derts wieder die kathoiische Konfession, die auch im Brauchtum (z. B. Krippenwesen, Sternsinger, Palmbuschen, Fronleich namsprozessionen) vielfachen Nieder schlag gefunden hat. Unter den Verfügungen des Reformationsllbells von 1656 wirkte die, daß ohne kaiser liche Genehmigung kein Einheimischerdas Salzkammergut verlassen, kein Auswärtigerslch dort niederlassen dürfe, für die Ent stehung und Festigung des eigenständigen Charakters der Salzkammergutbevölkerung wohl am nachhaltigsten. Hatte bis zur Er schließung des Kammergutes durch Straße

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