Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

Abb. 4: St. Wolfgang, Pfarrkircfie, rechter Außenflügel, Innenseite oben, Tafelbild ,,Wun derbare Brotvermehrung", Detail, Zustand während der Reinigung und Konservierung 1971: Im umrahmten Feld Musterstück des vorangegangenen Zustandes mit Schlmmelbefall und Verschmutzung. Foto: Bundesdenkmalamt Wien ä: - seine bahnbrechende Arbeit über Wesen und Entwicklung des modernen Denkmal kultus veröffentlichte und als einerdergrößten Vertreter des Faches im 20. Jh. gelten kann, hat sich, noch wenige Monate vor sei nem Tode (1905), bis in Einzelheit hinein mit der Arbeit in St. Wolfgang befaßt. Indem er noch eigenhändig im Kostenvoranschlag des Baurates L. Petri vom 29. September 1903 den für den Altar vorgesehenen Auf wand von 6500 auf 100 Kronen zusammen strich, hat er durch seine fachliche Kompe tenz und Autorität das Kunstwerk ein zwei tes Mal gerettet. Tatsächlich haben der Fachlehrer Johann Wehrberger aus der Fachschule Ebensee und der Flolzschnitzer Rupert Vogl aus Ebensee im Oktober 1906 ca. neun Tage am Altar gearbeitet; er wurde bloß gereinigt und mit Sublimat eingelassen; Kosten dieser Maßnahmen: 87 Kronen und 60 Heller. Wenige Jahre nachher ist die Zentral-Kommission im Zusammenhang mit der von R. Stiassny geplanten wissenschaftlichen Monographie über den Altar vor die Wahl gestellt worden, die Tafeln fürdie Dokumen tationsaufnahmen auszuhängen, wogegen sich das noch vor Ausbruch des ersten Weltkrieges gegründete Landeskonservatorat ausgesprochen hat. Der Krieg selbst hat dann die Zurückhaltung gegenüber zu weitgehenden Initiativen verstärkt. Mit der Meldung über verstärkte Wurmtätig keit in der Kirche wird jedoch 1930-1932 eine weitere Aktivität seitens der kirchlichen Behörde eingeleitet. Die Untersuchung er gibt zwar im wesentlichen bloß Befall für den Schwanthaler- und Rosenkranzaltar, trotz dem entschließt man sich im Oktober 1932 zur Eingerüstung des Pacher-Altares und läßt die Brüder Alois, Franz und Rudolf Scherrereine Reinigung mit Pinsel, Lappen und Brot durchführen, wobei auch, wie die Untersuchungen nahelegen, Schellack überzüge aufgebracht worden sein müssen. In den Kriegsjahren 1942-44 schaltet sich wegen weiterhin akutem Wurmbefall der Ausstattung - wobei die barocken Stücke wesentlich stärker betroffen sind als der Hauptaltar - das Wiener Institut für Denk malpflege ein und läßt in Zusammenarbeit

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