Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

Abb. 5: St. Wolfgang, Pfarrkirche, Hauptschrein Abb. 6: St. Wolfgang, Pfarrkirche, Hochaltar, des Hochaltares, Figur des hl. Wolfgang wäh rend der Reinigung und Konservierung 1971. Foto: Bundesdenkmalamt Wien Tafelbild mit Darstellung der Geburt Christi, Detail der Marienfigur: Rot-Filter-Aufnahme mit Sichtbarmachung der Unterzeichnung, welche die Anhebung des rechten Unterarmes der Muttergottes in der Ausführung gegenüber der ursprünglichen Konzeption aufweist (Pentiment), 1971. Foto: Bundesdenkmalamt Wien ■ä 11 mit dem Landeskonservator den ganzen Kirchenraum (ca. 11.000 m^) in der Zeit vom 6. bis 14. April 1943 mit CyanWasserstoff vergasen. .Man profitierte damals von den Erfahrungen, welche die staatliche Denk malpflege schon 1929 bei der Durchgasung der Kefermarkter Kirche gesammelt hatte. Noch 1944 wird wegen der Intensivierung des Krieges die Abtragung und Bergung des Pacher-Altares in einem gegen Fliegeran griffsicheren Erdstollen in Lauften erwogen, wozu es aber nicht mehr gekommen ist. Während der Restaurierung der Wand- und Gewölbemalereien in den Jahren 1952-1955 blieb der Fächer-Altar, abge sehen von kleineren Ausbesserungen im Predellenbereich, unberührt. Als schließlich 1967 neuerlicher, wenn auch mäßiger Anobienbefall, Blasenbildungen und Abbiätterungen an der Fassung sowie Schimmelbildungen an einigen Tafeln, au ßerdem mechanische Verletzungen und eine ziemlich starke Verschmutzung (Abb. 4) beobachtet worden sind, ent schlossen sich die Werkstättenleitung des Bundesdenkmalamtes sowie der Landes konservator im Einvernehmen mit den kirch lichen Stellen zu einer Konservierungs- und Restaurieraktion, welche - im Unterschied zu allen vorangegangenen - mit einer mög lichst genauen technologischen Untersu chung verbunden werden sollte. Im Sommer 1969 erfolgte eine erste Kurzuntersuchung, an welcher, neben den erwähnten Institutio nen, das Oberösterreichische Landesmu seum, die Werkstätten des Bayerischen Denkmalamtes und des Gentrai Research Laboratory for Objects of Art und Science aus Amsterdam teilgenommen haben. Dann gab es die eigentlichen denkmalpflegerischen Maßnahmen und wissenschaftlichen Untersuchungen unter Mitwirkung des Insti tuts für Farbenlehre und Farbenchemie der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie des Amsterdamer Zentrallaborato riums, die am Ort in drei zeitlichen Abschnit ten jeweils nur außerhalb der Fremdenver kehrssaison im Herbst 1971 und 1975 sowie

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2