Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 3, 1980

ÄS>^ Oben: Blick In das Thermal-Schwimmbad des Rheumaheilbades Bad Schaiierbach. Aufnahme: A. Laimer Darunter: Innenaufnahme des 1980 neu eröff neten Gästezentrums in Bad Schaiierbach. Aufnahme: Manfred Lang sen heute sinnvolle Ergänzungen zu der durch den Hausarzt oder in den Kranken häusern der Städte geübten medikamentö sen oder auch chirurgischen Behandiung von Krankheitszuständen. im Sinne der an ders gelagerten Behandlungsschwerpunkte werden Heilbadekuren, vor allem bei chro nisch gewordenen Erkrankungen, als vor beugende Maßnahme sowie als zielbe wußte Rehabilitationsform nach abgeklun gener Krankheit eingesetzt. Die wesentlichsten Aufgaben der in moder nen Kurorten immer reichhaltiger und viel seitiger angebotenen kurörtlichen Anwen dungen sind - je nach besonderer Art des Heilvorkommens und der kurörtlichen Ein richtungen -die Behandlung rheumatischer Krankheiten des Bewegungsapparates, die chronischen Leiden von Herz und Kreislauf, nicht tuberkulöser Atemwegserkrankungen, chronischer Schäden der Verdauungsor gane und des Nervensystems sowie von Al ters- und Abnützungserkrankungen im ali gemeinen. Zielgerichtete Forschungstätigkeit in zen tralen Universitätsinstituten und in For schungseinrichtungen der Kurorte - vor al lem des Paracelsus-Institutes Bad Hall-lie ferten die theoretischen Grundlagen der kurörtiichen Behandlungsweisen und zu gleich zeitgemäße Behandlungsmodelle ei ner dem medizinischen Wissen der Gegen wart entsprechenden kurörtlichen Therapie. Sie verhalfen dieser Sparte medizinischen Wirkens zu immer stärkerer Anerkennung in der Fachwelt. Demnach ist die Wirksamkeit einer kurmäßigen Behandlung nur zu einem Teil - so z. B. bei Anwendung von Jodsole wässern - das Ergebnis einer spezifischen medikamentenähnlichen Lokalwirkung auf erkrankte Organe oder Organsysteme. Die in allen größeren Kurorten eingesetzten vielfältigen Formen unterstützender Be handlungen zielen auf ein Funktionstraining des gesamten Organismus ab. Die Entwick lung der Heilbäder Oberösterreichs im Sinne einer solchen modernen Aufgaben stellung wurde wesentlich dadurch begün stigt, daß das Land Besitzer der Kuraniagen von drei Heilbädern Oberösterreichs - Bad Hall, Bad Ischl und Bad Zell - und darüber hinaus Hauptinhaber der Geschäftsanteile der Schwefelbad Schallerbach Ges. m. b. H. ist. Die durch die Verwaltung des Landes immer wieder gesetzten großzügigen Initia tiven ließen nicht nur in diesen vier Bädern Programme moderner kurörtlicher Behand lung verwirklichen, sondern bildeten auch Beispiel und Anregung für das gesamte Heilbäder- und Kurortewesen des Landes. Nur zu einem Teil ist die Wirksamkeit einer kurmäßigen Behandlung das Ergebnis einer

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