Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 3, 1980

Die Architektur des 19. Jahrhunderts in Ischl 1 Monika Oberhammer Fünf Jahre nachdem der weitblickende Wiener Prominentenarzt Dr. Franz de Paula Wirer die ersten vierzig Patienten zur Sole badekur nach Ischl geschickt und damit die Entwicklung des alten Salzfertigermarktes zum Kurort begründet hatte, heißt es in ei nem Bericht der Allgemeinen Zeitung vom 9. Oktober 1827; ,,Hier ist man ganz auf dem Lande, zwischen Wiesen und Blüthen, Ber gen und Seen, die keiner Verzierung von Menschenhand bedürfen. Diese ländliche Einfachheit und Anspruchslosigkeit, bei der man das Stadtleben so gerne vergißt, scheint der hervorstechende Charakter von Ischl zu seyn." Als Felix Saiten sein bekanntes Feuilleton ,,Besuch in Ischl" am 18. Juli 1915 in der neuen Freien Presse erscheinen läßt, erin nert er sich im Niedersinken der sommerli chen Schönheit dieses Ortes seines beson deren Reizes, der in der unmittelbaren Be rührung von städtischem und ländlichem Wesen bestehe. ,,Von den hochaufragen den Bergen grüßt und rauscht der Wald ganz nah herein zu den Straßen. Da ist ringsum überall die einfachste und treuher zigste Natur, und hier unten, zwischen den weißen Häuserfronten, eine üppige Welt von Großstadtmenschen mit ihrem auserlese nen raffinierten Luxus." Zwischen diesen beiden Aussagen liegen fast 100 Jahre, in denen Ischl zum interna tionalen Kurort, zur kaiserlichen Sommerre sidenz und zur beliebten Sommerfrische geworden ist. Die daraus resultierenden neuen Bauaufgaben waren: 1. Kur- und Ba deeinrichtungen; 2. Gebäude für Beher bergungszwecke, Schankstätten, Restau rants, Kaffeehäuser; 3. öffentliche Erholungs- und Vergnügungsstätten; 4. Som mervillen; 5. Kirchen; 6. Gemeinde- und ärarische Bauten. Ischls neue Stellung und die damit verbun denen Bauaufgaben hatten natürlich einen entscheidenden Einfluß auf das gesamte Siediungsbild. Aus einem Plan von Ischl von 1825 ist ersichtlich, daß um die Wende zum 19. Jahrhundert, als die Bedeutung des Marktes noch ausschließlich in der Salzwirt schaft lag und die einzige Verbindung zur Außenweit die Traun war, das eigentliche Situationsplan von Ischl, 1843 iTimtiiinr ..... •KX li.\\nKHrrit.STI.H'nKX .M.UIKTKS IVII.VRKOnTKX JSGHII. I33 H 3.%H M nKiX 1' T "TTreSiSBBwiniBwr In. nrWrfaMi ' tV. ejtmmfeiiMl lU ««Ml«««)«!«» I IVI.fhindIrttlini. n*. u—" 11 ■a4-0a«»i> UMt. .Ukf DTM .Mtm ütanw Oi. lkwil n btwrMiiUHri rbU. " IMMiaatiil b«»» •• S narr fataar IBUMMHibm nali m iVit. iWtk m iMirrbiMW . t in.nirmlMtM iniMr. m Imrtanaia m.Bwkni nmrnmra ä«HH> I. . Jt M. a. Ulm NniMr ■ j J ^ \ \) . AA u\/c. j U TWHtk« ntT. Ii— 27

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