Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 3, 1980

^at/a cAn, ^mj noß, geht auf einen F. G. KImmerer zurück, der am Beginn des 18. Jahrhunderts bei der Quelle eine Brunnstube errichtete. 1718 er baute Graf Starhemberg ein Badehaus und löste damit regen Gästeverkehr von weit und breit aus. Das zur Hellung der verschie densten Leiden, aber auch gegen Unfrucht barkeit bei Frauen verwendete Heilwasser, führte zu einem regen Badeleben. Das österreichische Bäderbuch nennt 1928 als Indikationen des ,,Kurortes Kirchschlag" unter anderem Erkrankungen der At mungswege, Anämie, Stoffwechselstörun gen, Nervenleiden und Rheumatismus. Eine geradezu köstlich zu lesende Würdigung des ,,Kirchschlager-Baads in Oberöster- ,,Kirche St. Maria Bründl samt den Badhaus bey Leonfelden", Federlithographie, um 1830. 00. Landesmuseum, Inv. Nr. OA I 158/1. Aufnahme: Franz Gangl reich" stammt von dem Linzer Arzt Johann Georg Mayer, der 1753 In einer Mischung aus hochgelehrtem Latein und derben deut schen Kraftausdrücken vor allem den Ge halt an Vitriol (Schwefel) und Eisen rühmt und dabei unter anderem hervorhebt:,,Wei len aber alle Medicin juxta receptivitatem et dispositionem cujusque corporis specificam operirt, so gehet es auch hier. Die ... zu hitzig seyn oder das Baad zu hitzig oder zu lang brauchen, darbey indiaet leben, fres sen und lauter hitzige Getränke sauften, diese thut es auch stopften, aber ohne Schaden." Das Kirchschlager Bad zog viele, auch berühmte Gäste an, vor allem Adalbert Stifter. Im Gästebuch scheint 1841 auch Erzblschof Gangibauer auf und 1839 war der einstige Präsident der Vereinigten Staa ten von Nordamerika, A. Jackson, während seiner Europareise in Kirchschlag zu Gast. Leider schlief der Badebetrieb später ein, nicht aber die Heilwirkung der Quelle, die heute im Besitz des Linzer Geschäftsman nes Kommerzialrat Brandl ist. Er hat be gründete Beweise für die Heilwirkung des einst so berühmten Kirchschlager Heilwas sers auch in unserer Zelt. Zu den ,.heilsamen", ja ,,heiligen Wassern" des Mühlviertels gehörten einst auch das Augenbründl ,,Heilige Quelle" von Maria Pötsch bei Pürnsteln an der Mühlkreisbahn, das ,,heilsame Wasser am Hollerberg" in 16

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