Oberösterreich, 14. Jahrgang, Heft 3/4, 1964

'H., 'ibk. 'i ^ hirl .k ■ ' , : /, .t ^'1 üvv- ü''.'ü;.- Ii' Krippe von Professor Walter Ritter (in Ton) Foto Wöhr! Auflichtung des Weltenbehälters zum Weltgerüst und den Einbruch des Lichts in die durchlässig werdende Welt, in ihren Verzehr und ihre neue Errichtung aus Licht und in der Eingeburt Gottes in die offene Höhle der Erde. Eigentlich wäre es nicht nötig, zu sagen, daß bei alledem Erde und Welt heilig gemeint sind. Sie vermählen sich weihnachtlich, wie es heißt:,Himmel und Erde küßten einander.' Die Vorbereitung auf den Eintritt in den hohen Raum ist besonders sorgsam bedacht worden. Die weitläufigen Sakri steien liegen am Eingang, quer zu der Kirche. Die Geistlichen gehen also auf dem gleichen Weg wie das Volk zum Altar und nehmen — indem sie von hinten nach vorn gehen — an dem eingebauten Drama des Raumes teil. Dem Zug der Sakristeien ist eine große Halle vorgelegt, die nach draußen eine gläserne Wand hat. Darein ist eine besonders kleine Kirche eingesetzt, die schwer aus Bruchstein gebaut und halbdunkel ist, eine Gnadenkapelle unterwegs. Die große Halle führt in der anderen Richtung zu dem Pfarrsaal und den Sälen und Räumen der Standesgruppen, zu Bücherei und Sekretariat, und daran schließen sich die Wohnungen der Geistlichkeit an. Das alles liegt in einem langen Zug, der wiederum quer zu der Vorhalle läuft und den Kirchplatz beschließt. Alles in allem entsteht eine weit läufige, vielfältig bestimmte Gottesstadt. In dem Ende der Vorhalle, das dem Gemeindesaal zugewendet ist, ist eine bedachte Durchfahrt. Hier ist die Brautpforte'." Es war keine leichte Aufgabe für den neuen Pfarrer Anton Haider, das Gesamtwerk zu vollenden, das in seiner ersten Etappe eben bis zu dieser Brautpforte im Rohbau mit offenen Fensterhöhlen stand, wo aber auch die zweite Bauetappe mit Pfarrheim, Pfarrsaal, Pfarrhaus und Turm erst begonnen werden konnte, nachdem durch neue Pläne dem verkürzten Bauprogramm entsprochen war. Die Pfarre dankt dem zweiten Bauherrn die Energie des Vollendens, die mit einer großen Behutsamkeit gegenüber dem Übernommenen gepaart war. Der Arbeitsanteil des verstorbenen Baumeisters blieb in den Händen seiner Witwe Dipl.-Ing. Maria Schwarz, der treuen und unermüdlichen Mitarbeiterin durch sein letztes Lebensjahrzehnt. Noch zu seinen Lebzeiten hatte Professor Rudolf Schwarz Professor Otto Prossinger aus Salzburg als örtlichen Bauleiter ausersehen. Für die Statik der Seelsorge anlage zeichneten von Anfang an Dr. techn. Dipl.-Ing. Hans Aigner und dessen Mitarbeiter Dipl.-Ing. Sackmauer. Nach den schweren Ereignissen kam es erst am 5. Jrmi 1961 zur Fortsetzung des Baues, das Granitsteinmauerwerk der Marienkapelle wuchs rasch empor. Ende Juli wurde bereits die zweite Bauetappe in Angriff genommen; aus statischen Gründen mußte der Turm, der ursprünglich aus dem Pfarr heimverband aufragen sollte, aus diesem herausgenommen und frei vor das westliche Ende des Pfarrhauses gestellt werden, an Stelle einer Pfahlfundierung wurde eine Turm fundamentplatte im Ausmaß von 14 mal 14 mal 1,60 Meter vorgesehen. Damit war nun das gesamte Konzept in Aus führung begriffen. Nach einem guten Jahr war die erste Bauetappe vollendet, so daß am 7. Oktober 1962 die Kirche durch den höchsten Bauherrn Diözesanbischof DDr. Franziskus 19

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