OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Heimatblätter sprünglich Jesuit wierden wollte, und Karl Waldeck, der als Domkapellmeister und Freund Bruckners Im Jahre 1905 starb. Hinsichtlich der Verwandten weiß ich, daß wir mit Waldeck respektive Steinbrenner in Winterbe,rg verwandt sind, ohne seit dem Tode der Cousine Thilde im mündlichen ode•r schriftlichen engeren Verkehr zu stehen. Aluoh in Prag und, wi'e ich glaube, in Pillsen sind Waldeck, die, wenn auch nicht zu nahen Verwandten gehörig, immerhin dem Urstarnme angehören dürften. Vielleicht genügen Euer Hochwürden diese eiruge kurnen Angaben., um mir Bescheid geben zu können, ob auch Sie einer dieser Waldeck'schen Familien entstammen. Es würde mich und meine ganze Familie sehr freuen und auch ehren, wenn ein so berühmter und geachteter Mann, wie Hochwürden. auch zu unseren, wenn auch nicht nahen Verwandten zählte. Sollten Euer Hochwürden sich vielleicht Über die hiesigen Linzer Nachkommen Waldeck's interessieren, so stehe ich selbstredend mit Freude zur Verfügung. Mit ehrfurchtsvollsten Grüßen und Empfehlungen Ihr ergebener Heinrich Suso Waldeck Wien III., Ungargasse 38 * Ignaz Gruber 9. I. 3•1. Sehr geehrter Herr Professor! Sile müssen mir verzeihen, daß ich so spät Ihren lieben Brief beantworte; gle,ich nachdem ich ihn gelesen hatte, verschwand er spurlos und mir wollte dann Ihr Name nicht einfallen. Ich habe dies mein Mißgeschick dem Herrn Kommerz;ialrat Hans Waldek nach Winterberg mitgeteilt und ihn um Mitteilung Il1res Namens und Il1nlr Anschrift gebeten. Ich habe noch keine Antwort, aber die ist jetzt ja gottlob überflüssig, denn der heiß gesuchte Brief ist da. Ich freue mich sehr darüb'e1·, daß wir Verwandt•e sind. Meine Mutter Barbara Waldek war die Tochter des praktischen Arztes Karl Waldek und eine Kusine des Prager Industriellen Franz VValdek und des Pilsner Hoteliers Richard Waldek. Aber ich bin jahrzehntelang mit den Waldeks in keiner Verbindung gewesen, bis sich vor kurzer Zeit der Hierr Kommerzialrat Hans Waldek mit einer Anfrage erfreulich an mich gewendet hat. Franz Borgias Waldek, cler 1866 in Llnz gestorben ist, war meiner seligen Mutter gut beka1mt; s,Je hat mir einmal einen handgeschrieben Nekrolog auf ihn - eine Abschrift aus der „Linzer theolog. Quartalschrift" - übergeben. Gerne würde ich nach Linz kommen, um Sie zu sehen; augenblicklich geht es nicht, denn ein schweres Herzleiden hält mich hier fest. Aber so bald sich mein Zustand bessert, wage ich die kleine Reise nach Linz. Unt~rdessen grüße ich Sie und alle Verwandten, die etwa in Ihrer Nähe sind, herzlich. Es wäre mir eine ehrliche, große Freude, abermals eine Zeile von Ilmen mit der Mitteilunng, daß Sie sich wohlbefinden, zu erhalten. In größter Hochachtung und sehr dankbar: Hans Waldek, Commercial-Rat, 'Winterberg, (Böhmerwald) Euer Hochwürden! Heinrich Suso Waldeck. Winterberg, am 28. Dezember 1933. Als Senior der Familie Waldek in Böhmen, welche aus dem Böhmexwaldstädtchen Winterberg stammt, habe ich heute an Sie e<ine Bitte, welche Sie mix gütigst nicht übel nehmen wollen. Ich lebte durch 40 Jahre in Prag, kam häufig nach Pilsen zu der mir verwandten Familie Richard Waldek und lernte dort den Oberlehrer Popp, dessen Frau und deren Kinder kennen und kam dann auch später noch speziell mit deren Tochter, tlie sich dem Lehrberuf widmen wollte, mehrmals zusammen. Diese Familie Fopp war ebenfalls m1t uns verwandt. Seit längerer Zeit verfolge ich mit Interesse Il1re erfolgreiche Schriftsteller- 'l'ätigkeit und ich habe in der Biographie gefunden, daß Hochwürden aus Wscherau stammen. Nun möchte ioh sehr gerne wissen, ob Sie mit der Familie des Oberlehrer Popp in Beziehung stlehen und ob daher auch wir mit Ihnen in verwandtschaftlichem Verhältnis stehen. 176

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