OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Schifflwrn: Heinrich SUso \/Valdeck und Oberösterreich Verzeihen Sie dies Belästigung, es i,st nicht bloße Neugier, sondern ein wa;hrhaftes Interesse, da wir Ihre Arbeiten als gute Katholiken schätzen und dleshalb ouoh ein begreifliches Interesse an dem Menschen nehmen. Zu Ihrer gefl. Orientierung über uns, teile ich Ihnen mit, daß ich Prokurist der Fa. Waldek & Wagner in Prag war, dann im politischen Leben als Abgeordneter, Bezirksobmann etz. gewirkt habe und jetzt, abgesehen von verschiedenen Ehrenstellen, mein Alter hier in Ruhe genieße. Der Sohn meiner ebenfalls hier lebenden Schwester ist der Mitchef der kath. Verlags-Finna J. Steinbrener in Winterberg, Hans Th. Steinbrener. Außerdem lebt hier auch mein Bruder Fritz, während 2 Brüder und eine Schwester bereitl! verstorben sind. Ich wäre Ihnen für e,ine frul. Beantwortung meines heutigen Schreibens sehr dankbar, da si-e uns auch für die Familiengeschichte von groJ;;em Intel'esse ist. Mit der V,ersicherung besonderer Verehrung und Hochachtung * bin ich Euer Hochwürden erg~bener Hans Waldek." Fragment eines an Heinrich Suso Waldeck gerichteten Dankschreibens von Kommerzialrat Hans W-aldek. . . Der Sohn meines Bruders Fritz, Ing. Wilhelm Waldek in •replitz-Schönau, beschäftigt sich in s,eliner Freizeit mit genealogischen Forschungen und wird immeT gerne Auskunft geben. Wenn Sie einmal nach Winterberg kommen sollten, so würde es uns sehr freuen, da wir Alle gerne Ihre persönliche Bekanntschaft machen möchten. Ich war im Vormonat in Wien und sollte ich wi-eder nach dort kommen, so werde ich mir jedenfalls das Vergnügen machen, Sie aufzusuchen, cla ich, wie gesagt, Ihre Eltern und Geschwister gekannt und es mir eine Ehre sein wird, auch Sice persönlich kennen zu lernen. Inzwi-schen nehmen Sie mit verbindlichstem Dank nebst den herzlichsten Grüßen die Versicherung meiner Verehrung und Hochachtung entgegen. Briefkonzept des Prof. Ignaz Gruber Euer Hochwürden! • Sehr geehrter Herr Waldeck! In aller Ergebenheit Hans Waldek. 15. I. 34 Ihre so liebenswürdigen offenen Zeilen haben nicht nur mich und meine F'amil:ie riesig erfreut, sondern auah mein Bruder und die wenigen in Linz noch lebenden Verwandten haben mit größtem Interesse und froodiger Teilnalune von Ihrem Schreiben Kenntnis genommen. Also besteht doch eine, wenn auch sehr ferne Verwandtschaft. Freilich bedürfen einige Daten und Zahlen einer mündlichen Aufklärung und .Aussprache. Diese wird ja dann erfolgen, wenn Hochwürden uns Linzer mit Ihrem Besuche beehren. · Nun muß tcli· aber ledder eine sehr erschütternde traurige Nachricht geben. Am 28. Dezember starb mir ganz unerwartet meine innigst geliebte, brave, gute Frau. Es ist dies ein furchtbarer Schlag, der mich u. meine Kinder, die gottlob schon erwachsen sind, aber ganz und gar an der Mutter hingen, getroffen hat. Wir verleben jetzt eine sehr -traurige Zeit. So möchte ich Hochw. bitten, wenn leicht tunlich, Ihre gepl-ante Linzerreise um einige Wochen zu verschieben, bis bei uns wieder mehr Ruhe eingekehrt ist. Ehren und freuen wird es uns, Sie zu begrüßen und kennen zu leTnen, doch sprechen eben obgenannte Umstände für e;ine Vers~hiebung. · Ich lege großen Wert darauf, daß auch mein Bruder, der älter ist und mehr von der Verwandtschaft weiß, bei Ihrem angesagten Besuch in Linz ist; daher bitte ich auah Hochw. mir unbeddngt rechtzeitig Ihre beabsichtigte Reise nach Linz mitzuteilen. Wenn ich schließlich bitte, meiner lieben Frau im Gebet zu gedenken, verbleibe ich ergebenster trauernder Ig. G. 177

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