Bausteine zur Heimatkunde Trommel — die Verse sollten also richtig „Trommelverse“ heißen —, in der Rechten den Schlägel, so tritt der Sänger ein. Erwartungsvoller Beifall begrüßt ihn und seinen Begleiter, der am Klavier Platz nimmt. Und nun gehts wirklich an: Die Kuvi- os san d'Wörsent von enne-vang Vor der Jeim hal -ren sich im Magn net lang J. Met -ten ham sie s'ges - sen Ciorio son s' drouf qses - sen. :Trommelschloq Wie immer in solchen Fällen bleiben die Anspielungen ohne genaue Kenntnis der Vorgeschichte unverständlich und wirkungslos. Die Hörerschaft freilich, die über jede Einzelheit aufs beste im Bilde ist, bejubelt die witzigen Hinweise. Im Vorstehenden liegt folgender Sachverhalt vor: Der 24. Dezember, sonst ein strenger Fasttag, war diesmal auf einen Sonntag gefallen. Die Mettenwürste — eine Aufmerksamkeit des Pfarrherrn gegenüber seinem Kirchenchor — waren daher schon vor der Mette aufgetischt und reichlich mit Landlbirnmost begossen worden. Während des mitternächtlichen Gottesdienstes bewährte nun der süße Obstsaft seine altbekannte lösende Wirkung aufs neue. Die Folgen werden im Paukenvers angedeutet. Ganz dem Sinne unseres Faschingbrauchtums entspricht wenn dabei natürliche Vorgänge ungescheut und ungeschminkt ausgesprochen werden. Nicht Mangel an Anstand, sondern uralte sinnbildlicheZusammenhänge liegen hier zugrunde. Es sind dieselben Vorstellungen, welche um ein in allen Schichten der Bevölkerung bekanntes Beispiel zu erwähnen den Traum von menschlichen Ausscheidungen als glückbringend erscheinen lassen. Ein anderer, nach der gleichen Weise gesungener Paukenverslautet: A Bauer liegt am Paradebett, pumpumpum, Sie ham ihm 's besser Gwand anglegt, pumpumpum, Bevor s' ihn tragen aus dem Haus, pumpumpum, Ziagn s' ihm die gute Hosen aus, pumpumpum. Damit wird auf folgende Begebenheit angespielt: Ein Dörfchen der Gegend ist — mit Recht oder Unrecht, das sei dahingestellt — wegen Geiz und Neid seiner Bauern berüchtigt. Nun hatte von zwei Brüdern, die gemeinsam einen großen 165
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