OÖ. Heimatblätter 1947, 1. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Heimatblätter Jahren verdeckt sie der Baum- und Gesträuchwuchs wieder und verschließt sie wieder dem Menschenauge. Wie viele Geheimnisse bergen unsere Wälder! Johann Natzesberger (Altenhof) Nachwort In diesem Zusammenhange wäre auch das 11. Bändchen der „Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels“, in dem Luise Derschmid die Sage über die Gründung Falken¬ steins in dichterische Form brachte (Seite 37), zu erwähnen. Einige Sätze über dieselbe Sage finden sich im 4. Bändchen, Seite 83, und im 10. Bändchen derselben „Beiträge“, Seite 127/128, in meinen Arbeiten über Falkenstein. Der Ansicht, die ich im 4. Bändchen der „Mühlviertler Beiträge“ in meiner Arbeit über Falkenstein äußerte, daß Peilstein eine Peilstätte gewesen sei, pflichte ich nicht mehr bei. Der Verfasser. Ein Kirchtag in Markt Klam im 17. Jahrhundert Der kleine Markt Klam, unterhalb des Schlosses Clam im unteren Mühl¬ viertel gelegen, erhielt wahrscheinlich bereits unter Herzog Albrecht III. 1384 die ersten Privilegien und Marktfreiheiten. In der Folge wurden diese 1400 durch Herzog Wilhelm, darauf 1415 durch Herzog Sigmund, nochmals 1491 von Kaiser Friedrich III. und schließlich 1564 von Kaiser Maximilian II.*) unterschiedlich erneuert und bestätigt. Diese „Freibriefe“ sind im Original nicht mehr vorhanden, aber ihre Ausstellung wurde, „wie auß einer gar alten aufzeichnis so noch bey der herrschafts Kanzley in gar fast Vnlößerlichen schrifft zu ersehen findtig", von Johann Gottfried Freiherrn von und zu Clam aufgezeichnet. Das Verderben dieser Urkunden hängt wohl mit der mehrmaligen Zerstörung Klams zusammen; legten doch 1422 die Husiten den gesamten Markt in Asche?). Nachdem zahlreiche Hand¬ werker Klam wieder bis zu 40 Häusern aufgebaut hatten, brannte der Markt er¬ neut, durch ein arges Gewitter am Peter und Paultag des Jahres 1531, bis auf 10 Häuser ab. Nunmehr verzog der Großteil der Handwerker in die umliegenden Dörfer und Märkte. Johann Gottfried übernahm 1621 das Schloß von seinen Eltern erblich, brachte wieder Handwerker in den Markt und unterstützte sie. Jedoch brach 1632 abermals nachts in einem Häusel Feuer aus und zerstörte die eine Seite der Häuserreihe bis auf zwei Häusel3). Auf Ansuchen Johann Gottfrieds er¬ neuerte nunmehr 1637 Ferdinand III. alle alten Marktfreiheiten: „erwendte zween Kirchtag, auf obbenante Tag Inventionis vnd Exaltationis stae Crucius halten, oben gebrauchen, auch freyer zufuhr vnnd abführung allerhandt Kauffmanns¬ wharen vnd Gattungen in kauffen vnd Verkauffen, wie im gleichen abnehmbung deß Standtgelts ... *). Die Ladstatt am Katzenstein, unweit Dornachs (damals an der Donau gelegen) wird in mehreren Urkunden als Umschlagplatz des Marktes *) Klamer Marktchronik, 1636 durch Johann Gottlieb, Freiherr von und zu Clam, an¬ gelegt, fol. 5. 2) Klamer Marktchronik, fol. 4. 3) Klamer Marktchronik, fol. 6. *) Copie des Freiheitsbriefes Ferdinand III. im Clamer Archiv. 156

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