"Großfahrt" in die Gottschee 1939

24 3 Brüder ! sagen unsere Füherer stolz. Drei Tropfstein¬ säulen, kunstvoll gewunden und gekerbt blitzen auf unter den Strahlen unserer Taschenlampen, Ringsum an den Wänden sind Tropfsteinvorhänge, auf ihnen blitzt und funkelt es von Wasserperlen, die im Licht wie Diamanten schimmern. Nun wollen wir Jodlerandacht halten. Richtig getroffen scheint uns die Halle für solches Beginnen. Der Passhammer klingt durch den unterirdischen Raum. Wir horchen auf den Klang und es wird uns ganz feierlich zu Mute. Die Wände scheinen mitzusingen. Als wir dann wieder an den Ausgang der Höhle kommen flutet uns eine ganze Fülle von Sonnenglast entgegen, dass unsere Augen sie bald nicht ertragen hätte. Vergnügt und guter Laune gings dann weiter, Vögel sangen, regennass wippten Gräser und Farne uns guten Tag zu, als wir zur Eishöhle schritten. Über dem Höhleneingang zog sich ein feiner Nebelstreifen. Wir freuten uns toll und stiegen die vielen kleinen stufen abwärts, die teils sehr rutschig und von der durchnässten Erde überdeckt waren. Dann Standen wir unten und freuten uns der mächti¬ gen Eisvorhänge zu deren einem sich ziemlich steil und glatt ein Gletscher zog. Da wurde gefragt, geforscht und nicht zuletzt fotografiert. Viel Schabernack gabs und lus¬ tig und fidel lagerten wir später oben über dem Höhleneingang und freuten uns der guten Schokolade, die als willkommene Stärkung verteilt wurde. Am Nachmittag desselben Tages fuhren wir von Gottschee mit den Rädern weg, um die grosse „Seelengrotte“ eine weitverzweigte niedere Tropfsteinhöhle, zu besuchen. Da hiess es sich durchzwängen, ja sogar auf dem Bauche sind wir stellenweise gekrochen, um in die einzelnen Tropfsteinhallen zu kommen. Die Seelengrotte war wieder ganz anders aufgebaut als die 3 Brüdergrotte, Sie ist niedrig und die Hallen sind umwallt von mehrreihigen Vorhängen mit riesigen Faltenwürfen. Wie durch einen Irr¬ garten wurden wir durch viele grosse und kleine unterirdische Gänge geleitet und wir staunten über das ausge¬ breitete Hallen und Gangnetz dieser Hähle, Abends kamen wir dann richtig müde nach Hause, doch schon freuten wir uns auf den nächsten Tag. Helene auf dem Gletscher. Meistens ists ja auf dem Eis ziemlich glatt wiejeder weiss. Ausser man hat Sägespäne, dieses dachte auch Helene doch eins ist klar, auch dieses Mal: geknipst muss sein, auf jeden Fall. Da ist kein Weg ihr zu beschwerlich und keine Klippe zu gefährlich. Es lässt ihr einfach keine Ruh

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