Geschichte der Freidenker -Die Freidenkerbewegung in Steyr

Wolfgang Hack, im März 2015 27 Steyr. Samstag, den 30. Jänner d.J. fand unter dem Vorsitz des Obmannes Genossen Kahlig die Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe statt. Einleitend sang der Freidenkerchor unter Leitung das Chormeisters Oberlehrer Genossen Krenn einen Freiheitschor, worauf die Berichte des Schriftführers, des Kassiers, der Bibliotheks-und Friedhofssektion, des Spitalausschusses und des Freidenkerchors erstattet wurden. In ausführlicher Weise besprach hierauf Genosse Kahlig die Tätigkeit der Ortsgruppe, wobei er allen Mitarbeitern, besonders den Subkassieren für ihre unermüdliche Arbeit, den besten Dank zum Ausdruck brachte. Trotz der Wirtschaftskrise, unter welcher die Ortsgruppe Steyr des Freidenkerbundes besonders schwer zu leiden hat, ist beim Mitgliederstand ein kleiner Schritt nach vorwärts zu verzeichnen. Über Vorschlag des Wahlkomitees werden nachfolgende Genossen in den Ortsgruppenausschuss gewählt: Kahlig Hans, Obmann; Pilous Ignaz, Kassier; Ausschüsse: Schwarz Adalbert, Kirchberger Josef, Kaindl Josef, Plocek Franz, Scheuwimmer Josef, Schwöri Karl, Orthofer Leopold, Pichler Franz, Suwa Franz, Zötl Karl, Wutsch Franz; Kontrolle: Zachhuber Josef, Stamberg Franz. Nach vollzogener Wahl hielt Genosse Schüßler, Linz, eine hochinteressanten Vortrag über Kirchen – und Religionsgeschichte und fanden dessen wertvolle Ausführungen ungeteilten Beifall.48 „ Die Landesorganisation Oberösterreich hielt Sonntag, den 8. März 1931, ihre IX. ordentliche Landesversammlung in Aigners Saal ab…….An den Berichten der Ortsgruppen und den darüber geführten Debatten beteiligten sich die Gsfd. Vogl (Wels) Hölbling (Steyr), der einen ausführlichen Bericht über die Waldenser Feier in Steyr und ihre Auswirkungen auf Pfarrhofpartei und der ihr untertanen Behörde gab, Benedikt (Steyrmühl), Dannerbauer (Römerberg), Zinkernell (Garsten) und Morgenstern (Nordost) Interessante Terrorakte waren bei den Berichten zu hören…. Steyr. Jahresversammlung der Ortsgruppe Steyr am 7. März 1931. Tätigkeitsbericht: Rehthaler: „Mexiko und Kirche“ (207 Besucher); Ferch, zwei Vorträge: Geburtenregelung (1864 Besucher); Frantzl: „Wie soll man Freidenkertum verbreiten (113 Besucher); Frantzl bei Waldenser – Gedenkfeier (Demonstration) (2000 Besucher); Agnihotri: „Suggestion, Fakire, Indien“ (466 Besucher); Tösch: „Kirche, St. Lorenzen“ (450 Besucher); Bergfest, Kirchberger: „Sommersonnenwende“ (2818 Besucher); Freidenkerbundtreffen, Ref. Konzal und Dr. Endres (1209 Besucher); Totengedenkfeier, Ref. Kirchberger (347 Besucher); Wintersonnwendfeier, Kirchberger (605 Besucher); Familienabend des Fr. Chores (402 Besucher); 46 Spitalsbesuche (198 Personen). Ausgaben S 90.60. Mitgliederstand 1929 485, 1930 515 (+30), Arbeitslose 214, davon konfessionslos 471, konfessionslose Kinder 298, Einnahmen S 9777, Ausgaben 9751. Bibliothek mit 297 Bänden. An Broschüren und Schriften vertrieben 4057 Stück. Freidenkerfriedhof: 72 Gräber, bildet ein Agitationsaktivum. Der Lebenskundeunterricht wird für 172 konfessionslose Kinder in 5 Abteilungen mit 70 Prozent Beteiligung abgehalten; dabei sind 4 Lehrkräfte tätig. In der Oberstufe wird mit Lichtbildern gearbeitet. Religionswechsel 1930: konfessionslos 66, von der röm. kath. Kirche zur evang. Kirche 107, von der evang. Zur röm. kath. 6 Personen übergetreten. Alle konfessionslosen 48 Beide: Der Freidenker Nr. 3, Seite 232, 1931?

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