Rätsel um den Kürnberg bei Linz

innen 60 cm un·d gegen außen 4.70 m hoch. Der Durchschnitt erfolgte wieder mit 1 m Breite. An diesem Durchschnitt wurde bis 1. Dezember 1935 gearbeitet. Das gehobene Material betrug 1.4 m3 • Während beim Innenwall das Verhältnis von Stein und Erde 1. : 3 war, war es ·beim Außenwall 1: 4. Das Querschnittsbild zeigt Abb. 7. An Fun·dstücken war da·s Aushubmaterial sehr arm: 13 keramische Scherben der Hügelgräberstufe, etwas Holzkohle und fünf Kieselsteine. Der Außenwall wurde in zwei Schichten hergeste·Ilt. Das Erdreich der oberen Schichte ·bestand aus Humus, Lehm und Flins, während das Erdreich der unteren Schichte viel lehmiger war und gegen den Kern zu fast reiner Lehm wurde. Über ,dem alten gewachsenen Boden deutete wie:der eine braune Moderfärbung den alten Pflanzenwuchs an. Baumwuchs war auch hier vor Erbauung des Walles nicht konstatierbar. Die Datierung der Erbauungszeit des Außenwalles ist nicht leicht. Mit Sicherheit kann man nur sagen, daß das Baumaterial nicht aus Wohngruben stammt, sondern in der Umgebung des Walles zusammengekratzt wurde. Vermutlich waren es zwei Bauschichten, von denen die ältere der La-TeneZeit angehören dürfte un·d die jüngere von den Bajuwaren aufgesetzt wurde. Am 31. Mai 1935 wurde die Grabungsstelle 4 mit einer aufgenommenen Arbeitspartie wieder zugeschüttet. Zu weiteren Walluntersuchungen mittels Spaten bin ich leider nicht mehr gekommen. Ich sage ,,leider'', denn das Rätsel über die Bedeutung der 13 Rampen im Innern des Ringwalles ist wahrscheinlich nur durch den Spaten zu lösen. Diese Rampen sind in Abb. 6 angedeutet. Ohne Grabung sin·d nur Vennutungen möglich. Es wurde z. B. vermutet, daß es sich um Erdrampen handelt, die die raschere und leichtere Besetzung des Walles zur Verteidigung ermöglichten, wie Benesch glaubte. Aber -diese Ver1nutung dürfte nicht zutreffen. War die Umfassung .des Schutzraum-es ein Wall, so war ·dieser so leicht an beliebiger Stelle zu 1b·esteigen, so daß eigene Rampen wirklich nicht notwendig waren. Solche Rampen hatten nur dann einen Sinn, wenn 'der Wall eine Mauer war und wenn ·die Mauer hoch war. Dies wäre b·ei den kelti·schen Stein-Erde-Mauern der Fall mit ihrer Breite von zirka 6 m und zirka 3 m Höhe. Um hier auf die Mauerkrone zu kommen, brauchte man Leitern oder Stiegen. Leitern sind Hilfsmittel für den Angreifer. Der Verteidiger ·brauchte am besten Stiegen. Sollten die Stiegen dauerhaft sein, so mußten sie schon aus Steinen hergestellt sein. Vielleicht sind die Rampen Überreste von Behelfsunterkünften für Mensch oder Vieh oder für beide, um bei zwangsweisem längeren Verweilen im Schutzraum vor Wetterunbilden geschützt zu sein. Dafür würde hindeuten, daß bei den drei Toren die Abstän·de zwischen den Rampen am größten sind. Stammen die Rampen aus ·der Entstehungszeit der Anlage, so könnten diese 39

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