Rätsel um den Kürnberg bei Linz

zur Pflege des Landgerichtes residieren zu lassen, wohl beeinflußt durch J. Strnadt, da er selbst die Lage der Burg als unpa1s·send für eine Burg bezeichnet: in einer Talmulde gelegen, keine Möglichkeit zur Fernsicht. Aus seiner Fig. 5 über diese Burg ist zu entne-hmen, daß ,die eigentliche Burg ein Areal von nur 1350 m2 hat, also ziemlich klein ist. In Fig. 9 hat Benesch die Spuren der Burg Wilhering festgehalten. Auch diese Burg hält Benesch für eine alte Sperrfeste, die unter König H·einrich I., 909-936, zu einer mittelalterlichen Burg gegen die Ungarn ausgebaut wurd,e. Sie i-st nach Fig. 9 zirka 16.000 m2 groß. In den Figuren 10, 11, 12, 13, 15 und 16 sind die größeren Randfesten dargestellt, die ein Ein1dringen auf den Berg vom Mühlbachtal und vom Süden her verhindern sollten. ErstmaiJig macht Benesch auf das sogenannte ,,Gschloß'', eine -sehr interessante Wallanlage östlich der Mündung des Hainzenbaches in die Donau aufmerksam und hat sie in Fig. 17 gut dargestellt. - Wr. Prähistorische Zeitschrift X, 1923. Oswald Menghin, Wien, behauptet in seiner Broschüre ,,Grabungen am Kürnberg'' im Gegensatz zu Benesch, daß die Kürnberger Wallanlagen dem Typus der Sachsenburgen gar nicht entsprechen und meint, daß am Kürnberg mehrere Sie·dlungsphasen vorliegen, zwischen denen eine Kontinuität vor-derhand nicht nachzuweisen ist. Die älteste wird vom Hügelgräberfeld in -der Reingnib repräsentiert, wo Benesch 22 Grabhügel mit ein·em Durchmes,ser meist um 12 m konstatierte, sie aber nicht als prähistorische Tumuli zu bezeichnen wagte. Da aber im Herbst 1922 Professor Dr. P. Leopold Schiller vom Stiftsgymnasium Wilhering mit seinen Schülern einen Grabhügel zum ersten Male öffnete, zeigte sich in seinem Innern die typische Steinpackung bronzezeitlicher Tumuli. Um die Zeitstellung noch mehr aufzuklären, wurde am 1.. Mai 1.923 ein zweiter, etwas größerer Tumulus angeschnitten. Es zeigte sich ein ähnliches Bild wie beim Grabhügel vom Vorjahr, aber auch die Gewißheit, daß eine Beraubung aus unbekannter früherer Zeit vorlag. Als Datierung konnte die Bronzezeitstuf·e B angenommen werden, ebenso die Vermutung, daß zu dieser Zeit ·die Kuppe des Berges besiedelt war. In der Abb. 1 hat die Nekropole die Ziffer 23. Zur zweiten Siedlungsperiode am Kürnberg rechnet Menghin den ältesten Teil des erhaltenen Befestigungssystems, das ist nach seiner Meinung der zirka 7 km lange Wall und Grabenzug, dessen Entstehung mit den weltgeschichtlichen Ereignissen der letzten vorchristlichen J ahrhunderte zusammenhängt: einerseits mit d-em steten Vordringen der Germanen nach Sü=den, andrerseits mit den Eroberungsabsichten

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