Rätsel um den Kürnberg bei Linz

der Römer in Gallien und Germanien. Da für die Kelten der Donauländer diese G·efahren erst seit dem Ende d·es 2. Jhdts. v. Chr. anbrachen, darf man die Erbauung der keltischen Volksburg am Kürnberg wohl in den Anfang ·der Spät-La-Tene-Zeit verlegen, etwa 100 v. Chr. In die gleiche Zeit passen übrigens am ehesten auch die großen wohngrubenartigen Löcher unterhalb der Bergkuppe vornehmlich am Südosthang. In der Abb. 1 hat der Keltenwall die Ziffer 6, und die Wohngruben sind durch die Ziffern 24 und 25 gekennzeichnet. Zur dritten Siedlungsperiode rechnet Menghin den doppelten Wall um die Bergkuppe (Abb. 1 Ziffer 1) und die zwei mächtigen Wälle (Ziffern 2 und 3), gibt aber gleichzeitig zu, daß sie sich sehr schw·er datieren lassen. Da es in ·den er·sten fünf Jahrhund-erten nach Chr. während der römisch·en Herrschaft keinen einheimischen Festungsbau gab, so kommt an diesem Platz nur die merowingische oder die karolingische Z·eit in Frage. Am wahrscheinlichsten ist es, daß wir es hier mit einer Wallburg aus der Zeit des 8. ;bis 10. Jhdts. zu tun haben. Endgültige Entscheidung können nur künftige Grabungen bringen. A·bschließend ·bezeichn·et Menghin das ·sogenannte ,,Gugerl'' (Ziffer 4) und die Motte E außerhalb ·des Walles (Ziffer :;) als hochmittelalterliche Hausberge, ebenso das ,,Gschloß'' (Ziffer 36). 1.924 - Wr. Prähistorische Zeitschrift XI -1924. Erwin Theuer, Schloßbesitzer in Fischlham, der zusammen mit Oswald Menghin sich sehr für die Grabungsarbeiten Prof. Dr. P. Schillers interessi-erte, berichtet hier eingehend über die gefundenen Gefäßscherben, insbesondere über die unikale Zylinderhalsurne, die er aus reichlich großer Anzahl von Bruchstücken in monatelanger Arbeit doch zusammensetzen konnte. Auch erzählt er, daß nacheinander noch acht Grabhügel untersucht wurden, doch zeigten sich bei allen schon in geringer Tiefe deutliche Anzeichen von Beraubung. 1.925 - ,,Urgeschichte Oberösterreichs'' von Erwin Theuer. Hier erwähnt·e er Funde, denen zufolge die Mondseekul~r am Kürnb,erg bei Wilhering vertreten war. 1929 - Linzer Volksblatt 1929 - Nrn. 204, 205, 207, 210 und 212. Dipl.-Ing. J. Mes·senböck bringt hier unter dem Titel ,,KürnbergLützelberg-Freinberg'' ·einen lesen·swerten Beitrag zur Lösung des Kürnbergrätsels. Er führt er·stmalig aus, daß der Ursprung der Wälle auf der Bergkuppe in erster Linie kultischen Zwecken diente, daß die von B·enesch erwähnten 15 Rampen keineswegs zum leichteren Ersteigen des Innenwalles, sondern wahrscheinlich Unterteilungen zur Aufbewahrung -der von Tacitus erwähnten Stammesheiligtümer der einzelnen Sippen dienten, daß ·diese umwallte Hochfläche 'der

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