Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 73 - Wie an anderer Stelle (vgl. S. 18) erwähnt, war das Ge- treide der "Hofmark" dem Salzkammergute vorbehalten. Für den Getreideschmuggel aus der Hofmark waren beson- ders die Brücken in Lambach und Stadl als Wege nach dem Hausruckviertel beliebt. Dem Abt von Lambach wurde nun bei Androhung des Verlustes seiner Privilegien aufgetragen, dies zu verhindern, und besonders der Stadlschreiber sollte auch darauf sein Augenmerk lenken. 1 Jeder Fuhrmann, der Getreide durch Stadl führte, sollte auf der Rückfahrt dem Stadlschreiber eine Bestätigung vom Mautner bringen, dass er das Getreide nach Gmunden ge- führt und dort verkauft habe. Die Klagen darüber, dass im- mer wieder Getreide aus der Hofmark gebracht wurde, ver- stummten jedoch nicht. Sie lassen den Schluss auf eine ei- nerseits nicht sehr streng durchgeführte Kontrolle und an- dererseits auf die Unmöglichkeit einer vollständigen Ab- schnürung dieses Gebietes zu. Durch die zunehmende Salzausfuhr im 16. Jhd. waren auch die Aufgaben des Stadlschreibers mehr geworden. Es wurde deshalb dem Abt von Lambach aufgetragen, ihm ei- nen Diener zu halten, damit "er auch das gesindt in fuerfal- lenden straffmessigen handlungen dest mehr zu gehorsam bringen muege". 2 Bisher führte der Stadlschreiber nur eine Verrechnung über die am Stadl vorhandenen und durchgeführten Salz- mengen. Im 18. Jhd. wurde diese Materialverrechnung der- art umständlich, dass man ihm zwei Gehilfen gab: den Küfel- und den Fasselschreiber. Beiden musste er jährlich von sei- nem Einkommen 90 fl zahlen. 3 Nun sollte ab 1776 vom Stadlschreiber neben dieser Ma- terialverrechnung auch eine solche für Bargeld geführt 1 Ref. Lib. 1524 fol. 180 v.; Ref. Lib. 1563 fol. 202.; Ref. Lib. 1656 S. 465. 2 Ref. Lib. 1563 fol. 210 v.; Ref. Lib. 1656 S. 486. 3 LStA 487 Nr. 124 (1776 März 15).

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