Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 27 - Gmunden, Ischl und Laufen das Salz von Hallstatt dorthin zu transportieren. Geleitet wurden diese Salztransporte durch die Fuderführer aus Hallstatt. Nur bei günstigem Wetter und Wind wurden die Schiffe bis Gmunden geführt, bei schlech- tem Wetter nur bis zur "Ansetz" am Fuße des Traunsteins, wo sie von den Seereitern oder Rossbauern abgeholt und bis in die Stadt gebracht wurden. 1 Die Fertiger ließen entweder durch Kufenmeister oder in eigenen Werkstätten durch ihre Arbeiter die hölzernen Küfel herstellen und mit Salz füllen. Dabei wurde eine vielfältige Arbeitsteilung durchgeführt: Der Waldmeister wies astfreie, leicht spaltbare Kufenschei- ter zu, der Kleuzler schnitt und spaltete die einzelnen Kufen- teile, der Kufenmeister setzte sie zusammen, der Reifenbin- der oder die Reifenbinderin setzte die Haselreifen an, die Fuderhacker zerkleinerten die Salzstöcke, die Stößer füllten die Küfel und die Beschlager endlich verschlossen sie. 2 Die erwähnten Kufenmeister standen also auch im Dienst der Fertiger, waren somit keine kaiserlichen Arbeiter. Sie lebten dauernd in Not. 3 Alle diese Arbeiter waren im "Handwerk der Salzknechte" vereinigt, für welches im November 1629 neue Satzungen erlassen wurden. 4 Erwähnt sei noch, dass neben den Fertigern auch die "Wendtstößer" das Recht der Küfelfertigung hatten, ihre Rechte aber bald an die Fertiger verkauften, da sie mit die- sen die Konkurrenz wegen der Kleinheit ihrer Betriebe doch nicht aufnehmen konnten. Im 17. Jhd. sind sie bereits ver- schwunden. 5 Die Küfel mussten von den Fertigern verfrachtet werden 1 Krackowizer II, S. 298 f. 2 Schraml, Salinenwesen I, S. 220. 3 Ebenda, I, S. 221. 4 Krackowizer II, S. 305. 5 Ebenda, II, S. 304.

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