Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 28 - und dies war ihre Tätigkeit als Salzhändler. Sie allein waren berechtigt, die Küfel in die Ladstätten oder Legstätten, wie die Salzmagazine im ganzen Land genannt wurden, zu brin- gen. Die Verteilung der voraussichtlichen Küfelmenge ge- schah durch das Salzamt, hörte allerdings nach Eröffnung der Sudwerke in Ischl und Ebensee auf. Ursprünglich waren, wie bereits erwähnt, 12 Bürger in Hallstatt Fertiger. Später gab es dann mehr. Von 1530-40 waren es 46 Fertiger, 1565- 80 56, im 17. und 18. Jhd. aber nur mehr 35. 1 1721 wohnten davon 8 in Gmunden, 9 in Hallstatt, 12 in Ischl und 5 in Lau- fen . 2 Die Fertiger besaßen selbst Schiffe, mit denen sie das Salz die Traun herab an die Bestimmungsorte führten. Sie fuhren entweder selbst mit den Schiffen mit oder hatten ei- nen Vertreter, den Meisterknecht oder Ausrichter. Dieser verkaufte das Salz in den Ladstätten auf Rechnung seines Herrn und lieferte diesem den Erlös ab. Ab dem 17. Jhd. gab es dazu in den Ladstätten eigene Beamte, die Salzversilbe- rer. Die Verfrachtung des Salzes war natürlich mit gewissen Gefahren und Risken verbunden, welche hauptsächlich in Schiffsunglücken und im Verderben des Salzes durch die Feuchtigkeit bestanden. Dennoch war das Fertigergeschäft verhältnismäßig einträglich, ja einige brachten es zu einem gewissen Wohlstand. Andere aber kamen, wenn sie von mehreren Unglücksfällen nacheinander betroffen wurden, in große Not. Bei Schiffsunfällen wurde den Fertigern ein Teil des Schadens durch die Hofkammer ersetzt, auch wur- den ihnen die verschiedenen Mautgebühren für jene Salz- mengen, die auf dem Wege von einer Mautstelle bis zur Lad- stätte zugrunde gingen, erlassen. 1 SOA Res. 1704, S. 201. 2 Schraml, Salinenwesen I, S. 313.

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