Amtsblatt 1900/9 der k.k. Bezirkshauptmannschaft Steyr vom 1. März 1900

3 Südtirol ein förmlicher Zuzug von Arbeitern stattfand, welche bei chinesischen Eisenbahnbauten, eventuell auch bei Minenunternehmungen Beschäftigung zu finden hofften. Bei derartigen Unternehmungen werden jedoch Europäer wohl als Ingenieure, manchmal auch als Subunternehmer angestellt, im übrigen aber, als Aufseher und Arbeiter, wegen des bedeutend billigeren Lohnes fast ausschließlich Chinesen verwendet. Nur ausnahmsweise werden europäische Aufseher, sowie für Specialarbeiten auch tüchtige Maurer= und Zimmermeister aus Europa angestellt. Jedenfalls hätten sich jedoch in Anbetracht der großen Reisespesen und der Schwierigkeit, in China selbst solche Anstellungen zu erhalten, derartige Aspiranten vorerst in Europa bei den Vertretern der betreffenden Syndicate ein Engagement zu sichern, in welchem Falle denselben, laut des Consulatsberichtes, auch die Reise nach China bezahlt wird. Dagegen ist dringendst davon abzurathen, dass Arbeit¬ suchende aufs Gerathewohl nach China kommen. Infolge des Statthalterei=Erlasses vom 20. Jänner l. J., Z. 839/II, ergeht der Auftrag, für die möglichst allgemeine Verbreitung vorstehender Informationen Sorge zu tragen. Steyr, am 28. Februar 1900. Z. 3007. An alle Gemeinde-Vorstehungen. Karl Treumann'sche Stiftung. Ueber Ersuchen des Commandos des k. u. k. Infanterie¬ Regimentes Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein vom 23. Februar l. J., Z. 337/Adjt., wird die Erledigung zweier Stiftungsplätze der Karl Treu¬ mann'schen Stiftung für invalide Mannschaft aus dem Feldzuge 1864 in Schleswig=Holstein mit dem Beifügen verlautbart, dass die Gesuche von anspruchsberechtigten Bewerbern bis längstens 15. Mai 1900 im Wege der politischen Behörde beim Regiments=Commando in Bozen einzulangen haben. Die bezüglichen Gesuche sind mit den Entlassungs¬ documenten (Abschied, Entlassungs=Certificat, Patental= Ur¬ kunde 2c.) und etwaigen Belobungsdecreten zu instruieren. Es können nur jene Bewerber berücksichtigt werden, welche in dem vorerwähnten Feldzuge verwundet und invalid geworden sind und beim k. u. k. Infanterie=Regimente Ernst Ludwig Großherzog von Hessen u. b. Rhein Nr. 14 gedient haben. Steyr, am 28. Februar 1900. Z. 3107. An alle Gemeinde -Vorstehungen. Verpflegsgebüren in den öffentlichen Kranken¬ anstalten des Küstenlandes. Infolge des Statthalterei=Erlasses vom 12. Fe¬ bruar l. J., Z. 2438/V wird nachstehendes Verzeichnis verlautbart. Verzeichnis der im Jahre 1900 per Kopf und Tag in den öffentlichen Krankenanstalten des Küstenlandes giltigen Verpflegsgebüren. Allgemeines Krankenhaus nebst Gebäranstalt, Irren¬ anstalt und Spital für ansteckende Krankheiten in Triest: 1. Verpflegsclasse 7 K, 2. Cl. 5 K, 3. Cl. 2 K, 4. Cl. 1 K 50 h. Die in der vierten Verpflegsclasse geltende Taxe von 1 Krone 50 Heller ist nur für Triestiner, Dienst¬ personen, Sicherheits= und Finanzwache; die von einer Krone für Kinder bestimmt, welche in der besonderen, mit der Gebäranstalt verbundenen Abtheilung untergebracht sind. Spital der barmherzigen Brüder nebst Abtheilung für Geisteskranke in Görz: 1. Verpflegsclasse 4 K, 2. Cl. 2 K 80 h, 3. Cl. 1 K 62 h. In der dritten Classe für Ein¬ heimische eine Krone. — Städtisches Frauenspital nebst Abtheilung für Geisteskranke in Görz: 2. Cl. 2 K 80 h, 3. Cl. 1 K 62 h. In der dritten Classe für Einheimische eine Krone. — Spital in Capodistria: Verpflegsgebür 1 K 22 h. — Spital in Pola: 1. Verpflegsclasse 5 K, 3. Cl. K 70 h. — Ospizio Marino „Arciduchessa=Maria¬ Teresa“ St. Pelagio in Rovigno: Verpflegsgebür 1 K 62 h. eine Krone 62 Heller für auf Kosten öffentlicher Fonde untergebrachte Kinder, für Private, zwei Kronen. NB. Für erkrankte Militärpersonen ist keine be¬ sondere Verpflegsgebür bestimmt. Z. 2741. Steyr am 28. Februar 1900. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten - Tommanden. Ausforschung des militärtaxpflichtigen Josef Ortar. Die k. k. Statthalterei für das Küstenland hat ange¬ sucht, den im Jahre 1871 in Grahovo im Bezirke Tolmein geborenen, militärtaxpflichtigen Josef Ortar, der in seiner Heimat nicht eruiert werden konnte, in sämmtlichen Kron¬ ländern ausforschen zu lassen. Infolge Statthalterei=Erlasses vom 13. Februar l. J., Z.2521/IV, ergeht daher der Auftrag, behufs Ausforschung des gegenwärtigen Aufenthaltes des Genannten im Bezirke die geeigneten Erhebungen einzuleiten und über ein positives Ergebnis bis längstens 1. Mai 1900 anher zu berichten. Z. 2744. Steyr, 21. Februar 1900. An alle Gemeinde-Vorstehungen und k. k. Gendarmerieposten-Commanden. Ausforschung von Militärtaxpflichtigen. Die k. k. Landesregierung für Kärnten hat um Aus¬ forschung der beiden nachbenannten Militärtaxpflichtigen aus dem Sprengel der k. k. Bezirkshauptmannschaft Villach ersucht: Blasius Sumper geb. 1860, zust. nach Augsdorf, Spenglergehilfe, Statur: mittel, Gesicht: länglich, Haare: schwarz, Augen: braun, Nase und Mund: regulär, Docu¬ mente: Arbeitsbuch der Gemeinde Velden vom 1. Sep¬ tember 1882, Nr. 280. Ferdinand Ortner, geb. 1870, zust. nach Bleiberg, Bergarbeiter, Statur: mittel, Gesicht: oval, Haare: dunkel¬ braun, Augen: braun, Nase und Mund: regulär. Docu¬ mente: Arbeitsbuch der Gemeinde Bleiberg vom 22. No¬ vember 1897, Nr. 58. Die Gemeinde=Vorstehungen und k. k. Gendarmerie¬ Posten=Commanden haben die eifrigsten Nachforschungen behufs Eruierung des gegenwärtigen Aufenthaltsortes der Genannten zu pflegen und über ein positives Resultat sofort anher zu berichten.

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