Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1985

,,Jesus - Jesus - bin ich schon tot?" flüsterte er. Richmond bettete Thomas' Kopf auf seinen Schoß. "Wir sind bei dir!" sagte er behutsam. Thomas erwachte vollends. Er sah den Grizzly-Bären liegen - seine Augen weiteten sich schreckhaft. ,,Vielleicht lebt er noch!" Nach einer Weile sagte er stockend: 11Er hat mich überrascht. Ich schoß auf zehn Schritte. Vielleicht traf ich ihn nicht gut. Nach dem zweiten Schuß war er über mir und schlug mir das Gewehr fort. Der furchtbare Tatzenhieb - viel Blut kam - - - 11 Der Indianer schloß die Augen. Sein Herzschlag setzte stoßweise aus. Pats Hemd, in Streifen geschnitten, wurde ein primitiver Verband für die erste Not. Aus Ästen und Lassos ba.nden sie eine Tragbahre und schnürten die menschliche Last zwischen den Pferden fest. Im Schritt führten sie die Tiere an den Fluß hinab und schlugen die direkte Richtung nach Norden ein. Richmond überlegte. Vom Rande des Waldes wollte er zur, Ranch vorausreiten. Als der See zwischen den Bäumen aufschimmerte, betteten Pat und Richmond den Verletzten behutsam auf das weiche Gras. Thomas verfolgte ihr Tun mit ängstlichen Augen. 11Wollt ihr mich verlassen?" fragte 1 er in seinem gebrochenen Englisch. „Pat bleibt bei dir!" beruhigte ihn Richmond. Ob er Thoma.s noch- lebend wiedersah? Er sprang in den Sattel und fiel sofort in Galopp. Das Gras wogte wie fließendes Gewässer unter den Hufen zurück. Peter Brand sah den Sohn allein heimkehren. 11Wo hast du Pat?" fragte er gespannt. Die Männer packten auf, während Richmond alles Nötige erzählte. Als der Rancher die Tragbahre an das Pferd schnürte, sa,gte er nachdenklich: "Der Indianer müßte Blut bekommen - aber woher?" Nur ein Arzt mit Blutserum konnte helfen! Aber hier, jenseits der Jawnie-Berge, war dieser Gedanke einfach absurd. Siebzig Meilen im Osten lag die Batnuni-Ranch. Dort gab es ein Auto. Und noch fünfzig Meilen weiter lag die Viehzüchterstadt Vanderhoof. Dort fand· man einen Arzt. Über hundert Meilen hin und zurück - das dauerte vier Tage auf dem Rücken des Pferdes! ----------------------------- 46 WILHELM SCHAUMBERGER ß geföhrlid)e llrobung Da kloane Schorscherl hat sein Gfrött: Dö gressan Buam daleidn's nöt Wann er mit eahn so spielt und lacht Weil a halt ganz vakebrt olls macht. Dö Tag is ganz was arg's passiert: Da Hansl bat eabm oane gscb.miert! Da wird a aba wild da Kloan: Dös kannst ma(r) eh ab heint nur toan, Weil ih so kloan bin, du so groß; Dob wart a weng, ih sag da was: Dö safti Watscb.n, woaßt, dö hau ih da nuh hi(n) Wann i h dann gressa bin und d u so kloan wia ih!

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