Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1925

63 Die nobliche Sau. Von Josef Stöger. Geh' Seppl, verzähl uns a G'schicht!“ Wia viel Säu müassat ma denn „Ja, i soll all’weil G'schicht'n va¬ da hab'n und was hätt'ns denn dann zähl'n und ös glaubt's es aft nöt und ür an Preis, dös vastehst doh? wann's a so wahrhafti' san. Also, weil d' Sau an Preis g’habt „Za gehl vazähl uns was.“ hab'n, wia a si' g’hört, so hats da Bau „Na also! Da is in Innviertl ob'n an an fein Weanaherrn verkaft. beim Draxlmoa z' Gupfing, an vier¬ Das war aber verbok'n, d' Sau hätt' rössig'n Bauern, a Saustall gwön. im Land bleib'n und d’ Leut redli' er¬ In den Saustall war'n fuchzehn nähr'n soll'n. Sau und oani hat Nutscherl g’hoaß'n „Ja, da war ma do' a Esel, wann dö hat da Bau' und d' Bäurin amma da Weanaherr dreimal so viel gibt liabst'n g’habt, weil's gar a so a repa¬ dafür als wia dö andern; sagt da tierlich's Viech gwön is. Draxlmoa zu seiner Alt'n und hat eahms, Schon als a kloani hats es zoagt, wia g'sagt, verkaft. daß aus ihr amal ganz was b'sunders In Freitag hab'ns es g'stocha, 's wird. Nutscherl. Hab'ns sauber putzt und In da Muadasau is's Tag und hoamli' in Keller abitrag'n. Nacht d'rang'hängt wia a Zeck und In Samstag kimmt da Stadtherr spöda is' beim Fress'n alliweil dö erste mit an wunderschön' Automabül in und die letzte g’west. Hof einig'fahrn. Nimmt a Kupferl außer und verschwind't damit ins Haus eini. D'rum is' bald wuzlfett word'n und A halbe Stund drauf trag'n da is zuag’wachs'n, wia sa si' halt für a Bau, d’ Bäurin, 's. Mensch und da orndliche Sau g’hört. Stadtherr a wundali schön anzog'ne Unser Nutscherl kimmt g’wiß amal Madam, mit an ennsdrum Huat am aus d' Hoftafel, hat d’ Draxlmoarin oft Kopf und umadum mit an blabn g'sagt. „So was g’hert nöt für g’wehn¬ Schleier eing’wickelt, ins Auto eini. Aft liche Leut, dös wird amal a Kaiser¬ bringans den schwar'n Kupfer und stell'n fleischerl, sagt's zum Bauern. an a in Wag'n eini. Olli lachan, das Wias aber manchmal ganz andaschta eah d' Aug'n übergengan. wird, als ma si's denkt, a so ist's a da An Pfüater! aft gehl's dahin. gwön. Stagst as“! sagt d' Bäurin, „han Wia 's Nutscherl guatdings ihre i's nöt allweil g'sagt, unser Nutscherl is hundatfuchz'g Kilo g’habt hat, is d' Re¬ was ganz b’sunders.“ publik daher kemma. Koa Hoftafel hats Auf der Landstraß'n fahrt 's Auto nimmer geb’n, weil hiaßt all's gleich in oan Teufl dahin. war. Dös hoaßt, dö Reich'n war'n Da Stadtherr schaut ganz ernst¬ gleich und dö Arma war'n ah gleich. haft drein. Dö Oan hab'n a Schweiners g’ess'n Dö scheni Madam neb'n seiner die Andern nöt. und wird wohl schon öfter in derer Gegend Denn a so bringst das nia z'samm, umanandgfahrn sein, weils gar nix daß alli a Bratl aß'n. intaressiert.

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