Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1925

62 besten Gaben verschmäht!“ Und im erstenSinn und ein Gemüt voll Sonne!“ Zorn erzählte es alles — alles. „Und wenn er den Schatz in sich Da erhob sich die Mutter: „Meinträgt, so ist es nur, weil ich an seiner Sohn ist ein Weiser. Wir sind die Weisen! Wiege stand!“ sagte das Glück. Nach Wir tragen den Schatz in uns, der uns diesem letzten Trumpf aber empfahl es gegen deine Launen und Tücken feit: densich eilig. Denn das glaubte ihm selbst stillen, in sich selbst gefesteten und zufriedenendie blinde Mutter nicht. Nachtraft im Hochland. Aus ungeschauten Schlünden steigt die Nacht Des Hochlands Kare leuchten mildverklärt Und stimmt die Harfe zu den alten Liedern, Und schmiegen sich an weiße Gletschersäume. Die sich mit silberfarbenen Gefiedern Im Grund der Almen hocken kahle Bäume Das Echo suchen, das im Walde wacht. — Und reden Dinge, die kein Tag erfährt ... Der Wildbach wirft von schwindelhoher Wand Dann kommt die Einsamkeit im Feierschritt Die weißen Perlenschleier in die Tiefen. Und segnet alles, was sich ihr vertraute, Und um die Tannen, die vom Gischte triefen, Dem, der des Lebens Urgeheimnis schaute Verwirrt sich Elfenhaar und Irrlichtbrand .. Und wer vor Gott mit Kinderaugen tritt. Albert Bachner. Einsames Licht. Schon schläft der Forst. Nur noch das Höhenlicht Wer mag wohl dort noch bei der Lampe Schein, Zieht um die Gipfel seine Silberfäden ... Des Schlummers bar, bei seinem Werke wachen? Das tiefe Tal versank im Grund der Nacht. Bist du ein Namenloser, der mit Gott Doch fern, aus einer kleinen Hütte bricht Um Menschenglück und Liebe ringt voll Pein, Ein lichter Funke noch durch Fensterläden, Um unerkannt den Lichtweg frei zu machen, Die nur der Nachtwind lässig zugemacht ... Und einsam stirbt vor Tag und Morgenrot? Albert Bachner. Die Stimme. Vom Zinnenkranz des Hochgebirges fällt Ich wüßte nicht, was ohne Unterlaß Nun täglich schon ein Eisreif um den andernMich liebevoller sonst noch rufen sollte, Und meine Unrast will zu Berge wandern, Warum ich immer nach dem Hochland wollte ... Dort, wo die Einsamkeit verlassen wohnt Dort spielt das Märchen noch im Felsental Und einzeln nur mehr große Adler fliegen, Wie einfaltschön es meine Mutter schmückte, Dort muß das Herz von meiner Mutter liegen. Damit sie mich der Erdennot entrückte. Alberk Bachner.

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