Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1925

64 Oder, sie is so stolz. In der Büchs'n is a Lungl, a Leber, Stockersteif sitzk's in Auto und a Herz, zwoa Nirndln und halt aller¬ schaut nöt rechts und nöt links. hand so Sacherl drinn. A Weib, dös bald z'sammg'führt Der Soldat lacht mit'n ganzen hätt'n, weils nöt g'schwind gnua mil G'sicht, wia a dö gustahafti Wäsch siagt ihr'n Kindswag'n auf d' Seit schabeln und blinzlt ganz valiabt auf d'Madam. hat kinna, dö schreit eahna nach: „Ba¬ Dö muaß aber in d' Ohnmacht gaschig'sindl, vadammts, ös habt's ös g'fall'n sein, weils sie si' gar nöt rührt. allweil am gnädigsten, daß zum faulenz'n Hiazt zwickt's der kecke Kerl gar mehrZeit habt's“ in d'Wadln eini, daß munter werd'n soll. Das Automabül will hiazt über die Der Stadtherr schaut allweil auf Enn erbrucken überirutsch'n. Da steht die goldarane Uhr, ma siacht's, er hat's aber zuafälli grad a Soldat mitten auf recht eili' und er mecht weiterfahr'n. der Brucken und halt's auf. Neugierige Leut stehn zuwa und Neugieri, wia d’ Soldat'n manixmal lachan, wias dö G'schicht sehn. san, will er in Kupfer eini schaun, ob Mit dem umanandasuacha im Aute öpper a bisserl a Buda oder a paar hat sichs Kload von da Madam ver¬ Oar drinn sand, weil das nöt über d' chob'n. Hiatt lachans erscht alle, wias Landesgrenz g'schmuggelt werd'n derf ehn, daß d’ Madam Sauhaxn hat. Es ist nur Wäsche von meiner Außer muaß, außer heb'n tuans Frau darinnen', sagt der Stadtherr. d' Madam, dös is a Hetz, wia untern Macht nix! i mecht dieschön Mantel und Huat auf oamal 's Nutscherl Pfoadln von eahnara Frau dort a weng außerschaun tuat. anschaun“; moant da Soldat. „Ah, da schau', sagt oana, „was Es nutzt koa Röd'n und a koa z'viel is, ist z'viel, hiatzt fahrn gar schon Zigarrl. d’ Sau in an Automabil.“ Aufg'macht muaß werd'n und dabei A halbe Stund drauf, fahrt da raukt der neugieri Kerl das g'schenkte Weanaherr fuchsteufelwild alloani wieda Wetschinerl. über d’Ennserbruck'n. Im Kupferl steht a Blechbüchs'n und umadum is all's ang'füllt mit Er hat si' im Ennserrathaus von Erdapferl. seiner Frau scheid'n lassen. □ Mein Sommerlied. Ich hab' ein Lied vergessen, Die Liebe zog voll Sonne Mein schönstes Sommerlied * * Hindurch mein Sommerlied, Da kam der Herbst indessen Geschmückt mit jener Krone, Und Nebel streicht im Ried. Die nur der Lichtmensch sieht. Es war so feierstille Und doch hab' ich vergessen Wie Sonntagsmorgengang ... Mein Lied am Schicksalstor Und keine Alltagsgrille Und keiner kann ermessen, Zerriß des Liedes Klang. Was ich damit verlor. Albert Bachner.

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