Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1914

48 Erich wurde nun mit allen Ehren sich schnell getröstete Verleger und Würden in sein Amt eingesetzt schmunzelnd die Hände rieb. und erhielt ein sehr ansehnliches Ge¬ zu „Flott und fleißig!“ sagte er Ge¬ halt, was ihn für Vater und seiner Frau, „besorgt er die ser Schwester sehr freute. schäfte, es könnte gar nicht be bei gehen! Ich habe nichts verloren Nun konnte er manchen Plan aus¬ es dem Tausche, im Gegenteil. Wenn führen, den er bisher zurückgestellt 0 dem Kranken schlecht gehen sollte, hatte, dem Häuschen einen zweiten in daß eine Wiedereinstellung nicht Stock aufsetzen, es mit Öl anstreichen ich Frage kommt, dann weiß ich, was lassen usw. zu tun habe.“ Noch lange lebte der Vater, dem „Aber er ist doch noch so jung!“ seine Kinder einen schönen Lebens¬ „Ja, und was macht das? Wenn er abend bereiteten, und nach seinem olche Leistungen aufweist, dann Tode blieben die Geschwister zu¬ spielt das Alter keine Rolle. Kurz und sammen, da Erich nicht heiratete. Er gut, ich übertrage ihm ganz bestimmt die Stelle!“ So kam es denn auch handelte stets nach der von anderer Seite ihm zugesprochenen Devise: wirklich, der erkrankte Herr starb bald darauf an hinzugekommener „Flott und fleißig“. Lungenentzündung. Humoristisches. Eingegangen. Dame: „Mein Diese Kinder. Besuch (zur Haus¬ Vater hat sich nämlich, im Vertrauen frau): „Mein Mann hat gestern auf gesagt, bei Ihrer Hausfrau über Sie der Jagd ein ziemlich großes Reh — erkundigt!“ geschossen.“ — Herr (wütend): „Der Der kleine Karl (der dürfen Sie nichts glauben — die lügt, dabeisteht): „Das ist noch gar nichts. so oft sie den Mund aufmacht! Mein Papa sagte gestern, an dem Auf¬ Dame: „So, ich danke für diese Tage, wo er die Mama geheiratet hat hätte er einen Bock geschossen, wie es klärung; sie hat Sie nämlich über alle Maßen gelobt!“ überhaupt keinen größeren gäbe! Immer mißtrauisch. Hannes Vorrecht. „Heute hast du dich (der sich ein Rezept machen läßt und wieder schön aufgeführt! . .. Schämst dem Apotheker zuschaut, wie dieser du dich nicht, deine Schwester vor — die Arznei aus verschiedenen nicht ganz allen Leuten zu schlagen? „Ja, wenn ich nicht einmal mehr meine vollen Gläsern zusammenschüttet): „Du brauchst fein nit z' glauben, daß i all Schwester hauen darf, dann pfeif' ich auf das ganze Familienleben. Restle z'sammensauf' — i möcht schon a frische Medizin.“ Deutlich. Ein Bauer starb und hinterließ folgendes Testament: „Vori¬ Entrüstet. „Also dein Vater will durchaus nicht haben, daß du ges Jahr wurden mir zwei Kühe ge¬ stohlen. Sollten sie gefunden werden dich mit dem jungen, hübschen Doktor vermache ich sie meinem Sohne Josef verlobst?“ „Nein! Und dabei hat er oll falls sie nicht gefunden werden, selbst noch gestern einen Vortrag für sie der Herr Verwalter behalten. die freie Arztewahl gehalten.“ 288

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