Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1914

wie den anerkannt tüchtigen Ar beiter, der nicht viel Worte machte, aber um so mehr leistete. Erich fuhr mit höchstem Vergnü¬ gen der Heimat zu, nachdem er alle Verbindungen gelöst hatte. Seine Studien an der Universität hatte er gut abschließen können, da er so ziem¬ lch alle in Betracht kommenden Vor¬ träge gehört hatte. Mit welcher Freude empfingen ihn Vater und Schwester, die auf eine S 220 S S S 00 5 4— □0 222 8 0 M 1220 Heimkehr ohne Trennung noch gar nicht gerechnet hatten! Sie holten ihn beide auf dem Bahnhof ab und führten ihn im Triumph nach Hause, wo seiner kostliche Erquickung harrte. Es war Mitte Juni, und die Rosen umdufteten die prachtvolle Laube, in welcher der Kaffeetisch gar einladend gedeckt war. Es war ein herrlicher Junitag, die Luft so klar, aber von herrlichem Blütenduft durchzogen ganz in der Höhe flötete eine Amsel, von den Asten herab tönte munterer 47 Finken Schmettern, und später er¬ tönnte noch ein Gesang, der in dieser Jahreszeit immer vernehmbar wird nämlich der eintönige der Sumpfbe¬ wohner, der quackenden Frösche. Aber auch für Illumination war ge¬ sorgt, denn später zogen viele Leucht¬ 1 kaferchen ihre magischen Kreise durch die Luft. Erich hatte viel zu erzählen, und mit Anteilnahme hörten ihm Vater und Schwester zu. Der Vater war förmlich verjüngt durch die S Aussicht, nunmehr seinen geliebten Sohn dauernd bei sich zu behalten, sein Auge strahlte vor Freude. Erich wurde von dem Verleger mit der größten Freude und Zuvorkommen¬ heit empfangen, denn er war schon mit großer Sehnsucht herbeige¬ wünscht worden, da der erkrankte Redakteur bereits vor drei Tagen abgereist war. Er griff mit kundiger Hand in das Räderwerk ein, und siehe, es ging alles wie am Schnürchen, so daß der

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