Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1905

35 dich nit fürchten, Ruppert. Einsam hab „Meinen Schwur will i einlösen, mein ich's begraben, hart an der böhmischen Kind will i rächen, an seinem ehrlosen Grenz'. Aber wie i 's begraben hab', da Vater. Soll dich verschonen, heut', heut hab' i im stillen gebetet, daß i die Zeit gerade, wo du an schönen Tag hast. erleb', wo i das arme Kind an seinem Freilich, a schöner Tag ist's, wann so Vater rächen kann.“ die Hochzeitsgäst kommen und den reichen Ruhig, ohne eines Wortes fähig, hatte Bua begrüßen, der a blitzsaubers Madel der Goldbauer den Worten der Alten ge¬ heimführt. „Gelt, Ruppert,“ rief sie, ihn lauscht, dann aber reckte sich seine ohnehin höhnisch auf die Schulter schlagend, „i 0 2200 9 1 SR 0 8 — 2 * M ssi Mllugenailfrecheg 20 —B hohe Gestalt empor, und mehr keuchend hätt' mi an deiner Seit' als Braut auch als sprechend fragte er: recht schmuck ausgenommen, aber siehst, „Und was willst du jetzt? Bist du ge¬ wie i mi drauf g'freut, daß mirs Herz kommen, um Geld zu holen? Gut, du unter'm Mieder höher schlug, da hat man sollst es haben; so viel du willst, sollst mi davongejagt, und die harte Erd'n drauß'n auf der Landstraß' war mein du haben; nur verschone mich mit deinem Brautbett, und die Füchs' und Wölf Anblick, verschone mich heute damit, heute, haben mir das Brautlied gesungen. an dem schönsten Tage meines Lebens!“ Schau, so ist's mir ergangen. Und für „Was i will, fragst du?“ rief die Alte all dös will ich mi heut' rächen. Hör's, mit hohler, fast geisterhafter Stimme. 3*

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