Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1901

21 Sie kam nicht weiter, denn der und sonst Koani Wolfsmüllerin wer'n kann? — Schau, die Monie hat schärfere Müller umfing sie plötzlich mit beiden Armen, und preßte sie zärtlich an sich Aug'n g’habt als Du und sogar mei „Und d'rum bleibst extra bei mir, kloa's Dirndl muaß was g’spürt hab'n sagte er dann mit glücklichem Lächeln. weil's so stark an Dir hängt. I moan, Verena, i kann ihm koa' liabere Muatta „Verena, woaßt Du's denn net, daß i net geb'n auf der Welt als Dich. Di' schon lang' gern hab’, daß nur Du — Zwei Christabende. Von Theodor Eicke. (Nachdruck verboten.) ie Firma Eisfeld & Walther Principale hatten noch einige geschäftliche erfreute sich in kaufmännischen Dispositionen zu treffen, ehe sie das Comptoir verließen, um im Schoße ihrer Kreisen eines vorzüglichen A Rufes. Die beiden Inhaber Familien das schönste Fest des Jahres galten für ausgezeichnete Geschäftsleute zu begehen. und daß sie es waren, bewies die That¬ „Da fällt mir übrigens noch etwas ache, daß die Angelegenheiten der Firma ein,“ bemerkte Herr Eisfeld am Schluß der Unterhaltung. „Wie denken Sie über steten Aufschwung genommen hatten, seit den Vorschlag, Walther, den ich Ihnen dem die beiden Partner sich zusammen¬ gethan und das blühende Exportgeschäft vor einigen Tagen in Betreff Jansens 1 gemacht habe? Haben Sie sich's überlegt: begründet hatten. Das Geschäftshaus der Firma wal „O ja! Doch ich will es ganz Ihrem Sie, Ermessen überlassen, Eisfeld. Thun ein großes, schmuckloses Gebäude im was Sie für das Beste halten. Centrum einer bekannten Handelsstadt. In den Parterreräumlichkeiten ließ eine „Das ist sehr schmeichelhaft für mich lieber Walther,“ erwiderte Eisfeld lächelnd die ansehnliche Zahl von Buchhaltern „aber ich möchte doch gern ihre ausdrück¬ Federn Tag für Tag über das Papier zwei liche Zustimmung dazu haben, daß ich gleiten; im ersten Stock waren Jansen einen kleinen Antheil am Geschäft größere Zimmer, in deren einem der übertrage. Daß er nicht genügend Capital Hauptbuchhalter und der Cassirer ihrer Sitz hatten, während das andere durch besitzt, um sich selbständig zu machen wissen Sie. Uns hat er aber so hervor¬ eine Aufschrift als „Privatcomptoir“ ge¬ ragende Dienste geleistet, daß er wohl kennzeichnet war. eine größere Anerkennung verdient.“ In diesem Zimmer saßen an den Abend, an dem unsere Geschichte beginnt „Ohne Zweifel, Eisfeld, ohne Zweifel, die beiden Chefs der Firma, Fritz Eisfeld lautete die zustimmende Entgegnung des Partners. „Seine Thätigkeit ist uns von und Conrad Walther. Beide waren Männer in den besten Jahren, die in ihrem Aeuße¬ großem Nutzen gewesen. Wie lange steht er doch in unser'n Diensten? ren unverkennbar den Typus des wohl¬ habenden Großkaufmannes zur Schau „Zwanzig Jahre fast so lange, trugen. als unsere Firma besteht. Es war Christabend und kurz vor „In der That — so lange!“ dem Geschäftsschluß, der heute, nachdem „In diesem Monat sind es zwanzig das Personal mit dem üblichen Weih¬ Jahre. nachtsgeschenk bedacht war, zwei Stunden „Nun gut, so wollen wir ihn rufen früher als gewöhnlich erfolgte. Die beiden und ihm unsern Entschluß mittheilen.

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