Gemeindetagsprotokoll vom 16. Juli 1937

bestimmt, dass die Fleischhauer aus der Not der Bevölkerung kein Geschäft machen wollen. G.R. Johann Wipplinger stellt fest, dass in der Oeffentlichkeit gegen gewisse Gewerbetreibende und darunter auch gegen die Fleischhauer mit Recht eine gewisse Misstimmung herrscht. Er sei trotz des Einspruches des G.R. Hofer der Meinung, dass sich die Fleischpreise bei einigem guten Willen sehr wohl feststellen lassen. Der Bürgermeister gibt bekannt, dass er anordnen wird, dass die Fleischhauer die genauen Preise täglich im Schaufenster ersichtlich machen unter genauer Angabe der Fleischpreise vor und nach dem Inkrafttreten der Fleischverbrauchsabgabe. G.R. Anton Weindl gibt seiner Befürchtung Ausdruck, dass auch die Landwirte unter dieser Vereinbarung der Fleischhauer, die Hälfte der Fleischverbrauchsabgabe aus eigenem zu tragen, zu leiden haben werden. Nachdem sich niemand mehr zum Worte meldet, lässt der Bürgermeister über alle 10 Punkte, betreffend die Steuerreform, en bloc abstimmen. Die Abstimmung ergibt die einhellige Annahme. Der Bürgermeister dankt dem Gemeindetag für seine loyale und verständnisvolle Mitarbeit in dieser bestimmt schwierigsten Periode des Gemeindetages. G.R. Franz Paulmayr meldet sich zum Worte und spricht im Namen des Gemeindetages und der Oeffentlichkeit dem Bürgermeister den Dank dafur aus, dass es ihm in unermüdlicher Arbeit und mit einer beispiellosen Hingabe und ausserordentlicher Geschicklichkeit gelungen sei, die Stadt wieder in den Zustand zu bringen, der für einen Fortschritt bürgt. Er spricht dem Bürgermeister im Namen des Gemeindetages neuerdings das Vertrauen aus.

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