Gemeindetagsprotokoll vom 16. Juli 1937

Der Bürgermeister betont, dass er selbstverständlich alles daransetzen werde, arbeitslose und ausgesteuerte Steyrer bei allen Arbeiten heranzuziehen, dass er es absolut für untragbar hält, dass ledige, fremdzuständige junge Burschen beim Arbeitsdienst berücksichtigt werden und nach Steyr zuständige, von der Gemeinde befürsorgte Familienväter aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm ausgeschaltet bleiben. Bezüglich der Befürchtung, dass die Fleischhauer die Vereinbarung nicht einhalten werden, erklärt der Bürgermeister, den Kampf aufzunehmen unter Mithilfe der Vaterländischen Front und des Bundes-Polizeikommissariates und gegen diese Fleischhauer, die aus der Not der Stadt ein Geschäft machen, energisch vorzugehen und im äussersten Falle solche Volksschädlinge nach Wöllersdorf überführen zu lassen. Die Stadtgemeinde habe genug Mittel und Wege, die Fleischhauer zur Anständigkeit zu zwingen. G.R. Josef Hübl schliesst sich den Ausführungen des G.R. Johann Wipplinger an und gibt der Ueberzeugung Ausdruck, dass die Bevölkerung diese Opfer mit Verständnis auf sich nehmen wird, wenn sie sieht, dass diese Opfer richtig angewendet werden. Er stellt an den Bürgermeister die Anfrage, wann mit der ersten Arbeit aus den Einnahmen der Kommunalabgabe, der Pflasterung der Dambergstrasse, begonnen wird. Er ersucht den Bürgermeister, zu veranlassen, dass so rasch als möglich mit den Arbeiten in der Dambergstrasse begonnen wird. Der Bürgermeister erwidert, dass dem Beginn der Arbeit nichts mehr im Wege stehe. Die Pflastersteine sind bereits im Anrollen, er hofft, dass in ca. einer Woche mit den Arbeiten begonnen werden kann. G.R. Albert Hofer gibt zu bedenken, dass die richtigen Fleischpreise schwer feststellbar sein werden, da es dabei doch auch auf die Qualität, Anbot und Nachfrage ankommt. Es sei heute keinem Geschäftsmann möglich, sich zu bereichern, er glaube

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