Gemeindetagsprotokoll vom 1. März 1937

erbitten, der in Steyr Ordnung mache. Wenn im November 1934 die kommissarische Gemeindeverwaltung durch Bürgermeister und Gemeindetag ersetzt wurde, seien die Schwierigkeiten dadurch zweifellos nicht geringer geworden. Wenn die Gemeindeverwaltung aber trotz aller Schwierigkeiten und trotzdem sie mit einer Verständnislosigkeit bei den verschiedensten Faktoren, insbesondere bei der Bevölkerung der Stadt rechnen musste, dennoch die Lösung des Finanzproblems in die Hand genommen hat, dann musste der Bürgermeister den Herren, die bis zum Inkrafttreten des Stadtrechtes im Verwaltungsausschuss und nach diesem Zeitpunkte im Gemeindetag treu an seiner Seite gestanden sind, den besten Dank hiefür zum Ausdruck bringen. Es sei zweifellos auf dem Gebiete der Sanierung unendlich viel geschehen. Zunächst war es durch das Eingreifen der Landesregierung und der Bundesregierung, vor allem des Herrn Landeshauptmannes, und durch das hervorragende Wirken des Herrn Generaldirektors Ing. Götzl der Steyr-Daimler-Puch A.G. möglich, nicht nur die Ende 1934 unabwendbar scheinende Liquidierung der Steyr-Werke zu verhindern, sondern sogar einen ganz gewaltigen Aufschwung dieser Werke herbeizuführen. Die gewaltige wirtschaftliche Bedeutung dieser Besserung bei den Steyr-Werken erhellt unter anderem auch dadurch, dass der Prozentsatz der irgendwie öffentlich Befürsorgten von über 50 % der Bevölkerung auf 25 % gesenkt werden konnte und dass der Fleischkonsum in Steyr im Jahre 1936 um 80 % höher war als im Jahre 1932. Diese wirtschaftliche Besserung hat sich selbstverständlich auch auf die Gemeinde wohltuend ausgewirkt und hat stark dazu beigetragen, um fur die Vorbereitung der endgiltigen Sanierung die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen und die hiezu nötige Zeit zu gewinnen. Die Gemeindeverwaltung hat auch eine vielleicht beispielgebende, zum Teil vielleicht schon übertriebene Sparwirtschaft eingeführt. Es ist gelungen, die Kosten für die Verwaltung der Stadt ohne Fürsorgeaufwand von 880.000 S im Jahre 1934 auf 720.000 S in den Jahren 1935 und 1936 zu senken, die Verwaltung somit um 160.000 S zu verbilligen.

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