Gemeindetagsprotokoll vom 1. März 1937

die Wahl eines Vizebürgermeisters verzichtet, um diesen Posten einem Industriearbeiter reservieren zu können. Der Herr Landeshauptmann hat die Auffassung des Bürgermeisters und des Gemeindetages gut geheissen und eine entsprechende Rekonstruktion des Gemeindetages zugebilligt, die es der Industriearbeiterschaft ermöglichen soll, eine stärkere Vertretung im Gemeindetag zu erhalten. Der Herr Landeshauptmann hat mich beauftragt, Vorschläge einzuholen bzw. diesbezügliche Vorschläge zu erstatten. In Befolgung dieses Auftrages wurde schon vor Monaten an den Gewerkschaftsbund der Metallarbeiterschaft Steyrs, die ja fast die ganze Industriearbeiterschaft Steyrs darstellt, und an die Werksgemeinschaft der Steyr-Daimler-Puch A.G., Sektion Arbeiter, das Ersuchen um Erstattung von Vorschlägen gerichtet. Mit Rücksicht auf die bevorstehenden Wahlen der Werksgemeinschaft haben diese beiden Arbeitervertretungen um Aufschub bis nach den Wahlen ersucht. Sie haben dabei überhaupt geltend gemacht, dass es besser wäre, die Mandate erst zu besetzen, wenn das Sanierungswerk abgeschlossen, insbesonders die damals schon den Bundesministerien übermittelte Steuerreform vom Gemeindetag verabschiedet sei. Sie betonten dabei, dass es, bei Kenntnis der Lage der Stadtgemeinde wohl schwer sei, dieser die notwendigen Mittel zu versagen; sie wiesen aber anderseits darauf hin, dass die Lage der Betriebsräte durch die ganze politische Situation gegenüber der Belegschaft ohnedies schwer genug sei, so dass sie sich wohl durch eine Zustimmung zum Sanierungsprogramm nur weitere Schwierigkeiten auflasten würden. Nachdem sich die Werksgemeinschaft der Steyr-DaimlerPuch A.G., Sektion Arbeiter, neu konstituiert hatte, wurde die Einbringung der Vorschläge trotzdem wiederholt betrieben. Unterm 15. Dezember 1936 wurde dann auch von der Werksgemeinschaft, Sektion Arbeiter, im Einvernehmen mit dem Gewerkschaftsbund der Metallarbeiterschaft für den Gemeindetag ein Vorschlag mit dem Namen von 14 Kandidaten bei mir eingebracht. Ich ersuchte nunmehr die V.F., zu diesem

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