Gemeindetagsprotokoll vom 26. April 1935

Frage spruchreif wird, die Angelegenheit dem Gemeindetag zur Stellungnahme vorbringen. Der Bericht wird ohne Wechselrede zur Kenntnis genommen. Der Bürgermeister berichtet weiters, dass es ihm trotz der Sperre der Einlagen bei der Spar- und Kreditkassa Steyr gelungen sei, die Aktivbestände der "Geste" mit den Schulden der Gemeinde, zu kompensieren. Weiters sind die bei der Spar- und Kreditkasse deponierten und dem Leichenhalle-Baufonds gehörenden 5 % Goldpfandbriefe verkauft und ebenfalls zur Deckung der Schulden verwendet worden. Diese Durchführung, die für die Gemeinde eine Zinsenersparnis bedeutet, ist in der Verwaltungsausschuss-Sitzung vom 12.II.1935 beraten und gebilligt worden. Der Gemeindetag nimmt ohne Wechselrede den Bericht des Bürgermeisters zustimmend zur Kenntnis. Der Bürgermeister berichtet sodann, dass die Frage der Stadtrandsiedlung aktuell geworden ist und dadurch sich auch eine Regelung hinsichtlich der Sportplätze als notwendig erwiesen habe. Er führt aus, dass für die Durchführung dieses Projektes ein günstiger Platz gefunden werden musste, und dass nach seiner Ansicht und der des Verwaltungsausschusses nur der Platz nächst der Bundeslehranstalt in Frage komme. Der Verwaltungsausschuss, der sich in den Sitzungen vom 9. und 29.I., 7. und 29.III. l.J. mit der Frage befasst hat, ist der Ansicht, den Platz nächst der Bundeslehranstalt der Allgem. Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft in Linz, die die Randsiedlung in Steyr durchführen wird, um den Bilanzwert von S 60.000.- zu überlassen. Da der Radfahrerbund in Steyr die Rennbahn verkaufen will, schlägt Bürgermeister Dr. Walk auf Grund des Gutachtens des Verwaltungsausschusses vor, diesen Platz um den vorgeschlagenen Preis von S 17.000 - S 20.000 aus dem Kaufschilling per S 60.000.- anzukaufen und den Restbetrag an die Landeshypothekenanstalt zur Abzahlung von Schulden zu überweisen. Der Bürgermeister stellt sodann die Angelegenheit zur Wechselrede. Gemeinderat Weindl hält es für richtig, den Grund als Ersatz für den kleinen Exerzierplatz anzukaufen. Gemeinderat Dr. Doppler frägt an, zu welchem Zweck die Rennbahn angekauft werden soll. Der Bürgermeister erwidert darauf, dass in erster Linie getrachtet werden muss, den ohnehin nicht grossen Grundbesitz der Gemeinde nicht noch mehr zu schmälern und dass weiters der Ankauf der Rennbahn sich aus sportlichem Interesse für notwendig erweise, da durch den Verkauf des Exerzierplatzes, der dort befindliche Sportplatz verloren gehe. Der Bürgermeister betont, dass es gar keinen Zweifel gibt, dass für die vielen Sportvereine der eine

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