Gemeinderatsprotokoll vom 30. Dezember 1932

- 131 Bis dorthin muss eben getrachtet werden, den Abgang in irgend einer Form auszugleichen. Er begrüsst es, dass die Schulden an Geschäftsleute entsprechend herabgedrückt wurden und spricht sich dafUf aus,dass ßian dort schuldig bleiben soll, wo diese Möglich keit besteht, also bei Bund und Land, Er wendet sich dagegen, dass der Bund für die Gemeinde Steyr kein Interesse aufbringt und verweist darauf, dass der Bund ein gewisses Interesse und Entgegenkommen schon dadurch bekundet, dass er die immer grösser werdenden Schulden der Gemeinde stillschweigend duldet und die Ertragsanteile dieser Schulden wegen nicht kürzt. Was die Stützung der Banken duroh die Bundesregierung anbelangt, so stellt Redner fest, dass es die ZentralSparkasse wat, die als erster Faktor die Stützung der Bodenkreditanstalt durch die Bun desregierung verlangte. Es sei vielmehr ein Gebot der Stunde und ein Verdienst der Regierung Ender gewesen, die Stützung dieser Bank zu ermöglichen, da mit dem Falle dieses Institutes fast alle Banken Oesterreichs geschlossen hätten werden müssen. Im übrigen sei dies nicht Angelegenheit des Gemeinderates. Redner ist über zeugt, dass auch die kapitalistische liifirtschaftsordnung Mängel aufweist, dass aber dieses Uebel in erster Linie der Weltwirt schaftskrise zuzuschreiben sei, er ist aber auch davon überzeugt, dass auch sozialistisch verwaltete Reiche nicht auf Rosen gebettet sind. Auch in Russland geht es den Arbeitern nicht gut und dass es auch dort Not und Elend gibt, ist erwiesen. So mancher wird auch über diese Verhältnisse nicht erbaut sein. Bezüglich des Rechnungshofberichtes verweist Redner darauf, dass nicht immer so sparsam wie in den letzten Jahren mit Gemeindegeldern umgegangen wurde, dass ein Kontrollbericht früherer Jahre bestimmt anders ausgefallen wäre, heute jedoch ist er von der sparsamen Verwal tung vollkommen überzeugt und ist seiner Fraktion durch die ermöglichte sachliche Zusammene.rbeit der letzten Jahre auch daran ein entschiedener Verdienst zuzuschreiben. Wegen der schädigenden Pressenachrichten steht Redner auf den Standpunkt, dass es ganz #-

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