Gemeinderatsprotokoll vom 29. Dezember 1931

166 Ziffer zu unserem Nachteil über Bord. Ich glaube, dass aus dieser einzigen Ziffer allein mit aller Klarheit hervorgeht, dass den verantwortlichen Verwalter dieser Stadt kein Verschulden an den heutigen Verhältnissen beigemessen werden kann. Ein ebenso trostloses Bild, über das ich noch jedes Jahr ausdrücklich gesprochen habe, und dessen fast vollständige Vernachlässigung in der Zukunft von den schwersten Folgen begleitet sein wird, gibt das Kapitel StrassenGärten,öffentliche Beleuchtung. Ich habe in den letzten Jahren bei der Beratung des Haushaltungsplanes unserer Stadt darauf verweisen müssen, dass die überaus knapp bemessenen ginanziellen Mittel der Stadt nur dazu reichen, um das Vorhandene zu erhalten und habe damit ausdrücken wollen, dass wir nur durch den Zwang der Not einen Nullpunkt erreicht haben, dass wir nur jene Arbeiten genehmigen konnten, die uns der Zustand der Strassen, der Brücken, unserer öffentlichen Anlagen, und der Strassenbeleuchtung selbst diktierte, dass wir nicht im entferntesten daran denken konnten, in diesen Zweigen der kommunalen Technik iggendwelche Aufbautätigkeit zu entfalten, trotzdem gerade auf diesen Gebieten gar viel zu leisten wäre. Von Jahr zu Jahr steigen die Anforderungen, die zum Beispiel an die Erhaltung unserer Stadtstrassen gestellt werden, weil die ständig zunehmende Verkehrsdichte die Strassen in erhöhtem Masse beansprucht, dies amsomehr, als weitaus der grösste Teil unserer Durchzugsstrassen nur wassergebundene Schotterstrassen darstellt, die den heutigen Verkehr nicht mehr zu ertragen vermögen und die deshalb ungewöhnlich höhe Erhaltungskosten erfordern. An unserer Strassenbeleuchtung, die nur eine spärliche Verteilung der Lampenstellen aufweist und für die wir um an Stromkosten zu ersparen, nur Lampen von geringer Kerzenstärke verwenden können, wäre gar manches zu verbessern. Solche Arbeiten aber, die ein Vorwärtsschreiten bedeuten würden, mussten in den letzten Jahren unterbleiben, und wenn ich bisher diese Verhältnisse erläutert habe, glaubte ich den Tiefstand dargestellt zu haben, der nicht mehr unterboten werden könnte. Leider haben uns die Ziffern des Haushaltungsplanes für das kommende Vahr, die uns die schwere Not unserer Weit aufgedsängt, gezeigt, dass wir nun auch den Nullpunkt unterschreiten

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